Platz für Olchings Radfahrer
Olching – Der städtische Bauhof hat gestern 17 sogenannte „Sharrows“, also Fahrbahnmarkierungen zur Orientierung für Radfahrer (englische Wortkreuzung aus „share“/teilen und „arrow“/Pfeil) auf dem Asphalt der Hauptstraße im Bereich zwischen Bahnhofstraße und Kreisverkehr am Maibaum angebracht.
Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt der Stadt Olching und der Straßenverkehrsbehörde im Landratsamt in Absprache mit der Polizeiinspektion Olching. Die „Sharrows“ wurden mithilfe einer Schablone auf die Fahrbahn aufgesprüht. Mit dem Pilotprojekt soll allen Verkehrsteilnehmern signalisiert werden, dass Fahrradfahren im Stadtzentrum von Olching durchaus erwünscht ist und Fahrradfahrer die Fahrbahn gleichberechtigt für sich in Anspruch nehmen können und nicht den Gehweg nutzen. Mit der Zunahme der Zahl der Radfahrerin Olching nimmt auch die Nachfrage nach Radverkehrsinfrastruktur zu. Aufgrund zu geringer Querschnittsbreiten ist es jedoch nicht immer möglich, dem Wunsch vieler Radfahrer nach separater Radverkehrsinfrastruktur nachzukommen.
Aufmerksam machen
Die Piktogramme stellen ein Fahrrad und Pfeile in weißer Farbe dar und sollen Fahrradfahrern signalisieren, dass sie hier auf der Straße fahren können und auch sollen. Autofahrer sollen die Piktogramme darauf aufmerksam machen, dass in der Hauptstraße mit Fahrradfahrer zu rechnen ist und die Fahrbahn mit ihnen geteilt werden muss. Denn grundsätzlich sind Fahrradfahrer gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer.
Mehr Sicherheit für alle
Eine vor kurzem durchgeführte Studie von Universitäten gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur zur Wirkung von diesen Piktogrammen kam zu dem Schluss, dass „Sharrows“ bzw. Piktogramme auf der Fahrbahn dazu beitragen können, dass die Geschwindigkeit von Autos, die Fahrräder überholen, im Mittel abnimmt. Der Anteil von Radfahrer auf dem Gehweg reduzierte sich, auf der Fahrbahn stieg er an.
Die Befragten fühlten sich nach der Umsetzung signifikant sicherer als zuvor und empfanden Interaktionen mit anderen Verkehrsteilnehmenden im Mischverkehr als angenehmer. Die Daten aus Unfalluntersuchungen und den Videoanalysen deuten auf eine Verringerung des individuellen Unfallrisikos der Radfahrenden an Knotenpunkten sowie eine Reduktion der Konfliktschwere im Seitenraum und auf der Fahrbahn hin. Der Anstoß, diesen Verkehrsversuch auch in Olching umzusetzen, kann von der dritten Bürgermeisterin Dr. Ingrid Jaschke und wurde in enger Abstimmung mit dem städtischen Verkehrsreferenten Hans Bieniek nun umgesetzt.
red