Hochwasser enthüllt Geheimnisse der Burg Falkenstein: Funde durch Regen freigelegt

  1. Startseite
  2. Bayern

KommentareDrucken

Nach heftigen Regenfällen ist ein Teil der Burg Falkenstein im Landkreis Rosenheim abgerutscht. © Uwe Lein/dpa/Archivbild

Die massiven Regenfälle im Juni haben an der Burg Falkenstein historisch bedeutsame Funde freigelegt. Die Entdeckungen werfen ein neues Licht auf die Geschichte der Burg.

Flintsbach am Inn – Die starken Niederschläge Anfang Juni haben an der Falkenstein-Burg in Flintsbach am Inn archäologische Schätze freigelegt. Unter den Funden befanden sich beispielsweise Ofenkacheln, wie der Bürgermeister von Flintsbach, Stefan Lederwascher (CSU), am Dienstag (2. Juli) mitteilte.

Nach Hochwasser: Kacheln in Burg Falkenstein gefunden

„Die Burg hatte ungewöhnlich viele Kachelöfen. Es wurden Kacheln gefunden aus verschiedenen Epochen.“ Die kunstvoll gestalteten Stücke deuteten darauf hin, „dass derjenige, der Burg bewohnt hat, Geld hatte.“ Zudem wurden durch die Wassermassen Teile einer alten Treppe ins Tal freigelegt. Die Süddeutsche Zeitung war die erste, die über diese Entdeckungen berichtete.

Die Fundstücke wurden umgehend gesichert, so Lederwascher. Das Areal ist für die Öffentlichkeit gesperrt, da es immer noch gefährlich ist, es zu betreten und das Mitnehmen potenzieller historischer Funde ist verboten. Die Burg, die mindestens 700 Jahre alt ist, wurde erst von 2016 bis 2019 für etwa eine Million Euro aufwendig restauriert. Die Ruine, die nahe der Autobahn an der Grenze zu Österreich liegt, ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer.

Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Burg durch ein Feuer zerstört. Der damalige Besitzer lebte bereits im Schloss Brannenburg, wie der Bürgermeister erklärte. In der Folgezeit wurde die Burgruine zeitweise als Bauernhof genutzt. „Es gibt ein Gemälde, auf dem der Bauernhof zu sehen ist – und tatsächlich hat man dann Reste von dem Bauernhof gefunden.“ Einige nutzten die Ruine auch als Steinbruch und holten sich dort Baumaterial.

Überreste der Burg müssen gesichert werden – vor dem nächsten Unwetter

Die Priorität liegt nun darauf, die Überreste der Burg zu sichern. „Es muss etwas passieren, denn die Mauern liegen frei“, betonte Lederwascher. Vor allem vor dem Winter müssen Maßnahmen ergriffen werden. „Sobald Wasser in die Mauern eindringt und gefriert, bricht das Mauerwerk noch weiter auf.“

Die Überschwemmungen Anfang Juni haben die Ruine stark beschädigt, Teile der Burgmauer wurden von den herabstürzenden Wassermassen hangabwärts gespült. Experten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Statiker, Geologen, Archäologen und Architekten haben die Ruine danach untersucht.

Die Hauptburg Falkenstein wurde laut der Tourismusgesellschaft Chiemsee-Alpenland um 1300 erbaut. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die Vorburg errichtet. Sie ist Teil des Denkmalkomplexes Petersberg, zu dem auch die romanische Peterskirche und das dazugehörige Mesnerhaus gehören. (mit dpa)

Auch interessant

Kommentare