Drei mutige Jungmütter gründeten in Allershausen einst das Kinderhaus Pusteblume. Nun feiert eine ganz besondere Einrichtung 30-jähriges Bestehen.
Allershausen – Es war das Jahr 1995, und in Allershausen fehlten Plätze in der Kinderbetreuung. Da ergriffen drei junge Mütter selbst die Initiative und erfanden für sich einfach die perfekte Lösung. Über die Gründung eines Vereins wurde aus der Elterninitiative der eingruppige Familienkindergarten Pusteblume, der heute ein Farbtupfer in der Gemeinde ist.
Die drei Gründerinnen, Johanna Weiner, Patricia Obst-Ciekalski und Susanne Rogers, mussten vor dem Start viel Überzeugungsarbeit leisten, und man hatte ja auch nicht das fertige Konzept einer solchen Einrichtung in der Schublade liegen. Schnell fanden sich aber weitere Familien, die Betreuungsplätze brauchten und sich der Initiative anschlossen. So kam es zum Start unter einigen Herausforderungen, in einem Wohnhaus in Türnzhausen. „Elternabende bis weit nach Mitternacht waren normal“, erinnert sich die heutige pädagogische Leitung, Anita Ziegner, an die Anfänge.
Nach dem Start im Ortsteil zog man in das ehemalige Spickerhaus, das 2011 zugunsten des Neubaus von der Kinderkrippe Fridoline abgerissen wurde. So bekam der Verein dann sein eigenes Haus direkt neben der Kirche – inklusive großzügige Finanzierung durch die Gemeinde Allershausen. Und nun zum Jubiläum feierte man ein Fest mit vielen Emotionen. Mitgründerin Johanna Weiner ist als Fridoline-Leitung eine liebe Nachbarin geworden, und Anita Ziegner wurde von einer Kindergarten-Mama zur pädagogischen Leitung.
Bürgermeister kommt ins Schwärmen
Im Laufe der Zeit kam zu dem Konzept des Hauses Montessori-Pädagogik dazu und man trat der Landesarbeitsgemeinschaft der Elterninitiativen bei. Mittlerweile haben auch schon zwei ehemalige Pusteblume-Kinder ihre Kinder angemeldet.
„Wenn Engel feiern, muss das Wetter einfach gut sein“, sagte Bürgermeister Martin Vaas beim Jubiläumsfest. Er dankte dem Kindergarten für „eine wunderbare Zusammenarbeit“ und schwärmte grinsend von den Muffins, die es bei Sitzungen im Haus gebe. Für die Gemeinde sei es auch selbstverständlich gewesen, der Pusteblume die Nutzung von einem gemeindlichen Waldstück zu ermöglichen. Dort erkunden die Kinder an vielen Tagen die heimische Natur und sehen dort viele heranwachsende Pusteblumen.