Seit 1972 war Busfahrer Klaus Würmseer für die Schülerbeförderung in Gaißach zuständig. An seinem letzten Arbeitstag standen die Kinder jetzt Spalier.
Gaißach – An seinem letzten Arbeitstag standen die Gaißacher Schulkinder für ihn Spalier: Jetzt ist der von Schule und Gemeindeverwaltung wegen seiner Zuverlässigkeit überaus geschätzte und bei den Schulkindern sehr beliebte Busfahrer Klaus Würmseer in den wohlverdienten Ruhestand gegangen.
Busfahrer stets fürsorglich und geduldig
Seit 1972 war Würmseer als Busfahrer auch für die Schülerbeförderung in Gaißach im Einsatz. Bei seiner offiziellen Verabschiedung würdigten Bürgermeister Stefan Fadinger und Schulleiterin Stephanie Eckert ihren scheidenden Partner bei der Schülerbeförderung für seinen langjährigen und absolut zuverlässigen Einsatz. Fadinger hob dabei insbesondere das „stets fürsorgliche und geduldige Auftreten und seine allzeit unfallfreie Beförderung der Schulkinder“ hervor und wünschte ihm alles Gute, vor allem Gesundheit für seinen Ruhestand. Dem schloss sich Eckert an. Sie dankte Würmseer für die stets gute und von hohem Pflichtbewusstsein geprägte Zusammenarbeit.
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Klaus Würmseer wuchs in Bad Tölz an der Osterleite auf. Durch seine Heirat mit Marieluise Schöfmann kam er 1972 in das Familienunternehmen, das heute „Reisebüro Schöfmann & Tölzer Autoreisen“ heißt. „Ich hatte immer Glück und war 53 Jahre lang mit meinen vielen Fahrgästen und Schulkindern unfallfrei unterwegs“, stellt er dankbar fest. Und er sei immer gerne gefahren: „Man darf das Busfahren nicht als ein ‚Muss‘ ansehen, sondern sollte es stets mit Freude anpacken, dann macht es Spaß und man bleibt jung dabei.“ Seine Frau beschreibt ihn als „ausgezeichneten und besonnenen Busfahrer mit viel Menschenkenntnis und gutem Orientierungssinn“. Bei allen Fahrgästen, Reiseleitern und Vereinsvorständen sei er als Fahrer deshalb sehr beliebt gewesen.
Mit dem Bus in ganz Europa unterwegs
Mit seinen Omnibussen war Klaus Würmseer in ganz Europa unterwegs. Dabei habe er rund 5,5 Millionen Kilometer zurückgelegt, was ungefähr 130 Erdumrundungen entspricht. Angefangen hatte er mit Berufsverkehrsfahrten zur Firma Deckel in Holzkirchen: mit Früh- und Spätschichten, die von 4 Uhr Früh beinahe bis Mitternacht dauerten. Eine Fünf-Tage-Woche gab es für ihn nicht, denn am Wochenende kamen dann Ausflugsfahrten, Tages- und Mehrtagesausflüge für Einheimische sowie Vereinsfahrten hinzu.
Deshalb musste die Familie oftmals auf ihren Ehemann und Vater verzichten. Bis 1986 war Klaus Würmseer für den Weihnachten 2023 verstorbenen Firmengründer Wilhelm Schöfmann tätig, dann nach der Betriebsübergabe bis 2009 an der Seite seiner Frau als Mitinhaber und schließlich als dienstältester Fahrer unter seinem Sohn Klaus, der den Familienbetrieb seitdem in dritter Generation weiterführt.
Gaißacher Kinder liebten ihren Busfahrer
Und wie war das so mit den Schulkindern? „Die gehen mir jetzt wirklich ab“, beteuert Klaus Würmseer. „Für die bin ich immer besonders gerne gefahren, da sie mich am Morgen schon so nett und freundlich begrüßt haben.“ Natürlich habe es in den Schulbussen ab und zu auch mal Ärger mit einzelnen Schülern gegeben, aber „insgesamt waren die Gaißacher Kinder schon sehr in Ordnung, und man hat ja auch ihre Eltern gekannt“. Mit jetzt 78 Jahren hat Klaus Würmseer sich seinen Ruhestand längst verdient. Auch da wird es für ihn bestimmt nicht langweilig werden. Er liebt die Arbeit in seinem Garten und unternimmt gerne Ausflüge mit seiner Frau und der Familie. (rbe)