Animal Right Watch schlägt Alarm: Anbindehaltung im Landkreis
Tierschützer haben erneut Kritik an Bauern im Landkreis formuliert und ein Video veröffentlicht. Bei einer Kontrolle hat die Molkerei Maßnahmen ergriffen – kleine.
Sonst war es wiederholt Peta, nun schlagen die Tierschützer von Animal Right Watch wegen der Anbindehaltung im Kreis Miesbach Alarm. Und wie bisher wird wohl kaum viel dabei herauskommen. Wobei: die Molkerei hat reagiert – und die Vorwürfe werden nochmal geprüft.
Betriebe in Irschenberg, Rottach-Egern und Bad Wiessee im Fokus
Animal Rights Watch hatte per Pressemitteilung auf Videomaterial aufmerksam gemacht, das in „vier rinderhaltenden Betrieben mit Anbindehaltung aus dem Kreis Miesbach“ zeigt. Zu sehen sind angebundene und verschmutzte Kühe in einem verschmutzten, dunklen Stall. Informationen unserer Zeitung zufolge sollen die Betriebe in Irschenberg, Rottach-Egern und Bad Wiessee stehen. Auch nicht erlaubte Kuhschwanzhalter und ein angebundenes Kalb zeigt das Material. Die Tierschützer haben Strafantrag gestellt und die zuständige Veterinärbehörde am Landratsamt Miesbach verständigt.
Landratsamt: „Schwer, Vorwürfe nachzuvollziehen“
Letzteres erklärt auf Anfrage: „Die Videos sind mehrere Monate alt, sodass es sehr schwer sein dürfte, die Vorwürfe noch nachzuvollziehen.“ Zum Beispiel befänden sich die Bestände teilweise schon auf den Almen. „Dennoch wird das Veterinäramt die Betriebe im Hinblick auf mögliche Verstöße gegen Tierschutzgesetze kontrollieren.“ Diese könne allerdings nur im Hinblick auf den Tierschutz geschehen, nicht auf etwaige Richtlinien, die die Landwirte mit ihren Abnehmern vereinbart haben, Stichwort: Biobetrieb.
Molkerei bestätigt: Kälber fixieren ist verboten – Hinweis im nächsten Erzeuger-Rundschreiben
Im Fokus der Tierschützer steht hier die Molkerei Berchtesgadener Land. Diese erklärt auf Anfrage, dass sie von den Videos selbst überrascht sei, den Inhalt umgehend geprüft und Maßnahmen ergriffen habe. So seien Hofberater zu den Betrieben – drei konventionelle, einer Bio – gefahren, hätten dort aber „sehr saubere Ställe“ und Tiere in einem „sehr guten und sauberen Zustand“ vorgefunden. Alle hätten wie üblich den Weidebetrieb bereits aufgenommen. „Die Bänder zur Schwanzführung in den betroffenen Betrieben wurden umgehend entfernt“. Beim nächsten Erzeuger-Rundschreiben werde die Molkerei „dringend empfehlen“, von dieser Maßnahme abzusehen. Gleiches gilt für eine Kälber-Fixierung, die – auch für kurze Zeit – verboten ist. In einem Betrieb war diese Maßnahme tatsächlich während der Reinigung der Kälberboxen geschehen.
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