Glücklichsein lässt sich lernen. Das behauptet zumindest die Universität Bristol. Die Institution bietet ihren Studenten den Kurs „Science of happiness an“ – und lehrt dort die Wissenschaft des Glücks. Noch Jahre nach Besuch des Kurses profitieren die Studenten davon. Allerdings nur, wenn sie die erlernten Glücks-Gewohnheiten weiter umsetzen. Das zeigt die Universität nun in einer Studie, die sie im Fachblatt „Higher Education“ veröffentlichte.
Sie hatten über 200 Studenten befragt, die vor einem oder zwei Jahren den „Happiness“-Kurs besucht hatten. Ihr Wohlbefinden hatte sich unmittelbar danach um 10 bis 15 Prozent verbessert. Bei über der Hälfte davon hielten die positiven Effekte auch in den folgenden Jahren an.
Wie wird man glücklich? Mit 7 Gewohnheiten
Aber wie wird man denn nun glücklich? Indem man neue Gewohnheiten umsetzt, sagt Studienleiter Bruce Hood: „Es ist, als würde man ins Fitnessstudio gehen – wir können nicht erwarten, einen Kurs zu absolvieren und für immer fit zu sein.“ Genau wie bei der körperlichen Gesundheit müssten wir kontinuierlich an unserer geistigen Gesundheit arbeiten, sonst seien die Verbesserungen nur vorübergehend.
Der Wissenschaftler benennt im Gespräch mit „Medical News Today“ sieben solcher Gewohnheiten:
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freundliche Handlungen ausführen
soziale Beziehungen stärken (auch sich mit Menschen unterhalten, die man nicht kennt)
die eigenen Erfahrungen bewusst genießen
die Aufmerksamkeit bewusst auf die positiven Ereignisse und Aspekte des eigenen Tages lenken
sich darin üben, dankbar zu sein, und sich bemühen, sich bei Menschen zu bedanken, denen man nie so gedankt hat, wie man es gerne getan hätte
körperlich aktiv sein
Achtsamkeit und andere Meditationstechniken erforschen.
„Der Kursinhalt umfasst Informationen über falsche Vorstellungen vom Glück und das Verständnis unserer kognitiven Verzerrungen“, erklärt Hood weiter. Das Ziel sei es, dass die Studenten am Ende des Kurses ein abgerundetes Verständnis verschiedener Faktoren haben, die zu ihrem eigenen Wohlbefinden beitragen können – und nicht nur eine To-do-Liste von Aktivitäten.
Keine Prüfungen im Happiness-Kurs
Der 2018 ins Leben gerufene Kurs „Science of Happiness“ der University of Bristol war der erste seiner Art im Vereinigten Königreich, schreibt die Universität auf ihrer Website. Die Studenten müssen dort keine Prüfungen oder Kursarbeiten absolvieren.