Hochwasser-Alarm in Deutschland: Zahlreiche Regionen im Fokus – DWD veröffentlicht aktuelle Regen-Prognose

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Der Herbst kommt nach Deutschland und bringt Regen. Einigen Bundesländern könnte Hochwasser drohen. Ein Überblick über die Wetterlage.

München – In Deutschland zieht der Herbst ein. Das sonnige Wetter verschwindet und schickt stattdessen Wolken und Regen. Im Fokus der schlechten Wetterprognosen steht Bayern, aber auch andere Gebiete könnten betroffen sein.

Am Donnerstagmorgen erklärte die Deutsche Wetterdienst (DWD) in seinem aktuellen Warnlagebericht von örtlich starken Gewittern an der Ost- und Nordfriesischen Küste. Das Berchtesgadener Land müsse sich zudem aktuell auf Dauerregen einstellen. In den Alpen werde aktuell mit leichtem Schneefall oberhalb von 1500 Metern gerechnet.

Viel Niederschlag in Bayern erwartet, einzelne Gewitter in Thüringen

Im Chiemgau, Berchtesgadener Land und Bayerischen Wald könnte es am Wochenende (14./15. September) teils starken Dauerregen geben. Wie heftig dieser ausfällt, lässt sich noch nicht sicher prognostizieren. „Der Niederschlagsschwerpunkt liegt nach aktuellen Prognosen in allen Modellen östlich von Bayern, wie weit der Niederschlag auf den Südosten Bayerns übergreift, ist noch unsicher“, teilte der Hochwassernachrichtendienst mit. Und weiter: „Derzeit ist frühestens ab dem Wochenende mit Hochwasser zu rechnen. In den aktuellen Vorhersagen ist die Hochwassergefahr bis Sonntag früh noch gering, daher werden bisher keine Warnungen ausgesprochen.“ Hintergrund ist eine Kaltfront, die am Mittwoch (11. September) von Norden über Bayern zieht.

Für Thüringen erklärt der DWD: „Am Donnerstag wolkig bis stark bewölkt, in der Westhälfte Schauer und einzelne Gewitter, abends abklingend und allgemein Bewölkungsrückgang. Herbstliche 12 bis 15, im Bergland 7 bis 11 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind um West. In der Nacht zum Freitag gering bewölkt. Tiefstwerte zwischen 7 und 3 Grad. Schwachwindig.“ Während es am Freitag zumeist niederschlagsfrei bleiben soll, wird es dort laut DWD am Samstag meist stark bewölkt und kommt am Ostrand des Freistaates zu zeitweise leichtem Regen.

Feuerwehr in Dresden bereitet sich nach Brückeneinsturz auf Hochwasser vor

Für Sachsen wird laut DWD keine Unwetterlage erwartet (Stand: 11. September). Besonders die Feuerwehr in Dresden bereitet sich aber auf ein mögliches Hochwasser der Elbe vor. Denn dieses könnte die Aufräumarbeiten nach dem teilweisen Einsturz der Carolabrücke erschweren. Es gebe Kenntnis über eine mögliche Unwetterlage im Osten, so Michael Klahre von der Feuerwehr Dresden. „Wir haben das Ereignis auf jeden Fall auf dem Zettel.“ Konkrete Maßnahmen würden sich daraus zunächst nicht ableiten, hieß es. Noch sei völlig unklar, wie konkret sich eine solche Wetterlage einstellen werde. Es gebe einen Abwehrplan, der im Fall eines Hochwassers greife. „Wir sind sensibilisiert und vorbereitet“, so Klahre. 

Symbolbild: Der Regen kommt zurück nach Deutschland. Eine Frau mit Regenschirm.
Der Regen kommt zurück nach Deutschland. (Symbolbild) © Michael Gstettenbauer/IMAGO

Keine Unwetterlage für Sachsen erwartet – Doch Flüsse könnten trotzdem massiv ansteigen

Obwohl Sachsen laut DWD nicht von Unwettern betroffen sein wird, könnten starke Regenfälle in Zentral-Tschechien, dem Isar- und Riesengebirge sowie in weiten Teilen Österreichs Auswirkungen auf die sächsischen Flüsse haben.

Ein DWD-Meteorologe äußerte, dass sich zwischen Freitag und Sonntag (13. bis 15. September) östlich der Elbe und insbesondere im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien Dauerregen abzeichnen könnte. Die Niederschlagsmenge könnte sich auf 40 bis 50 Liter pro Quadratmeter belaufen. Allerdings wird in Tschechien und großen Teilen Österreichs mit deutlich mehr Regen gerechnet, nämlich mit 150 bis 200 Litern pro Quadratmeter.

Dies könnte den Oberlauf der Elbe und andere Flüsse in Sachsen beeinflussen, wo ab Sonntag (15. September) oder Montag (16. September) steigende Wasserstände zu erwarten sind. Zuständig für genaue Hochwasservorhersagen in Sachsen ist das Landeshochwasserzentrum. Bis jetzt (Stand: 11. September) gibt es für Sachsen keine Wetter- oder Hochwasserwarnungen. Ein Meteorologe warnte zu Beginn der Woche jedoch: „Es könnte ein sehr großes Hochwasser im Südosten Deutschlands und bei unseren Nachbarn wie in Österreich und Tschechien bevorstehen.“

Wie die dpa veröffentlichte, sind in Deutschland einer Studie zufolge fast 400.000 Menschen unmittelbar von Hochwasser bedroht. Demnach werden etwa 384.000 Menschen in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Hochwasser-Ereignis betroffen sein – davon allein rund 190.800 Bewohner entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse. (jh/dpa)

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