Fanstammtisch Tölzer Löwen: Appelle und Versprechungen

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Löwen-Boss Fabian Schlager debattiert mit Tölzer Fans über die Musik-Kulisse hinweg über die momentane Situation und näherer Zukunft des Eishockey-Oberligisten. © Nick Scheder

Bad Tölz – Die Fans der Tölzer Löwen haben dringenden Bedarf, gebauchpinselt zu werden. Anhaltende Niederlagen, wenig Stimmung im Stadion, Murren über mangelnde Qualität oder Torjägerfähigkeiten der Mannschaft. Torhüter Enrico Salvarani fand zum Ausklang des Fanstammtisches am Donnerstagabend genau die richtigen Worte, um das Löwen-Herz zu beschwichtigen:

„Wir geben Gas für Euch und werden alles dafür tun, dass wir selbst auf unsere Leistung stolz sein können, auf das, was wir erreicht haben werden.“

Appelle und Versprechungen

Dahin ist es wohl von der derzeitigen Situation noch ein langer Weg. Zwar sind die Löwen immer wieder dicht dran. Doch gab es einfach zu viele Niederlagen, um die Anhängerschaft zu begeistern. Das soll sich ändern, kündigte Löwen-Boss Fabian Schlager im Jailhouse an, indem er sich gegen die Musik des normalen Barbetriebs Gehör zu verschaffen versuchte. Einerseits durch konsequentes Weiterarbeiten bei den Einheiten auf dem Eis. Andererseits womöglich durch die Verpflichtung eines zusätzlichen Stürmers mit Knipserqualitäten.

Hörmann: Wir brauchen einen richtigen Torjäger

Von der Notwendigkeit eines solchen Spielers ist vor allem auch ECT-Präsident Hubert Hörmann überzeugt. „Wir müssen den Turnaround schaffen, es muss unser Ziel sein, in die Play-offs zu kommen. Die jungen Spieler machen zwar ihren Job, wir können froh sein, solche zu haben wie hier Mateu Späth, Henry Sihling oder Isi Sahanoglu“, sagt Hörmann. „Aber die können nicht den Job der Leistungsträger erfüllen, wir brauchen einen richtigen Torjäger, der nicht 8, sondern 28 Tore schießt.“

Eishockeyspiel soll Event werden

Für einen solchen Stürmer hat jetzt ein Tölzer Geschäftsmann, der nicht genannt werden möchte, zum Geldsammeln aufgerufen. Die Aktion hat Erfolg gezeigt. Der Löwen-Boss möchte das Risiko so gering wie möglich halten. Hörmann denkt etwas unternehmerischer: „Kein Geschäftsmann kann ohne zu investieren etwas erreichen“, sagt der Tölzer Landwirt. „Wer einen lukrativen Auftrag ablehnt, nur weil er Kosten für das Material nicht aufbringen will, bringt es zu nichts.“ Man habe bisher sehr konservativ geplant und werde das beibehalten, sagt Schlager. „Andererseits sollen sich die Leute wieder auf Eishockey freuen, das Heimspiel soll zu einem Event werden.“ Und dabei helfe es, wenn die Tölzer Tore schießen und gewinnen können.

ECT kann nicht überstimmt werden

Das war das Hauptthema des Abends. Sonst stellte sich das Öffentlichkeits-Team mitsamt Social-Media-Beauftragtem vor. Salvarani brach eine Lanze für seinen Backup-Goalie Joshua Baron, der bisher nicht zum Einsatz kam. Es ging um Sponsorenpflege, es ging kurz um den Wirt, und dass man ihm immer noch Zeit geben müsse, und um den strukturellen Aufbau der Tölzer Eissport-Gesellschaft. „Solange ich Vorsitzender bin, wird an den 75 Prozent Stimmrecht des ECT nicht gerüttelt“, sagt Hörmann. Allerdings werden er und Vize Sepp Hintermaier auf der Hauptversammlung im kommenden Jahr nicht mehr antreten. Fluch oder Segen? Diese Frage war beim Fanstammtisch umstritten. Doch letztlich ging es um die Tölzer Löwen und wie sie aus ihrem derzeitigen Tief herauskommen. NICK SCHEDER

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