Gleich fünf Tage lang will die Murnauer Feuerwehr ihr zweifaches Jubiläum feiern und hat dafür viele Monate an der Vorbereitung gearbeitet. Zum 150. Gründungsjubiläum und dem 30-jährigen Bestehen der Jugendwehr wird es Mitte Juli ein umfangreiches Programm geben, bei dem die ganze Bevölkerung mitfeiern kann.
Murnau - Kommandant Florian Krammer und sein Team wollen die Festwoche gemeinsam mit allen Murnauer Vereinen am Freitag, 11. Juli, eröffnen. Tags darauf ist am alten Postamt um 14 Uhr eine historische Löschübung zusammen mit der Garmischer Wehr geplant. Anschließend gibt es ab 16 Uhr in der Kemmelallee ein zünftiges Wettziehen, bei dem ein Tanklöschfahrzeug bewegt werden muss. Am Samstag abend ist im Festzelt eine große Party angesagt.
Am Sonntag, 13. Juli, findet um 10 Uhr ein großes Oldtimer-Treffen mit historischen Feuerwehrwagen, Lkw, Traktoren und Mopeds statt, die ab 12 Uhr eine Rundfahrt um Murnau unternehmen. Damit nicht genug, denn am Wochenende darauf folgt ein großer Festabend am Samstag, 19. Juli. Der Festsonntag am 20. Juli beginnt um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst im Kurpark; um 14 Uhr ist ein Umzug durch den Ort geplant.
Grund zur Freude gibt es aber nicht nur wegen des Doppeljubiläums, sondern auch wegen der Pläne für einen jahrelang geforderten Gerätehaus-Neubau. Denn das bisherige Domizil am Viehmarktplatz entspricht in vielen Punkten nicht mehr den aktuellen Anforderungen.
Damit eine organisierte Löschhilfe aufgebaut werden konnte, wurde schon 1840 durch den Markt Murnau eine Feuerlösch-Verordnung in Schriftform erlassen, um mit diesem Erlass und einer entsprechenden Ausrüstung gegen die immer wieder auftretenden verheerenden Marktbrände gerüstet zu sein. Im Sommer 1875 erfolgte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Gasthof Zacherl: Bei der ersten Generalversammlung konnten 73 Mitglieder für den Dienst am Nächsten verpflichtet werden.
Durch ein neues Feuerwehrgesetz zwischen der amerikanischen Besatzungsmacht und dem Land Bayern konnte bereits ab 17. Mai 1946 das geordnete Feuerlöschwesen wieder den geregelten Betrieb aufnehmen. In den Jahren nach dem 100-jährigen Gründungsfest zeichnete sich ab, dass die technischen Hilfeleistungen gegenüber den Brandeinsätzen in den Vordergrund traten. Somit war es eine Erleichterung, aus dem beengten alten Gerätehaus im Schlosshof in die neue Wache am Viehmarktplatz einzuziehen, die heute allerdings auch nicht mehr den aktuellen Anforderungen an eine moderne Hilfstruppe genügt. Insgesamt verfügt Murnau über 106 Aktive, davon sind elf Frauen; im Durchschnitt müssen die ehrenamtlichen Helfer jedes Jahr 300 Mal ausrücken, sei es zu Bränden, Hochwasser- und Hageleinsätzen oder technischen Hilfeleistungen.
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