Zweite Feuerwache bei Gronsdorf – Stadtrat lehnt SPD-Vorstoß ab und und beschließt Standort am Rodelhügel
Der zweite Standort für die Feuerwehr Haar kommt auf ein Grundstück südlich der Gronsdorfer- und östlich der Blumenstraße, das im Besitz der Stadt ist. Das hat der Haarer Stadtrat beschlossen.
Haar - Die SPD hatte versucht, ein Spitzgrundstück an der Gronsdorfer Straße 27, wo sich früher ein Getränkemarkt befunden hat, als Alternativstandort prüfen zu lassen. Dritte Bürgermeisterin Katharina Dworzak (SPD) warnte davor, die städtische Grünfläche am Rodelhügel zu bebauen. Haar dürfe „nicht zubetoniert“ werden, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Fäth. Andreas Rieder (CSU) hielt dagegen, dass die Feuerwehr eine Pflichtaufgabe der Stadt sei, der Alternativstandort zu beengt für eine zweite Wache und der Stadtrat die Entscheidung nicht verzögern solle.
Einsatzorte schneller erreichen
Ein zweiter Standort der Freiwilligen Feuerwehr ist nötig, um Einsatzorte im Westen sowie in Gronsdorf und Salmdorf noch schneller zu erreichen. Bisher liegt dieser an der Blumenstraße 3 neben den Stadtwerken, ist aber nur bis Ende des Jahres genehmigt und erfüllt nicht mehr die nötigen Voraussetzungen. An den neuen Standort würden auch die Stadtwerke mit umziehen, deren Gebäude energetisch veraltet ist. Für ein zweites Feuerwehrhaus in modularer Bauweise, ohne Keller, rechnet man mit Kosten von knapp 17 Millionen Euro.
Bäcker Dümig erhofft sich Handwerkerhof
An der Blumenstraße 3 könnte nach dem Wegzug von Feuerwehr und Stadtwerken ein Gewerbehof entstehen. „Mieterfreundlich“ solle das geschehen, erklärt die Verwaltung. Die Stadt stehe schon mit verschiedenen Investoren dazu im Austausch, wie Bestandsmieter während der Neubauphase ihre Geschäfte weiterführen und nach Fertigstellung des Gewerbehofs weiter dauerhaft am Standort bleiben können. CSU-Stadtrat und Bäckermeister Stefan Dümig, der „Dinkel-King“, hofft schwer auf einen Handwerkerhof dort. Er habe es in seinen Berufsjahren leider nicht erlebt, „aber für meine Tochter wär‘s schön“, sagte er. Sie führt jetzt die Geschäfte.
Viele Fragezeichen bei Finanzierung
Grüne und SPD sehen noch viele Fragezeichen, was die Finanzierung betrifft. Die Stadt hat ein Einnahmeproblem und gleichzeitig einige Großprojekte vor der Brust, vom Einstieg in die Geothermie über den Neubau des Jugendzentrums Dino bis zur Umgestaltung der Leibstraße, dem Haarer Geschäftszentrum. Da müssten Antworten her, sagte auch Peter Siemsen (FDP). Mit der Entwicklung von Gewerbeflächen, eben zum Beispiel an der Blumenstraße 3, ließen sich Einnahmen erzielen. Wobei die SPD kritisiert, dass ein städtebauliches Gesamtkonzept fehle.
Nachdem sich eine Mehrheit für den Feuerwehr-Standort auf der Grünfläche südlich der Gronsdorfer Straße und östlich der Blumenstraße abzeichnete, versuchte Zweiter Bürgermeister Ulrich Leiner (Grüne) noch einen kleinen Interessensausgleich: „Wir sollten den Kindern von Haar einen neuen Rodelhügel versprechen.“