Zu oft „austauschbar“: Heftige Kritik an Bayern-Star Kane
Harry Kane hat für den FC Bayern München 36 Saisontore erzielt. Dennoch reichte es nicht für Titel. Kritik gibt es von Ex-Profi Nils Petersen.
München - Stell dir vor, du erzielst 36 Treffer in deiner ersten Bundesliga-Saison und anschließend noch drei Tore bei der Europameisterschaft und wirst dennoch häufig kritisiert? In dieser Phase seiner Karriere befindet sich aktuell Harry Kane. Der Angreifer des FC Bayern München erlebte trotz seiner Ausbeute ein insgesamt schwächeres zweites als erstes Halbjahr. Nils Petersen forderte in seiner kicker-Kolumne: „So muss sich jeder Neuner hinterfragen: Kann ich das? Sehe ich meinen Kontrahenten als Kollegen? Oder als Konkurrenten? Ordne ich mich dem Großen und Ganzen unter?“
Petersen mit deutlichen Worten in Richtung Kane
Der frühere Profi des FC Bayern, Werder Bremen und SC Freiburg stellte fest: „Das gilt nicht nur für Borussia Dortmund. Auch Harry Kane darf sich diese Frage stellen. Unantastbarkeit geht nicht nur bei Unersetzlichkeit.“ Petersen wurde deutlich: „Meines Erachtens gab es zu viele Spiele, in denen er trotz seiner 36 Buden samt kicker-Torjägerkanone austauschbar war. Die Bayern brauchen für die Rückkehr an die Spitze Alternativen, die auch mal ab der 60. Minute einen weitgehend unsichtbaren Kane ablösen können.“

Es wird eine Herausforderung für den neuen Trainer Vincent Kompany, die er bewältigen muss. An den 100-Millionen-Euro-Mann Kane sind natürlich besondere Erwartungen geknüpft. Noch nie in der Bundesliga-Historie hat ein einzelner Spieler dermaßen viel Geld gekostet. Sollte Kane im Zwei- oder Drei-Wochen-Rhythmus vorzeitig ausgewechselt werden, droht große Unruhe im gesamten Umfeld.
Kompany als Moderator gefragt
Petersen nannte das Zauberwort: „Der Kader gibt Optionen her, aber es geht wieder um das, was Xabi Alonso mit Summa-cum-laude-Abschluss studiert haben muss: Moderation.“ Doch wie kann eine solche „Moderation“ im Fall Harry Kane aussehen? Setzt man ihm die Pistole auf die Brust? Oder wäre es nach schwierigen Monaten, in denen er auch mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte, nicht die bessere Option, ihn zu stärken und dessen Selbstvertrauen aufzubauen? Es wird spannend, wie Kompany diese Personalie angeht.