Vier-Tonnen-Hai schwimmt in der Adria: Wahnsinns-Sichtung vor Badeort in Italien
Eine seltene Begegnung haben Fischer bei Triest in der italienischen Adria gemacht: Sie haben einen Riesenhai gefilmt – den zweitgrößten Fisch der Welt.
Triest – Die Adria gilt als Badewanne der Deutschen und Österreicher. In ihrem nordöstlichsten Zipfel liegen in Italien die für ihre seichten Sandstrände bekannten Badeorte Grado, Lignano und Caorle. Ganz im Osten der Bucht wird die Küste kurz vor der slowenischen Grenze bei Triest wieder felsig. Genau in diesen Gewässern zeigte sich ein riesiger Fisch an der Wasseroberfläche.
Wie das Portal triesteprima.it berichtet, wurde am Wochenende ein acht Meter langer Riesenhai gesichtet. In einem kurzen Film ist zu sehen, wie die beiden Flossenspitzen aus dem Wasser ragen und langsam die Oberfläche zwischen Santa Croce und Marina di Aurisina nahe dem bekannten Märchenschloss Miramare kreuzen. Das Video verbreitete sich viral unter den Fischern der Gegend. Experten des Meeresreservates Miramare und des Nationalen Ozeanografischen und Geophysikalischen Instituts OGS identifizierten das Tier anhand der Flossen unzweifelhaft.
Riesenfisch schwimmt in Adria vor Italien: Der Koloss ist viel größer, als ein weißer Hai
Der Riesenhai (Cetorhinus maximus) ist mit einer Körperlänge bis zu zehn Metern und einem Gewicht bis zu rund vier Tonnen nach dem etwas größerem Walhai der zweitgrößte bekannte Fisch der Erde. Der weiße Hai ist mit einer Länge von maximal sechs Metern wesentlich kleiner. Wie der in tropischen Gewässern verbreitete Walhai und der Riesenmaulhai ernährt sich der Riesenhai von Plankton.
Im Gegensatz zum Walhai, der das Wasser ansaugt und durch seine Kiemenreusen filtert, schwimmt der Riesenhai mit geöffnetem Maul knapp unter der Wasseroberfläche und lässt das Wasser durch seine Kiemen strömen. Auf diese Weise kann er etwa 1800 Tonnen Wasser pro Stunde nach Nahrung filtern. Riesenhaie bevorzugen kalte bis mäßig warme Gewässer, in denen sie dem Planktonangebot folgen. Kleinkrebse und andere Planktonorganismen verfangen sich in den schleimbedeckten Reusenzähnen und werden beim Schließen des Mauls in den Schlund gespült.
Riesenhai vor Italien: „Eine wunderbare Nachricht für den Golf von Triest“
Etwa 1800 Tonnen Wasser pro Stunde kann der Riesenhai auf diese Weise filtern, ein ausgewachsenes Tier benötigt täglich bis zu 500 Liter Zooplankton als Nahrung. Im Mittelmeer kommen Riesenhaie laut WWF eher im westlichen Teil vor. Ihr Hauptverbreitungsgebiet ist jedoch der nordöstliche Atlantik von Nordafrika über die Gewässer Großbritanniens bis nach Island. Auf der Südhalbkugel kommen sie in Südaustralien, im südlichen Südamerika und an der Spitze Südafrikas vor.

Die Mitarbeiter des Meeresreservates Miramare reagierten begeistert auf den seltenen Besuch: „Die Sichtung ist eine wunderbare Nachricht für den Golf von Triest und seine Artenvielfalt und gibt Anzeichen der Hoffnung für Arten, die im gesamten Mittelmeer zunehmend gefährdet sind“, posteten sie auf Facebook. „Für den Golf ist dies eine seltene Beobachtung: Die letzte war 2015.“ Menschen, die in und am Meer unterwegs sind, sollten keine Angst haben, da der Riesenfisch nur sehr kleine Tier fresse. „Worüber wir uns Sorgen machen sollten, ist, dass seine Erhaltung, wie die vieler anderer Hairassen und -arten, als gefährdet gilt.“
Vor kurzen hatten Unterwasserarchäologen in der slowenischen Nachbarschaft einen römischen Hafen entdeckt. Ein paar Kilometer weiter kämpft eine kroatische Gemeinde gegen die Zubetononierung öffentlicher Strände. Voriges Jahr hatte eine Herde von Pottwalen in der kroatischen Adria eine Gruppe Fischer verzaubert.