„Herber Rückschlag“: Putins Schiffe verstecken sich vor Drohnen der Ukraine
Im Schwarzen Meer attackieren ukrainische Seedrohnen ständig russische Kriegsschiffe. Nun verstecken sie sich, um nicht zum nächsten Ziel zu werden.
Kiew – Die Magura V5-Drohnen aus ukrainischer Herstellung sind regelrecht ein Albtraum für die Marine von Kreml-Chef Wladimir Putin. Die russische Schwarzmeerflotte wird im Ukraine-Krieg immer wieder von ukrainischen Seedrohnen angegriffen und hat bereits mehrere Schiffe verloren. Die übrigen verstecken sich nun offenbar – aus Angst vor weiteren Angriffen.
Ukraine-Krieg: Russische Schiffe verstecken sich vor ukrainischen Seedrohnen
Laut dem Sprecher der ukrainischen Seestreitkräfte, Dmytro Pletentschuk, sitzen die russischen Kriegsschiffe der stark dezimierten Schwarzmeerflotte in einer Bucht fest. Die Einfahrt zu der Bucht sei mit versunkenen Lastkähnen blockiert worden, sagte Pletentschuk laut übereinstimmenden Berichten in ukrainischen Medien.
„Diese Praxis ist nicht neu, das Gleiche haben sie rund um die sogenannte Krimbrücke gemacht“, sagte der Sprecher demnach und ergänzte: „Sie hängen Barrikaden an den Lastkahn. All dies wird als Elemente solcher Schutzkonstruktionen verwendet.“ Schon im Jahr 2014, als Russland die Halbinsel Krim illegal annektierte, sei eine ähnliche Maßnahme zur Anwendung gekommen. Damals hätten die Russen ihre eigenen Schiffe versenkt, um ukrainische Schiffe zu blockieren, schilderte Pletentschuk.
Jetzt habe das russische Militär „tatsächlich die Basisstation Noworossijsk geschlossen, die Hafeneinfahrt verschlossen und eine Barrikade errichtet“. Die Schiffe würden einfach rumsitzen, sagte der Sprecher.
Ukraine-Krieg: Experte sieht „enorme Symbolkraft“ bei der Zerstörung russischer Schiffe
Für Militäexperte Fabian Hoffmann von der Universität Oslo sind die Erfolge der ukrainischen Marine im Schwarzen Meer wegen der „enormen Symbolkraft“ ein „herber Rückschlag“ für den russischen Machthaber. Dadurch habe man Russland gezeigt, dass es „nicht unantastbar ist und empfindliche Schäden zugesetzt werden können“, sagte er im Sender ntv.
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Für Russland sei es nun schwieriger, Marinekräfte zu mobilisieren, einzusetzen und so der Ukraine militärisch zu schaden. Auch auf die Moral der ukrainischen Verteidiger würden sich die Angriffe im Schwarzen Meer und die Zerstörung von russischen Schiffen positiv auswirken. „Also das ist als durchaus positiv zu bewerten, würde ich sagen“, erklärte der Experte.
In Russland haben die schweren Schäden an der Schwarzmeerflotte bereits zu Änderungen auf die Führungsebene der Marine geführt. Damit reagiert der Kreml auf die kolossalen Verluste im Schwarzen Meer. Nachdem der ehemalige Chef der Seestreitkräfte, Admiral Nikolai Jewmenow, im März gefeuert worden war, kam laut einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums Admiral Alexander Moisejew an die Spitze der Marine. Vize-Admiral Sergej Pintschuk wurde zum neuen Chef der Schwarzmeerflotte ernannt. (bb)