Krise in Wolfsburg: VW-Chef bereitet Mitarbeiter auf Stellenabbau vor
Der Markenchef von Volkswagen bereitet die Belegschaft auf schwere Zeiten vor. Es gehe nicht mehr ohne Stellenabbau, heißt es in einer internen Mitteilung.
Wolfsburg – Volkswagen-Markenchef Thomas Schäfer bereitet die Belegschaft auf einen möglichen Stellenabbau vor. Die Marke VW sei mit den bisherigen Strukturen, Prozessen und hohen Kosten nicht mehr wettbewerbsfähig, sagte Schäfer am Montag (27. November) in einer im Intranet veröffentlichten Mitteilung bei einer Vollversammlung der Vertrauensleute des Standortes Wolfsburg. Ohne spürbare Einschnitte gehe es nicht.
VW plant Stellenabbau: Anzahl noch nicht bekannt
„Wir müssen ran an die kritischen Themen, auch beim Personal.“ VW-Personalvorstand Gunnar Kilan brachte dabei das Thema Altersteilzeit ins Spiel. „Wir müssen die demographische Kurve konsequent als Vorteil begreifen“, sagte er. Der größte Teil der Einsparungen werde allerdings über andere Maßnahmen erbracht, sagte er.
Wie viele Stellen wegfallen sollen, ließen die beiden Spitzenmanager offen. Betriebsratschefin Daniela Cavallo betonte, dass es kein Abrücken von den Tarifverträgen und der Beschäftigungssicherung bis 2029 geben dürfe. Management und Betriebsrat verhandeln derzeit über das Effizienzprogramm, das insgesamt zehn Milliarden Euro einbringen soll. Bislang gebe es noch keine Entscheidungen, hieß es in der Meldung im Intranet.

VW arbeitet zurzeit an einem milliardenschweren Sparprogramm
Bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg am 6. Dezember sollen die Beschäftigten über den Zwischenstand informiert werden. Ziel der Verhandlungsparteien sei es, noch in diesem Jahr die wesentlichen Punkte unter Dach und Fach zu haben.
Europas größter Autobauer arbeitet zurzeit an einem milliardenschweren Sparprogramm. Konzernchef Oliver Blume hat allen Marken des Konzerns im Sommer neue Renditevorgaben aufgegeben, die mittels Einsparungen und zusätzlichen Erlösmöglichkeiten erreicht werden sollen. „Bereits im kommenden Jahr planen wir, über die Performance-Programme unserer Marken einen Effekt von mehr als 10 Milliarden Euro für den Konzern zu realisieren“, sagte Konzernchef Oliver Blume der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. (wal/reuters, dpa)