Neue Studie - 7 von 10 Büroangestellten haben "Arbeits-Ehepartner" – Experten warnen vor Risiken

Immer mehr Büroangestellte beschreiben enge Arbeitsbeziehungen als "Arbeits-Ehepartner". Eine britische Studie, die "Fortune" vorliegt, fand heraus, dass 72 Prozent der befragten Büroarbeiter solch einen "Arbeits-Ehepartner" haben. Diese Definition beschreibt einen Kollegen, mit dem man eine besonders enge Beziehung teilt.

"Arbeits-Ehepartner" können zu Konflikten in der Partnerschaft führen

Experten warnen jedoch vor der negativen Konnotation dieser Begriffe. Gesundheitsexperten von Health Assured haben herausgefunden, dass viele Menschen ihren Arbeitskollegen eher persönliche Dinge anvertrauen als ihrem Partner. Dies könne zu Missverständnissen und Konflikten führen.

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Klare Grenzen im Job sind notwendig

Dr. Amanda Jones von der King’s Business School in London erklärte gegenüber "Fortune", dass enge Freundschaften am Arbeitsplatz zwar Stress reduzieren könnten, aber klare Grenzen notwendig seien, um Abhängigkeiten zu vermeiden. Auch Professor Celia Moore vom Imperial College London betonte gegenüber "Fortune", dass Begriffe wie "Ehepartner am Arbeitsplatz" problematisch sein können, da sie den Anschein von Exklusivität und Privilegien erwecken.

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Jesse Kent, Präsident der PR-Firma Derring-Do, und seine Vizepräsidentin Cornelia Holzbauer arbeiten eng zusammen, aber Kent vermeidet den Begriff "Arbeits-Ehepartner". Stattdessen nennt er Holzbauer seine "rechte Hand" oder seinen "zweiten Kopf". Kent erklärte: "Wir sind oft sehr direkt miteinander, aber ich achte darauf, das Team nicht zu entfremden."

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"Ghosting" im Job: Jeder Zehnte tritt trotz Unterschrift nicht an

Doch um überhaupt einen "Arbeits-Ehepartner" zu haben, muss der neue Job erstmal angetreten werden. Dies ist gar nicht mehr selbstverständlich. Denn: Eine Umfrage des Recruiting-Softwareherstellers Softgarden zeigte, dass zehn Prozent der Befragten einen unterschriebenen Arbeitsvertrag vor Antritt der Stelle wieder kündigten oder einfach nicht erschienen. 21 Prozent gaben an, einen neuen Job innerhalb der ersten 100 Tage wieder gekündigt zu haben. Wesentliche Gründe sind ein besseres Jobangebot oder Zweifel nach der Vertragsunterschrift.

41 Prozent der Befragten nannten ein besseres Jobangebot als Grund für das Nichtantreten, während fast ebenso viele angaben, dass ihnen nach der Unterschrift Zweifel kamen. Zudem gaben 70 Prozent der Befragten, die in der Probezeit kündigten, an, dass der Job nicht den Versprechungen entsprach, gefolgt von unsympathischen Führungskräften (66 Prozent) und mangelndem Einarbeitungsprogramm (57 Prozent). Als Lösung empfiehlt Softgarden ein besseres Onboarding.