Mehr Hochwasserschutz am Marktplatz
Seit der Marktplatz barrierefrei umgebaut wurde, stehen Butchers und Eisdiele bei Starkregen unter Wasser, Gastroräume und Keller laufen voll. Deswegen wird ab heute am Marktplatz wieder gebaut. Die Gemeinde verbessert den Hochwasserschutz in diesem Bereich.
Indersdorf – Wasser, Wasser und noch mehr Wasser. Der Biergarten des Restaurants Butchers am Indersdorfer Marktplatz ist rund 20 Zentimeter überflutet, Wassermassen drücken durch die Türen von Restaurant und Eisdiele nebenan. Schnell stehen die Keller unter Wasser. Herbert Forche, Eigentümer des Butchers erinnert sich selbstredend nicht gerne an das Starkregenereignis im vergangenen August. „Das Wasser kam flussartig aufs Lokal zugeschossen, flutete den Biergarten, ist ins Lokal und die Eisdiele und von da aus in die Keller“, erinnert sich Forche. Dieses Problem gibt es bei Starkregenereignissen erst, seitdem der Marktplatz umgebaut wurde. „Füher ist das Wasser am Haus vorbei, jetzt fließt es direkt rein.“ Die Folge: immense Schäden an Böden und im Keller. Forche ist sehr froh, dass die Gemeinde nun den Hochwasserschutz am Marktplatz verstärkt.

Bürgermeister Franz Obesser und die Leiterin des Technischen Bauamts, Andrea Waltinger, erklärten in der jüngsten Gemeinderatssitzung, warum nach so kurzer Zeit schon wieder am Marktplatz gearbeitet werden muss. Obesser war es dabei wichtig, zwei Dinge zu betonen: Zum einen „funktioniert die Marktplatzentwässerung. Da ist kein Fehler entstanden.“ Zum anderen war es ihm wichtig, zu erklären, warum die Gemeinde dort für den „Objektschutz sorgt: „Die Situation hat sich für den Hauseigentümer in diesem Fall verschlechtert, weil wir den Marktplatz barrierefrei umgebaut haben. Und dieses Problem wollen wir nun beheben.“ Will heißen: Die Gemeinde wird künftig keine Baumaßnahmen veranlassen, weil irgendwo Keller volllaufen, hier seien weiterhin die Eigentümer selbst gefragt.
Warum braucht also der neue Marktplatz einen zusätzlichen Hochwasserschutz? Franz Obesser erklärte, dass die Entwässerung zwar im Normalfall funktioniert, aber „nicht für ein Extrem-Ereignis ausgestattet“ sei. Auch Andrea Waltinger betonte: Die Entwässerung ist für Standard-Regenereignisse ausgelegt. So wie seit Jahren üblich“. Da aber das Haus mit Bar und Eisdiele seit der Marktplatzumbaumaßnahme bereits dreimal unter Wasser stand, muss etwas passieren. Waltinger erklärte: „In den letzten zwei Jahren wurden diese Bemessungsregenereignisse dreimal weit überschritten.“ Also wird nun nachgebessert. Die Planung sieht vor, dass oberhalb der Treppen beim Butchers „breite und leistungsfähige Kastenrinnen statt der bestehenden Schlitzrinnen installiert werden“. Denn wie Fotos und Videos zum Beispiel vom Starkregen im vergangenen August zeigen: Das Wasser schießt einfach über die Rinne. Deshalb sollen künftig auf den oberen Treppenstufen „Pflanztröge die Fließgeschwindigkeit verlangsamen“. Zusätzlich soll in der Fläche vor dem Gebäude ein Sinkkasten installiert werden, um Wasser, das von seitlich unterhalb der großen Rinnen auf die Fläche fließt, abgeleitet werden kann, erklärte Waltinger. Doch das ist nicht alles: „Zusätzlich soll eine Entlastungsbohrung im Bereich der kleinen Rinne in der Mauer an der Eisdiele für zusätzlichen Schutz sorgen. Diese Bohrung entwässert dann direkt in die darunterliegende Grünfläche, die mit Leerkies gefüllt wird. Die Maßnahme soll geschätzt insgesamt 120 000 Euro kosten.
Marktgasse ist ab heute gesperrt
Wegen den Straßenentwässerungsarbeiten ist die Marktgasse im Bereich des Butchers und der Eisdiele ab heute bis voraussichtlich 5. April voll gesperrt. Die Umleitung erfolgt über Wöhrerstraße-Sportplatzweg. Zusätzlich finden in diesen Zeitraum Leitungsgrabenarbeiten vor dem Butschers und der Eisdiele statt, so die Gemeinde. Am Marktplatz kommt es zu Einschränkungen für Fußgänger und bei den Parkplätzen. Die Zufahrt und der Zugang zu den betroffenen Gebäuden sind möglich, jedoch kommt es zu temporären Behinderungen. Anlieger werden durch die Baufirma rechtzeitig über geplante Sperrungen von Grundstückszufahrten informiert, betont die Gemeinde.