Nach Kimmel-Aus: Leser sehen Parallelen zum Fall Julia Ruhs in Deutschland

Die folgende Kommentar-Analyse bezieht sich auf den FOCUS-online-Artikel „Nächster TV-Star zum Schweigen gebracht: Trumps Obsession mit den Late-Night-Shows“. Nach der Absetzung von Jimmy Kimmels Show wegen seiner Aussagen zum Attentat auf Charlie Kirk entbrannte eine breite Leser-Debatte über Meinungsfreiheit, politische Einflussnahme und die Verantwortung der Medienlandschaft – nicht nur in den USA, auch mit Blick nach Deutschland. Die Kommentar-Analyse zeigt: Die Stimmung ist überwiegend kritisch und skeptisch gegenüber einer weiteren Einschränkung von Meinungsfreiheit und befürchteter Staatsnähe der Medien, aber auch eine Diskussion über die Pflichten von Journalisten und die Tücken politischer Doppelmoral zieht sich durch viele Beiträge.

Verteilung der Meinung zu "Meinungsfreiheit und Medien unter Beschuss: Leser diskutieren Kimmel-Aus, Trumps Einfluss und Cancel Culture"
Verteilung der Meinung zu "Meinungsfreiheit und Medien unter Beschuss: Leser diskutieren Kimmel-Aus, Trumps Einfluss und Cancel Culture" FOCUS Online

"So viel zum Thema Meinungsfreiheit in den USA" – Zweifel am Land der Freiheit

Leser äußern deutliche Sorge um die Meinungsfreiheit in den USA und empfinden Kimmels Absetzung als Zeichen einer bedrohlichen Entwicklung. Die USA gelten für sie nicht mehr als Vorbild für freie Rede – viele ziehen Parallelen zu autoritären Regimen und fürchten demokratische Rückschritte.

"Die Meinungsfreiheit in den USA liegt im Sterben und anscheinend gibt's kein Zurück."  Zum Originalkommentar

"So geht das, wenn man es wagt, eine andere Meinung zu vertreten im ehemaligen Land der Freiheit."  Zum Originalkommentar

"USA? Ist das nicht der Staat, dessen Vizepräsident im Februar eine Lektion in Meinungsfreiheit erteilen wollte? Meinungsfreiheit in den USA ist scheinbar nur noch, die Meinung des Präsidenten zu verbreiten."  Zum Originalkommentar

"Ich hatte irgendwie immer gedacht, die USA seien der Staat schlechthin, was Meinungsfreiheit betrifft. Ich wusste tatsächlich nicht, dass es verpönt bzw. gar verboten ist, selbst das Attentat auf jemanden zu feiern. Mittlerweile habe ich genau den gegenteiligen Eindruck, viele Menschen haben bereits ihre Jobs verloren und werden öffentlich angeprangert, wenn sie sich z.B. positiv über das Attentat äußern."  Zum Originalkommentar

"So viel zum Thema Meinungsfreiheit in den USA"  Zum Originalkommentar

"Nicht Trump hat Kimmel abgesetzt, sondern sein Arbeitgeber" – Wer trägt Verantwortung?

Die Leser debattieren, ob die Absetzung von Jimmy Kimmel eine Folge politischer Einflussnahme oder der Unternehmensentscheidung ist. Während einige eine politische Motivation wittern, betonen andere die Verantwortlichkeit des Senders – ein Teil sieht darin auch geschäftliche Gründe.

"Was soll denn diese irreführende Überschrift? Der Sender hat Herrn Kimmel abgesetzt, weil er sich verwerflich über einen ermordeten Menschen geäußert hatte, und nicht, weil Herr Trump es wollte."  Zum Originalkommentar

"Am Montag nahm Kimmel den Mord in seiner Show aufs Korn. „Wir hatten am Wochenende einige neue Tiefpunkte, als die Maga-Gang verzweifelt versuchte, den Täter als alles andere als einen von ihnen darzustellen und alles Mögliche tat, um daraus politisches Kapital zu schlagen“, sagte Kimmel."  Zum Originalkommentar

"Den Trump-Agitatoren hier scheint nicht klar zu sein, dass nicht Trump diesen Moderator abgesetzt hat, sondern sein Arbeitgeber, der TV-Sender."  Zum Originalkommentar

"Kimmels Quoten waren auch schon schlecht. Es ist daher denkbar, dass diese Äußerung Kimmels für ABC nur der Anlass für die Absetzung war."  Zum Originalkommentar

"Wie der Fall Julia Ruhs beim NDR zeigt, sind wir kein bisschen besser" – Parallelen zu Deutschland?

Zahlreiche Kommentare vergleichen die politische Einflussnahme auf Medien in den USA mit Entwicklungen in Deutschland. Sie kritisieren eine vermeintlich linke Dominanz, sprechen von Doppelmoral und betonen, dass auch hierzulande konservative Stimmen zunehmend ausgegrenzt werden.

"In Deutschland werden Menschen im Regierungsauftrag von den Medien diskreditiert und abgesetzt (siehe Causa Schönbohm), Journalisten gemobbt und entlassen (siehe Julia Ruhs), Polizeibeamte entlassen, weil sie in der falschen Partei Mitglied sind – und da nehmen es sich manche tatsächlich heraus, die Amerikaner zu kritisieren?"  Zum Originalkommentar

"Das ist das, was linke Moralisten endlich verstehen müssen: Die von ihnen installierten Cancel-, Ausschluss- und Verbotsmechanismen richten sich gegen sie selbst, sobald der politische Gegner an der Macht ist. Optimalerweise würden wir in einer Welt leben, wo Argumente und nicht Ausschluss die Debatte bestimmen. Solange dies nicht der Fall ist, ist es konsequent, dass auch linke Moralisten ihre eigene Medizin zu schmecken bekommen."  Zum Originalkommentar

"Wie der aktuelle Fall Julia Ruhs beim NDR zeigt, sind wir kein bisschen besser. Bei uns wird man zudem nicht erst wegen unpassender Äußerungen wegzensiert, es reicht, wenn man konservative Ansichten hat und es sich traut, diese auszusprechen."  Zum Originalkommentar

"Der ÖRR in Deutschland schmeißt Spitzenkräfte schon alleine aufgrund der Themenauswahl und ihrer neutralen, nicht linken Berichterstattung raus. Aktuelles Beispiel: Julia Ruhs und NDR."  Zum Originalkommentar

"ABC hat die Sendung abgesetzt. Es ist in Deutschland nicht besser. Hier wird die Moderatorin von der Sendung klar nicht mehr eingesetzt."  Zum Originalkommentar

"Staats-TV-Umbau à la Putin!" – Angst vor Trumps Autokratie

Zahlreiche Leser sehen die USA auf dem Weg in eine Autokratie. Sie fürchten Trumps Angriff auf Pressefreiheit und ziehen teils drastische Vergleiche zu Russland oder China – aus ihrer Sicht stehen demokratische Grundprinzipien auf dem Spiel.

"Es ist hier inzwischen echt unglaublich, was so geschrieben wird. Da baut der orangene König in Amerika die Meinungs- und Pressefreiheit offensichtlich zum Staats-TV um und die ganzen Rechten in unserem Land feiern das auch noch! Falls es noch nicht aufgefallen sein sollte: Wer von den Sendern in Amerika die Trump-Kritiker inzwischen nicht entlässt, wird von ihm persönlich mit Milliarden-Klagen überzogen. Das ist Staats-TV-Umbau à la Putin!"  Zum Originalkommentar

"Die USA auf den Spuren Putins Russlands."  Zum Originalkommentar

"Ein weiteres Bausteinchen aus dem MAGA-Geschenkkasten „Wir bauen uns eine Autokratie“."  Zum Originalkommentar

"Lächerlich. Als Trump-Fans das Kapitol gestürmt haben, gab es fünf Tote. Was ist passiert danach? Nichts, Trump ist wieder Präsident und die Welt schaut zu, was in den USA passiert, denn Trump bestimmt, wer gut und böse ist, und wer böse ist, muss weg. Das praktiziert ein Teil der Medien in seinem Interesse."  Zum Originalkommentar

"USA das neue China 2.0."  Zum Originalkommentar

"Doppelmoral ist doch etwas schönes" – Wer schreit wann nach Meinungsfreiheit?

Einige Kommentatoren werfen sowohl der linken als auch rechten Seite Heuchelei im Umgang mit Meinungsfreiheit vor. Je nach politischem Wind, beklagen sie, werde mit zweierlei Maß gemessen, Kritik instrumentalisiert und das Prinzip der freien Debatte offenkundig nach Bedarf ausgelegt.

"Wie sich hier zeigt, können blaue Fans anscheinend Widersprüche in ihren eigenen Äußerungen gut aushalten. Selbst möchte man begeistert der MAGA-Bewegung nacheifern und freut sich über Verbindungen der AfD zu dieser, vergleicht aber jetzt den Fall Jimmy Kimmel mit der aktuellen Situation in Deutschland, die als mediale Unterdrückung der AfD dargestellt wird. Kommt halt gerade zu pass, Meinungs- und Seitenwechsel wie bei Trump eben. Wenn die AfD regiert, ist dann vermutlich das eigene Vorgehen analog zum Fall Jimmy Kimmel wieder legitim und ein Akt zur Sicherung der Meinungsfreiheit."  Zum Originalkommentar

"Jetzt zeigt sich, welch ein Oberlehrer mit Doppelmoral J.D. Vance ist. Auch wenn er mit seiner Kritik Recht haben mag, was ich mal dahingestellt lasse, sollte er auch mal vor der eigenen Tür kehren."  Zum Originalkommentar

"Komisch, dass die Linken immer das Heulen anfangen, sobald sie selbst auch nur ein einziges Mal "so" behandelt werden, wie sie selbst mit Konservativen seit Jahren verfahren ..."  Zum Originalkommentar

"Noch ein kurzer Nachtrag: Alle, die das Aus von Kimmel kritisieren – kritisieren sie auch das Aus von Julia Ruhs beim NDR? Ach, nicht? Doppelmoral ist doch etwas Schönes."  Zum Originalkommentar

"Zeigt sich doch wieder mal, dass Trump-Anhänger auch das machen, was sie selber immer kritisieren. Ich finde, dass es Zeit wird, dass das Leben uns mal unsere Grenzen aufzeigt. So kann es und darf es nicht weitergehen."  Zum Originalkommentar

"Canceln ist auch bei uns Volkssport" – Kritik an Cancel Culture und Zensur

Viele Leser empfinden eine zunehmend intolerante Debatte rund um Cancel Culture beiderseits des politischen Spektrums. Sie sehen den Trend, unliebsame Stimmen zu sanktionieren, auch in Deutschland – insbesondere im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

"Das Canceln anderer Meinungen ist auch in Deutschland mittlerweile Volkssport der linksgrün-woken. Ich denke dabei an diese suspekten Meldestellen, die Sachverhalte unterhalb der Strafbarkeitsschwellen eingerichtet wurden und das Denunziantentum fördern wollen. Ich finde so was einfach nur demokratieverachtend."  Zum Originalkommentar

"Wir haben bei uns genau das Gleiche – nur "andersrum". Bei uns fliegt jeder raus, der nicht stramm links berichtet. Warum sollten wir uns da also aufregen?"  Zum Originalkommentar

""Wir für Meinungsfreiheit!", "Wir für Menschlichkeit!", "Omas gegen rechts", "Demokratie fördern" (natürlich nur die linke") – und wie sich dieser ganze linksgrünwoke-lastige steuerfinanzierte NGO-Sumpf bei uns nennt, sollte jetzt mal ganz – aber ganz ruhig sein. Der NDR zeigt deren wahres intolerantes Gesicht in seiner vollen Hässlichkeit."  Zum Originalkommentar

"Ach ja? Hat nicht gerade Frau Ruhs ihren Job beim NDR verloren, weil sie nicht linksgrün ist? So sieht das Meinungsbild der Linksgrünen aus. Linke Hetze ist ok, aber linksgrün kritisieren ist rechte Hetze. Trump macht alles richtig, das merke ich immer mehr."  Zum Originalkommentar

"In Deutschland werden Sendungen eingestellt, die konservativ berichten und eine linke Minderheit in der Bevölkerung kritisieren – da sie damit im Widerspruch zur Linie ihres zwangsfinanzierten Arbeitgebers stehen."  Zum Originalkommentar

„Richtige Vorgehensweise in den USA“ – Journalisten tragen Verantwortung

Eine kleinere Gruppe sieht in der Absetzung Kimmels ein notwendiges Mittel zum Schutz vor Hetze und Falschinformation. Sie betonen, Meinungsfreiheit habe ihre Grenzen dort, wo Journalisten ihre Reichweite nutzen, um unbelegte oder hetzerische Aussagen zu verbreiten.

"Richtige Vorgehensweise in den USA. Journalisten haben sich an die Fakten zu halten und ihre Aussagen nicht ihrer Haltung unterzuordnen. Punkt."  Zum Originalkommentar

"Ich halte die Vorgehensweise in den USA für richtig! Ja, die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, welches geschützt werden muss. Aber: Journalisten, die vor einem Millionenpublikum auftreten, haben zusätzlich eine besondere Verantwortung. Und diese lautet, nicht bewusst die Unwahrheit zu verbreiten, nicht aufzustacheln und ihre politische Haltung von ihrem beruflichen Auftrag zu trennen. Und Falschinformationen, Relativierungen oder gar Hetze gegen einen Ermordeten zu verbreiten und den Täter bewusst politisch falsch einzuordnen, geht einfach nicht! Und da müssen schlichtweg Konsequenzen gezogen werden."  Zum Originalkommentar

"Wer mit großer Reichweite unbewiesene Behauptungen über Verstorbene äußert, gehört bestraft. Das wäre auch bei uns so, wenn es noch nach Recht und Gesetz gehen würde."  Zum Originalkommentar

Sonstiges: „US-Trends kommen ja immer verzögert bei uns an“ – Ironie und Sarkasmus

In einer Minderheit posten Leser ironische und sarkastische Kommentare, meist zum Trend politischer Säuberungen im Stil amerikanischer Politik und zur Übernahme solcher Muster in Deutschland. Sie sehen die Entwicklung eher resigniert oder spöttisch.

"US-Trends kommen ja immer verzögert bei uns an. Ich freu mich drauf. Für Unterhaltung bleibt gesorgt. Die Älteren der Parteien sowie bestimmte Medien heulen jetzt schon."  Zum Originalkommentar

"Und jetzt heulen alle Linken wegen der von ihnen selbst seit Jahren so exzessiv zelebrierten Cancel Culture... ohhhh... sie ist und bleibt der falsche Weg – aber so lange sie existiert, bin ich froh, dass es nun auch die andere Seite trifft – getreu dem Motto "Man darf doch alles sagen – muss dann aber auch den Gegenwind aushalten" ;)"  Zum Originalkommentar

Die hitzige Leser-Debatte nach Kimmels Absetzung offenbart: Viele fürchten um Meinungsfreiheit und Unabhängigkeit der Medien – in den USA wie hierzulande. Doch es gibt auch Stimmen, die gerade der Medienlandschaft mehr Verantwortung beim Umgang mit Falschinformation und Hetze abverlangen. Wie ist Ihre Meinung? Schreiben Sie einen Kommentar oder antworten Sie unseren Lesern!  

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