Vor Rededuell mit Thüringer AfD-Chef - Mario Voigt: „Linke Empörungsrhetorik hilft gegen AfD nicht“
Am 11. April findet in Thüringen ein öffentliches Rededuell zwischen dem CDU-Vorsitzenden Mario Voigt und dem AfD-Vorsitzenden Björn Höcke statt. Nachdem kürzlich schon das Datum für Kontroverse gesorgt hatte, hat Voigt die geplante Debatte nun verteidigt.
„Ich sage: […] Man bedient den Frust [der Menschen in diesem Land], indem man Themen ignoriert, wegguckt, sich vorbeimogelt“, sagte Voigt in einem Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Wer Wähler ernst nehme, der müsse „sich einer Debatte [stellen], die sowieso an den Kaffee- und den Stammtischen stattfindet“.
Zu diesen Problemen, die die Menschen außerhalb Berlins tagtäglich beschäftigten, gehöre zum Beispiel, dass das Leben in Deutschland „zu kompliziert und zu teuer“ geworden sei. „Die Fleißigen“ seien heutzutage „zu oft die Dummen“. Hinzu komme das Problem der „ungeregelten Migration“. Das seien die Themen, zu denen die Wähler Debatten hören wollten. Die Parteien müssten wieder näher zum Wähler zurückkommen.
Voigt: „Wir können uns nicht an der AfD vorbeimogeln“
Dass er diese Debatte ausgerechnet mit dem AfD-Chef führe, sei zwar nicht ohne Risiko. Aber es sei ein weiteres Zeichen dafür, dass er die Bevölkerung ernst nehme. „Angesichts der Umfrageergebnisse können wir uns nicht länger mit Sätzen wie ‚Mit Nazis spricht man nicht‘ an der AfD vorbeimogeln“, sagte Voigt. Die bisherige „linke Empörungsrhetorik im Kampf gegen die AfD“ habe offensichtlich keine Früchte getragen.
Die Wähler erwarteten jetzt einen harten, fairen Streit in der Sache. Lösungen müssten präsentiert werden. Davon unberührt bleibe, dass Höcke für ihn ein Möchtegern-Führer sei, unter dessen „völkischen Phantasien und ökonomischen Risiken“ seine Kinder auf keinen Fall groß werden sollten.
Aber der Anspruch der CDU in Thüringen sei es nun mal, mit guten Argumenten zu überzeugen, und als Europapartei „für Europa [zu stehen], ohne die Probleme zu ignorieren, die es natürlich in der EU“ gebe.