Usmanow: Münchner Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung laufen weiter
In Frankfurt wurden Ermittlungen gegen Alisher Usmanow eingestellt. In München ist noch ein Verfahren anhängig.
Rottach-Egern - Es liest sich zunächst wie ein Befreiungsschlag für Alisher Usmanow: Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft hat ein Geldwäsche-Verfahren gegen den russischen Milliardär gegen Zahlung einer Geldauflage von vier Millionen Euro eingestellt. „Die Unschuldsvermutung gilt fort“, sagte ein Sprecher der Behörde. Usmanow, der in der Vergangenheit auch in Rottach-Egern residiert hat, sieht sich zu Unrecht am Pranger und hält die Ermittlungen für „unnötig“ und „politisch motiviert“.
Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung
Doch der von der EU sanktionierte Oligarch bleibt im Visier von Strafverfolgern. Denn in München ist weiterhin ein Verfahren anhängig. Hier geht es um den Verdacht der Steuerhinterziehung. „Die Ermittlungen dauern an“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II, Andrea Grape, auf Nachfrage. Eine abschließende Bewertung könne „erst nach Durchführung sämtlicher erforderlicher Ermittlungen“ gegeben werden.
Usmanow betrachtet sich als unschuldig
Diese richten sich seit der Razzia im September 2022 in Rottach-Egern gegen mögliche Steuerhinterziehungen in dreifacher Millionenhöhe. Usmanow soll mit etlichen Vermögensgegenständen gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen haben, so der Vorwurf der Ermittler. Da er sich offenbar seit 2016 regelmäßig und über längere Zeit am Tegernsee aufgehalten hatte, soll er in Deutschland steuerpflichtig gewesen sein. Usmanow selbst betrachtet sich als unschuldig. Er sei nie verpflichtet gewesen, hier Steuern zu zahlen. Diese entrichte er als Unternehmer seit mehr als drei Jahrzehnten in Russland. Auf Anfrage schreibt sein Pressebüro, Usmanow habe sein persönlich erworbenes Eigentum „stets ordnungsgemäß deklariert und auch die Mittel offengelegt, mit denen er diese Vermögenswerte erworben hat“.