TV-Film im Ersten am 6. Januar - "Großstadtrevier: Im Moment der Angst": Harry Möller kämpft mit Trauma
Die erfolgreiche Serie "Großstadtrevier" (seit 1986) erweitert ihr Universum mit einem weiteren Spielfilm. Nach dem ersten abendfüllenden Feature "Großstadtrevier - St. Pauli, 06:07 Uhr" (2021) präsentiert das Erste nun den Nachfolger "Großstadtrevier: Im Moment der Angst". Der am 6. Januar um 20:15 Uhr ausgestrahlte Film rückt die langjährige Polizistin Hariklia "Harry" Möller (Maria Ketikidou, 58) ins Zentrum der Handlung.
In dem intensiven Drama zeigt sich ein eingespieltes Ensemble: Neben Hauptdarstellerin Maria Ketikidou überzeugen Enrique Fiß (geb. 1993) als Zivilfahnder Nils Sanchez, Saskia Fischer (geb. 1966) in der Rolle der Polizeioberrätin Küppers sowie Patrick Abozen (geb. 1985) als Polizeioberkommissar Lukas Petersen.
Ein verhängnisvoller Einsatz verändert alles
Die Geschichte konfrontiert Polizistin Harry Möller nach 35 Berufsjahren mit einer beispiellosen Herausforderung. Ein zunächst als Routine erscheinender Einsatz in der Hamburger HafenCity eskaliert dramatisch. Inmitten einer außer Kontrolle geratenen Massenschlägerei erleiden Möller und die Rettungssanitäterin Mirja Grabowski (Franziska von Harsdorf, 28) schwere Verletzungen. In einem Rettungswagen suchen sie Zuflucht vor der tobenden Menge.
Der schockierende Wendepunkt folgt am nächsten Tag: Als Möller ihre Kollegin im Krankenhaus aufsuchen will, erreicht sie die erschütternde Nachricht von deren Tod.
Gesellschaftskritischer Blick hinter die Kulissen
Die Handlung geht weit über das persönliche Schicksal der Protagonistin hinaus. "'Im Moment der Angst' wirft hinter dem Kriminalfall Systemfragen zu einem gewinnorientierten Gesundheitssystem und Menschen auf, die sich von der Gesellschaft abgehängt fühlen", erläutert die Produktionsfirma.
Hauptdarstellerin Maria Ketikidou teilt ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem: "Mein 84-jähriger Vater musste in der Notaufnahme eines Hamburger Krankenhauses mit höllischen Schmerzen zwölf Stunden ohne ein Glas Wasser oder eine Decke auf einem Stuhl ausharren, bis er nachts um zwei Uhr endlich in ein Krankenzimmer kam". "Die Genehmigung eines PET-CTs für die Dokumentation seines Behandlungsverlaufs musste ich vier Monate lang bei der Krankenkasse regelrecht erkämpfen". Sie beobachte vermehrt Fälle, "die den Verlust des ethischen Fokus in der Gesundheitsversorgung beschreiben". Ketikidou betont: "Wir müssen dieses Thema adressieren, wenn sich was ändern soll".
Interessierte können den Film bereits seit dem 31. Dezember in der ARD Mediathek streamen. Die reguläre Serie "Großstadtreviers" läuft derzeit in ihrer 37. Staffel, dienstags um 18:50 Uhr im Ersten.
Von (ki/spot)