Überraschende Geheimtipps vom Orthopäden - Nie wieder Krämpfe: So besiegen Sie Muskelzucken für immer
Plötzliche Muskelkrämpfe können jeden treffen, oft ohne Vorwarnung. Orthopädie-Spezialist Markus Klingenberg erklärt die Ursachen und gibt wertvolle Tipps zur Behandlung und Vorbeugung.
Was sind die häufigsten Ursachen für Muskelkrämpfe?
Zieht sich Muskel plötzlich zusammen und lässt nicht wieder locker - dann spricht man von einem Muskelkrampf. Betroffen sind oftmals die Wade oder der untere Rücken. Kennen die meisten Menschen. Die häufigste Ursache für Muskelkrämpfe sind Störungen im Elektrolythaushalt unseres Körpers. Vor allem sind ein Mangel oder ein Ungleichgewicht der Elektrolyte Magnesium und Calcium verantwortlich für die ungewünschten Muskelkontraktionen.
Weitere häufige Ursachen sind:
- Überlastung der Muskeln: Besonders intensive körperliche Belastung kann Krämpfe auslösen.
- Flüssigkeitsmangel: Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr, zum Beispiel bei erhöhtem Verbrauch kann die Balance der Elektrolyte stören.
- Medikamente: Verschiedene Medikamente wie beispielsweise Diuretika (Entwässerungsmittel).
- Erkrankungen: Häufige Erkrankungen wie Diabetes oder eine Schilddrüsenunterfunktion.
- Vegetarische oder vegane Ernährung.
- Ein vermehrter Bedarf bei Schwangeren und eine erschwerte Aufnahme bei ältere Menschen.
Eine ausreichende und ausgeglichene Zufuhr von Mineralstoffen und unsere Trainingsbelastung können wir beeinflussen.
Über Markus Klingenberg

Markus Klingenberg ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Schwerpunkt auf arthroskopische Chirurgie an Schulter, Ellenbogen, Hand, Knie und Sprunggelenk sowie Fußchirurgie. Er verfügt über Zusatzqualifikationen in Sportmedizin, Chirotherapie/Manuelle Medizin und Notfallmedizin. Nach seinem Medizinstudium in Bonn und Zürich und Aufenthalten in London, Innsbruck und Boston absolvierte er seine Facharztausbildung. Seit 2014 ist er leitender Arzt an der Beta Klinik in Bonn für den Bereich Arthroskopie, Fußchirurgie und Sportmedizin. Hier geht es zu seiner Website www.markusklingenberg.de
Wie kann man Muskelkrämpfe effektiv behandeln?
Einen akuten Krampf behandelt man am besten durch eine direkte Dehnung der betroffenen Muskulatur. Ergänzend wirkt Wärme in einer akuten Situation meistens sehr gut. Warme Wickel oder ein entsprechendes Bad verbessern die Durchblutung und entspannen die Muskeln.
Die ausreichende Zufuhr mineralstoffreicher Getränke ist die dritte wichtige Säule in der Behandlung von Muskelkrämpfen. Besteht die Möglichkeit, so ist eine entspannende Massage eine sinnvolle Ergänzung.
Gurken gegen Muskelkrämpfe
Eine überraschende Erkenntnis haben Forscher aus den USA in einer Studie veröffentlicht. Es zeigte sich, dass das Wasser saurer Gurken die Dauer von Muskelkrämpfen um die Hälfte reduzieren konnte. Die unmittelbare Wirkung scheint reflexhaft auf den sauren Geschmack im Mund zu erfolgen.
Welche Rolle spielt Magnesium bei der Vorbeugung und Behandlung von Muskelkrämpfen?
Bei den Mineralstoffen spielt Magnesium eine entscheidende Rolle. Es hilft dem Muskel sich nach einer Anspannung wieder zu entspannen, da es eine entscheidende Rolle in der Weiterleitung von Nervensignalen spielt. Ein Mangel an Magnesium kann neben einer erhöhten Anfälligkeit für Muskelkrämpfe auch zu Schlafstörungen, Herzrhythmusstörungen und Kopfschmerzen führen.
Magnesium lässt sich gut über eine ausgewogene Ernährung aufnehmen. Reich an Magnesium sind grünes Blattgemüse, Nüsse und Vollkornprodukte. Die oft als Magnesium reich beschriebene Banane enthält durchschnittlich nur 30 Milligramm Magnesium. Bei einem ebenfalls durchschnittlichen Tagesbedarf von 300-400 Milligramm sind das gerade mal 10 Prozent.
Eine ergänzende Supplementierung kann bei erhöhtem Bedarf durch intensive körperliche Aktivität oder bei einem gesundheitsbezogenem Mehrbedarf sinnvoll sein. Bei Nahrungsergänzungsmitteln ist nicht nur die Dosierung (meist in Milligramm) entscheidend. Die Darreichungsform, Zusatzstoffe und die Bioverfügbarkeit sind entscheidende Faktoren für die optimale Verwertbarkeit des Magnesiums in unserem Körper.
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Wie kann man Muskelkrämpfen vorbeugen, insbesondere wenn man sportlich aktiv ist?
Muskelkrämpfe beim Sport haben ihre Ursache im Wesentlichen in einem Ungleichgewicht von Flüssigkeitsverlust, zum Beispiel durch Schwitzen bei hohen Temperaturen und hohen sportlichen Belastungen. Darüber hinaus krampft ein Muskel auch dann, wenn er überfordert ist. Das kann bei neuen und ungewohnten Bewegungsabläufen genauso der Fall sein, wie bei fehlendem muskulären Gleichgewicht.
Bei einem Ungleichgewicht, einer muskulären Dysbalance, kompensieren einzelne Muskeln die Funktion anderer Muskeln. Dann kommt es schnell zu einer Überlastung. Deshalb ist es mir bei Sportlern mit häufigen Muskelkämpfen wichtig, eine Bewegungsanalyse durchzuführen, um funktionelle Defizite zu identifizieren und ausgleichen zu können. Inzwischen gibt es Studien , die den Einfluss der muskulären Ansteuerung als maßgebliche Ursache für belastungsassoziierte Muskelkrämpfe ansehen.
"Return-to-Sport: Funktionelles Training nach Sportverletzungen. Leitfaden für den erfolgreichen Wiedereinstieg in den Sport" von Markus Klingenberg
Sind Muskelkrämpfe während der Schwangerschaft normal und wie kann man sie lindern?
Muskelkrämpfe, insbesondere in den Waden, sind während der Schwangerschaft ein häufiges Phänomen. Dies liegt daran, dass der Körper einer schwangeren Frau einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen hat, einschließlich wichtiger Mineralien wie Magnesium, Kalzium und Kalium. Mit fortschreitender Schwangerschaft nimmt das Körpergewicht zu und damit auch die Belastung auf die Muskulatur.
Das Tragen hoher Schuhe kann zusätzlich die Wadenmuskulatur belasten und das Risiko für Krämpfe erhöhen. Um diese Beschwerden zu lindern, sollten Schwangere auf eine ausreichende Zufuhr dieser Mineralien achten.
Darüber hinaus kann regelmäßiges Dehnen helfen, die Muskulatur zu entspannen und Krämpfen vorzubeugen. Das Tragen von flachem Schuhwerk kann ebenfalls dazu beitragen, die Belastung auf die Wadenmuskulatur zu reduzieren. Zuletzt ist auch hilfreich, regelmäßig die Beine einmal hochzulegen.
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