Hurra, der neue Maibaum ist da
Die Maisinger Burschen haben eine 35-Meter-Fichte ins Dorf geholt – den neuen Maibaum. Aufgestellt wird er bei der großen Feier am 1. Mai beim Gasthaus Georg Ludwig.
Maising – Die Maisinger können sich aufeinander verlassen. Als Beweis dafür reicht diese Anekdote, die Oberbursch Jakob Smolka erzählt: Im Jahr 2016 stellten die Maisinger zum bislang letzten Mal einen neuen Maibaum auf. Eine Gruppe Maibaumdiebe von auswärts hatte sich vorher in den Ort gewagt und den Maibaum schon so gut wie gestohlen – bis sich ein Anwohner über den Betrieb am Sonntagmorgen wunderte, die Treppe seiner Wohnung hinunterging und den Diebstahl in letzter Sekunde verhinderte. Nun, acht Jahre später, gibt es in Maising einen neuen Maibaum – und nicht zuletzt wegen der Erfahrungen von 2016 haben die Burschen die Wachzeiten verlängert, wie Smolka im Gespräch mit dem Starnberger Merkur erzählt.
Am Donnerstag haben die Burschen mit Unterstützung der Dorfgemeinschaft die Anfang Januar gefällte und geschepste 35 Meter lange Fichte von ihrer Lagerstätte unweit des Maisinger Sees in den Ort geholt. Am Freitag waren die Burschen gleich mit Hobeln beschäftigt. Peu à peu wird nun an dem Trumm gearbeitet, damit es pünktlich zum 1. Mai in dem Glanz erstrahlt, der Maising gebührt.
Mit seiner Länge überragt der neue den alten Maibaum von 2016 deutlich, der 27 Meter maß. Dabei kommt es Slomka aber nicht nur auf solche Werte an: „Die Hauptsache ist, dass es ein schöner Baum ist“, sagt er. Mehr als die aktuell 35 Meter seien sowieso nicht möglich, da der Weg von der Lagerstätte des Baumes bis zum Platz vor der Filialkirche St. Bartholomäus teils ganz schön kurvig ist.
Am 1. Mai soll der neue Baum dort traditionell per Hand aufgestellt werden. Die Feier beginnt mit einem Gottesdienst um 9 Uhr, gegen 10 Uhr starten dann die Arbeiten. Dazu gibt es Weißwürste, später auch Schmankerl vom Grill und Andechser Bier und noch später Kaffee und Kuchen. Dazu spielt die Blaskapelle Pöcking.
Beim Fest Platz für 900 Besucher
Der Festplatz ist der Parkplatz des Gasthauses Georg Ludwig. Dort baut die Burschenschaft, die aktuell gut 15 Mitglieder zählt, Sitzplätze für knapp 900 Besucher auf. Weil das Fest bei jedem Wetter stattfindet, sollen sicherheitshalber ein großer Schirm und zwei kleine Zelte aufgestellt werden. In der Gemeine Pöcking sind die Maisinger heuer die einzigen, die einen neuen Maibaum aufstellen, weswegen Jakob Smolka auch mit Besuch von auswärts rechnet. An die Gäste richtet er eine dringende Bitte: „Wir haben nur sehr wenige Parkmöglichkeiten“, sagt er. „Am besten ist es, wenn Besucher zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen.“ Dazu kommt noch die Baustelle der Wasserversorgung Feldafing Pöcking, die derzeit eine neue Trinkwasserleitung in Maising verlegt und bestehende Versorgungsleitungen erneuert.
Und wie sicher ist sich Jakob Smolka nun, dass sich die Geschichte von 2016 nicht nur nicht wiederholt, sondern erst gar kein Diebstahlsversuch unternommen wird? „Wir sind ganz zuversichtlich, dass unser Baum nicht gestohlen wird“, sagt er. „So, wie er liegt, ist er nicht ganz leicht zu klauen.“ Selbst auf die Pirsch gehen wollen die Maisinger heuer nur, wenn sich wirklich eine schnelle Chance bieten würde. Ansonsten haben die Vorbereitungen fürs eigene Maifest Vorrang.