Acht Organe bei OP entfernt: Junge Frau überlebt seltene Krebsart nach zufälligem Fund

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Eine junge Britin erhielt eine seltene Krebsdiagnose (Symbolbild). © IMAGO / VectorFusionArt

Ein Routineeingriff, der alles änderte: Ärzte entdeckten bei der Entfernung einer Zyste eine besonders seltene Krebsart bei einer jungen Britin.

Sussex – Im vergangenen Jahr klagte die 39-jährige Britin Faye Louise über starke Bauchschmerzen. Anfangs hielt sie diese Schmerzen für Menstruationsbeschwerden. Doch die Ärzte diagnostizierten schließlich eine seltene Krebsart namens Pseudomyxoma peritonei. Die Mediziner mussten in einer elfstündigen Operation acht Organe entfernen, um das Leben von Faye Louise zu retten.

Pseudomyxoma peritonei: Britin erhält seltene Krebs-Diagnose – und überlebt dank Marathon-OP

Ursprünglich sollte Faye Louise nur eine Zyste am Eierstock entfernt werden. Bei der Routineoperation entdeckten die Ärzte jedoch einen langsam wachsenden Tumor am Blinddarm. Zur genauen Diagnose war eine Biopsie erforderlich, doch die Ergebnisse ließen offenbar sechs Wochen auf sich warten. In dieser Zeit plante Faye Louise bereits ihre eigene Beerdigung, wie sie auf der Krebshilfe-Plattform The Patient Story berichtet. Als die Diagnose feststand, war klar, dass es sich um die extrem seltene Krankheit Pseudomyxoma peritonei handelte.

Diese Krebsart betrifft schätzungsweise nur eine von einer Million Personen pro Jahr. Tumorzellen am Blinddarm, Darm oder den Eierstöcken produzieren dabei eine schleimartige Substanz, die sich im Bauchraum ausbreitet und weitere Tumore bilden kann. Um zu überleben, unterzog sich Faye Louise einer elfstündigen Operation, die sie als „Mutter aller Operationen“ bezeichnet. Dabei wurden ihr acht Organe entfernt und eine Chemotherapie direkt im Bauchraum durchgeführt. Am Ende schrieb sie auf Instagram erleichtert: „Ich habe mehrere Organe verloren, aber keinen Krebs mehr.“

Leben nach der Diagnose: Weshalb Faye Louise an die Öffentlichkeit geht

Mit ihrer Geschichte möchte Faye Louise anderen Betroffenen Mut machen und ihnen zeigen, dass selbst in scheinbar hoffnungslosen Situationen ein positives Ende möglich ist. Deshalb geht die junge Britin mit ihrer Krankheit auch an die Öffentlichkeit. „Wenn man das Wort ‚Krebs‘ nicht selbst als Diagnose gehört hat, kann man sich nur schwer vorstellen, wie man sich fühlt, wenn man diese Worte hört“, sagt die 39-Jährige auf The Patient Story. „Es ist, als würde die Decke über einem zusammenbrechen.“ Menschen, die selbst eine Krebsdiagnose erhalten, rät Faye: „Gebt niemals die Hoffnung auf, denn die Nachricht, dass der Krebs verschwunden ist, ist das beste Gefühl.“

Krebs zählt weltweit und auch in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Fast eine halbe Million Menschen erkranken hierzulande jährlich neu an dieser Krankheit. Eine Krebsdiagnose muss jedoch nicht das Ende sein, meint Faye. Indem sie ihre Geschichte teilt, möchte sie auch zeigen, dass Krebspatienten „nicht nur eine Statistik“ sind. Das Kämpfen lohne sich, betont die Britin. „Ich schätze es, jeden Tag aufzuwachen und die Blumen oder den Himmel zu sehen. Es sind die winzig kleinen Details, die man jetzt wirklich wahrnimmt.“ Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu Behandlungsmethoden geben ebenfalls Hoffnung im Kampf gegen Krebs. Etwa ein neues Anti-Krebs-Verfahren, bei dem sich die Tumore selbst zerstören sollen.

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