Immer mehr gehen früher in Ruhestand - Länger arbeiten? Beliebtheit der Rente mit 63 weiter ungebrochen

Früher in Altersrente gehen, bleibt für langjährig Versicherte weiterhin ein Renner: Die Deutsche Rentenversicherung verzeichnete im vergangenen Jahr 279.000 neuer Bezieher der „Rente mit 63“, wie die „Rheinische Post“ berichtet. Diese Zahlen wurden im Vorfeld der Bundesvertreterversammlung der Rentenversicherung bekannt und zeigen einen Anstieg von 17.000 Versicherten gegenüber 2022, wo noch 262.000 Bürger das Angebot genutzt hatten.

Langjährige Arbeitnehmer wählen früheren Ruhestand

Die „Rente mit 63“, die Mitte 2014 eingeführt wurde, soll Personen nach 45 Versicherungsjahren den früheren Ruhestand erleichtern. Kritiker sehen in ihr jedoch eine Bedrohung für den Arbeitsmarkt, insbesondere aufgrund des Fachkräftemangels. Die FDP spricht sich für die Abschaffung aus, während die SPD daran festhalten möchte. Gleichzeitig bemüht sich die Koalition, die Attraktivität von Arbeit über das Renteneintrittsalter hinweg zu steigern.

Seit 2016 steigt die Altersgrenze für die Inanspruchnahme schrittweise an – von 63 auf 65 Jahre. Für im Jahr 1959 Geborene lag sie 2023 bereits bei 64 Jahren und zwei Monaten. Mit dem Jahrgang 1964 erreicht sie schließlich die 65 Jahre Marke.

Hohe Bereitschaft zu Rentenabschlägen

Trotz des Trends zu längerem Arbeiten nehmen viele ältere Arbeitnehmer weiterhin Abschläge in Kauf. Die reguläre Altersgrenze steigt stetig und wer früher in Rente gehen will, muss mit dauerhaften Einbußen rechnen. Fast 244.000 Personen akzeptierten diese Konditionen im vergangenen Jahr - das entspricht rund 26 Prozent der Älteren.

Die Verschiebung hin zu späterem Rentenbeginn wird durch das Auslaufen bestimmter Rentenarten wie der „Altersrente für Frauen“ und „Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit“ erklärt. Eine Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt trägt zudem zu diesem Wandel bei.