Firmenumzug mit Promi-Besuch und überraschender Neuigkeit in Unterhaching

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Rundgang im neuen Büro bei „Huber & Suhner“ in Unterhaching: (v.l.) Bürgermeister Wolfgang Panzer, Ministerin Ulrike Scharf und CEO Urs Ryffel. © Martin Becker

Arbeitsministerin Ulrike Scharf war bei der Büroeröffnung der Firma „Huber und Suhner“in Unterhaching vor Ort. Und dabei gab es auch eine interessante Neuigkeit aus der Gemeinde.

Unterhaching - Senkt die Gemeinde Unterhaching ihre Hebesätze für die Gewerbesteuer? Es war ein interessantes Detail, das am Rande der Eröffnung der neuen Büroräume von „Huber & Suhner“ durchsickerte. Zum symbolischen Durchschneiden des Firmenbandes war eigens Arbeitsministerin Ulrike Scharf (CSU) in die in der Inselkammerstraße 14 gekommen.

Wenn zum Beispiel zwei Züge miteinander gekoppelt werden: Dann sorgen die Experten von „Huber & Suhner“ dafür, dass in puncto Datenübertragung und Kommunikation alles perfekt funktioniert. Die Schweizer Firma, deren Geschichte ins 19. Jahrhundert zurückreicht, entwickelt Spezialkabel und Systemlösungen für elektrische und optische Verbindungstechnik. Weltweit beschäftigt das Unternehmen 4500 Mitarbeiter, die Deutschland-Zentrale ist jetzt nach 44 Jahren in Taufkirchen ins benachbarte Unterhaching umgezogen. Dies sei „ein großer Schritt Richtung Zukunft“ gewesen, um „unsere Talente zu halten und neue hinzuzugewinnen“, sagte Firmen-CEO Urs Ryffel bei der Eröffnung der neuen Geschäftsräume. In Unterhaching biete man den rund 60 Mitarbeitern „konkurrenzfähige Arbeitsbedingungen“.

Moderner Arbeitsplatz

Die „neue Büro- und Arbeitswelt“, wie Geschäftsführer Armin Schalk schwärmte, diene dazu, „flexibler und effizienter zusammenzuarbeiten“. Feste Schreibtische? Die Welt von gestern. „Temporäre Teams“ finden sich täglich neu zusammen – und suchen sich einen der identisch ausgerüsteten Arbeitsplätze. Je nachdem, wo gerade etwas frei ist. Abends wird alles penibel aufgeräumt, persönliche Gegenstände kommen in den Spind.

„Ein nächster Schritt in der Unternehmenskultur“, lobte Arbeitsministerin Ulrike Scharf beim Vor-Ort-Besuch. „Modern, flexibel, aber zugleich vernetzt – so sieht der moderne Arbeitsplatz aus.“ Sie hob hervor: „Das wichtigste Kapital sind die Menschen.“ In solch einer Umgebung, bis zu Details wie Geräusche absorbierenden Zwischenwänden durchdacht, könne jeder „Wissen, Fähigkeiten und Motivation entfalten, um beste Leistungen abzurufen“. Die Ministerin gratulierte der Firma mit dem Umzug nach Unterhaching „zu einem Meilenstein“.

Umzug nach 44 Jahren

Die Beweggründe, nach 44 Jahren das firmeneigene Gebäude in Taufkirchen zu verlassen und in Unterhaching die ehemaligen Büros der Bayerischen Hausbau passgenau umbauen zu lassen, liegen eben in der neuen Raumstruktur mit Zentrum und Satelliten zu den drei Geschäftsfeldern Industrie, Kommunikation und Transport. Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) wertete es als „Erfolg für unsere Bemühungen, Firmen wie diese für den Standort Unterhaching zu gewinnen“. Bei allem Dank für den Standortwechsel: „Verlässliche Gewerbesteuereinnahmen können nur von gesunden Unternehmen kommen. Deshalb werden wir uns im Herbst über unsere Steuersätze unterhalten müssen.“

Gewerbesteuer könnte gesenkt werden

Eine Randbemerkung, die aufhorchen ließ. Mit der Arbeitsministerin und den Firmenchefs diskutierte Unterhachings Bürgermeister nach dem offiziellen Teil der Büro-Eröffnung anschließend hinter verschlossener Tür über die Rahmenbedingungen. Letztmals hatte die Gemeinde 2011 an der Gewerbesteuerschraube gedreht, die Hebesätze von 310 auf 295 gesenkt. Auf Nachfrage des Münchner Merkur deutete Rathaussprecher Simon Hötzl an, dass „die Tendenz weiter nach unten“ gehe und man sich „einer veränderten Landschaft anpassen“ müsse, um Firmen wie „Huber & Suhner“ nicht nur für Unterhaching zu gewinnen, sondern auch am Wirtschaftsstandort zu halten. Der Vormieter der Büros, die Bayerische Hausbau, war nach Pullach abgewandert, wo der Gewerbesteuer-Hebesatz bei 260 liegt. Eine Entwicklung, die schon bald Thema im Gemeinderat sein soll.

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