Große Aufregung in Oberbayern - Gemeinderat droht, Flüchtlingsunterkunft das Wasser abzudrehen
Die Gemeinde Rott befürchtet eine Trinkwasserknappheit und erwägt, die Wassermenge für eine neu genehmigte Flüchtlingsunterkunft im Gewerbegebiet „Am Eckfeld“ zu beschränken. Die Eigentümer wehren sich gegen den umstrittenen Plan der Gemeinde.
Flüchtlingsunterkunft stößt auf Grenzen der Trinkwasserversorgung
Das Landratsamt erteilte am 18. Dezember die Baugenehmigung für die Nutzung einer Halle als Ankunftseinrichtung für Geflüchtete, obwohl die Gemeinde Rott mehrfach auf die Grenzen der Trinkwasserversorgung hingewiesen hatte, berichtet „ovb-online“. Der Gemeinderat diskutierte daraufhin über Konsequenzen und beschloss eine Einschränkung der Wasserzufuhr.
Maximilian Brockhoff, Geschäftsleiter von Rott, erklärte dem Gremium, dass laut der gemeindlichen Wasserabgabensatzung bei Wasserknappheit Mengensperren für einzelne Grundstücke möglich seien.
Letzte Maßnahme: Zudrehen der Wasserleitung
Die Verwaltung schlägt vor, die Wassermenge für das Grundstück auf 30 Kubikmeter pro Woche bis zum 30. Juni zu beschränken. Bei Verstößen drohen Bußgelder von 1000 Euro pro Woche und als letzte Maßnahme das Zudrehen der Wasserleitung.
Die Eigentümer der Halle wurden am 19. Dezember über die drohende Mengenbeschränkung informiert. Ein Anwalt der Eigentümer hält die Beschränkung jedoch für „rechtswidrig“, da die Wasserversorgung ohne Beschränkungen bestehen müsse, berichtet „ovb-online“. Gemeinderat Johann Kirschbaum (Rotter Forum) und Sebastian Mühlhuber (CSU) unterstützen die Maßnahme, während Max Gilg (CSU) und Carola Kahles (Rotter Forum) Einwände haben.
Die Beschränkung gilt sofort, bis zum 30. Juni. Der Gemeinderat wird danach überprüfen, ob sich die Trinkwasserversorgung verbessert hat, so „ovb-online“.

4000-Einwohner-Ort wehrt sich gegen Asyl-Pläne
Die geplante Flüchtlingsunterkunft in Rott sorgte bereits in der Vergangenheit für Schlagzeilen. So protestierten die Anwohner der Gemeinde gegen die geplante Errichtung der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge. Unter anderem hat sich eine Bürgerinitiative formiert.
„Wir sind eine kleine Gemeinde in Oberbayern. Wir haben 4000 Einwohner und sollen eine Sammelunterkunft für 500 Leute bekommen und dagegen wehren wir uns, weil wir sagen: Das ist zu viel für uns“, sagt Anwohnerin Heike Bachert.