So isst Italien: 10 Tipps fürs Restaurant – von Trinkgeld bis Cappuccino
In Italien ist ein Restaurantbesuch weit mehr als eine Mahlzeit. Wer hier zu Tisch geht, taucht in ein kulturelles Ritual ein – mit festen Abläufen und einem eigenen Taktgefühl. Wer das respektiert, wird nicht nur besser bedient, sondern auch als Gast geschätzt.
Italien zählt mehr als 150.000 gastronomische Betriebe – vom Straßenimbiss bis zum Fine-Dining-Restaurant. Besonders verbreitet sind familiäre Lokale wie die Trattoria (bodenständige warmen Gerichten), die Osteria (eher einfach und weinlastig), die Pizzeria (klarer Fokus auf Pizza – aber oft mit vollständigem Menü) und das Ristorante (klassisch mit mehreren Gängen). Viele Betriebe sind inhabergeführt, teils seit Generationen. Hier kommen zehn Tipps, wie man im Restaurant nicht unangenehm auffällt: Wer sie kennt, is(s)t besser, berichtet la-bella-vita.club.

Jedes Mahl hat seine Zeit
In Italien wird zu festen Zeiten gegessen. Das Mittagessen liegt meist zwischen 13 und 15 Uhr, das Abendessen beginnt selten vor 20 Uhr – im Süden oft noch später. Im Allgemeinen gilt: Wer früher Hunger hat, kann sich mit einem Aperitivo und ein paar Häppchen – der sogenannten apericena – bis zum Abend retten, vor allem in den Großstädten. Ein „richtiges“ Essen um 18 Uhr wirst du in vielen Regionen vergeblich suchen. In den Bergen ist man allerdings traditionell früher.

Keine Flip-Flops
Selbst in Strandorten legen viele Italiener Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild – gerade am Abend. Flip-Flops, Tanktops oder Strandshorts mögen bequem sein, gelten aber als unangemessen und enttarnen dich sofort als Touri. Wer sich dezent und stilvoll kleidet, zeigt Respekt.
Warte auf deinen Platz
Sich einfach an einen freien Tisch im Restaurant zu setzen, ist in Italien unüblich. Man wartet am Eingang, bis das Personal einen begrüßt und platziert – egal ob drinnen oder draußen. Das mag formell wirken, gehört aber zur Gastfreundschaft dazu.
Meine News
Die Menü-Gänge
Ein klassisches Menü besteht aus mehreren Gängen: Antipasti (Vorspeisen), Primo (Pasta oder Risotto), Secondo (Fleisch oder Fisch) mit separater Beilage, gefolgt von Dessert und Espresso. Wer nur einen oder zwei Gänge bestellt, wird nicht schief angeschaut – aber wer die Struktur kennt, versteht die Karte besser.

Wie immer mit Respekt
„Signora“, „Signore“ oder ein diskretes „Scusi“ reichen völlig aus, um die Aufmerksamkeit der Bedienung zu gewinnen. Lautes „Kellneeeer”-Rufen einmal quer durchs Lokal gilt als schlechter Stil. Wer höflich fragt, bekommt meist nicht nur ein Lächeln, sondern oft auch eine persönliche Empfehlung.
Coperto ist kein Trinkgeld
Fast jede Rechnung enthält ein „Coperto“ – eine Pauschale für Brot, Gedeck und Service. Dieses Geld geht ans Restaurant, nicht an die Bedienung. Ein Trinkgeld von fünf bis zehn Prozent ist trotzdem üblich – vor allem, wenn der Service gut war.
Träumen Sie sich mit unserem Newsletter Ihrem nächsten Urlaub entgegen!
Entfliehen Sie mit unserem kostenlosen Newsletter „Urlaubsreif“ dem Alltag und lassen Sie sich für Ihre nächste Reise inspirieren. Entdecken Sie praktische Tipps und traumhafte Reiseziele! Hier geht es zur Anmeldung.
Vino ja, besoffen nein
Italiener trinken gern – aber mit Maß. Betrunkene Italiener sieht man so gut wie nie in den Straßen. Wer sich volllaufen lässt, fällt unangenehm auf. Alkohol gehört zum Essen, nicht zum Absturz. Ein Aperitivo, ein Glas Wein, ein Digestif – mehr braucht es nicht für einen gelungenen Abend.

Kaffee nach dem Essen
Nach dem Essen gibt es in Italien einen Espresso. Cappuccino und andere Milchkaffees sind dem Frühstück vorbehalten. Wer nach 11 Uhr trotzdem noch einen bestellt, outet sich als Tourist – und bekommt ihn trotzdem, allerdings meist mit einem amüsierten Blick.
Die Rechnung, bitte
Die Rechnung kommt nicht automatisch. Man bittet darum – höflich, mit einem „Il conto, per favore“. Wer in der Gruppe isst, zahlt gemeinsam. Einzelabrechnungen sind möglich, aber oft kompliziert – und nicht besonders beliebt.
Trinkgeld zum Abschied
Trinkgeld ist kein Muss, wird aber erwartet – zumindest in touristischen Gegenden. Fünf bis zehn Prozent gelten als angemessen. In ländlicheren und wirtschaftlich schwächeren Regionen wird oft kein Trinkgeld erwartet.
Wer noch mehr Tipps für den nächsten Urlaub in Italien sucht, kann sich von diesen schönen Regionen inspirieren lassen. Wer sich für die Küche Italiens interessiert, findet im Überblick die typischen Spezialitäten, die es in der Emilia-Romagna gibt.