Krieg im Nahen Osten - Kanada stoppt Waffenlieferungen an Israel

Israels Armee: Weitere Terroristen bei Schifa-Klinik-Einsatz getötet

09.19 Uhr: Beim Einsatz der israelischen Armee im Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza hat es Militärangaben zufolge weitere Tote gegeben. „Am vergangenen Tag wurden bei Schusswechseln mehr als 50 Terroristen eliminiert“, teilte das Militär am Donnerstag mit. Seit Beginn des Einsatzes in der Klinik vor einigen Tagen wurden den Angaben nach somit mehr als 140 Terroristen in der Gegend getötet. Zudem hätten israelische Einsatzkräfte dort Waffenlager gefunden. Nach Darstellung des Militärs wird bei dem Einsatz Schaden von Zivilisten, Patienten, Medizinern und medizinischer Ausrüstung ferngehalten. Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israelische Truppen waren in der Nacht zum Montag erneut in die größte Klinik des Gazastreifens eingerückt, um dort eigenen Angaben nach gegen die Hamas und ihre Infrastruktur vorzugehen. Bei dem Einsatz wurden Armeeangaben zufolge bislang auch zwei israelische Soldaten getötet. Außerdem seien rund 160 Verdächtige festgenommen worden. Israels Armee war bereits Mitte November in das Schifa-Krankenhaus eingedrungen. Sie fanden damals dort eigenen Angaben zufolge auch einen Tunnelkomplex der Hamas. 

Auch andernorts gehen die Kämpfe im Gazastreifen der israelischen Armee zufolge derzeit weiter. So seien etwa im Zentrum des Küstengebiets 20 Menschen getötet worden, das Militär sprach auch in dem Fall von Terroristen.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen steht Israel international immer stärker in der Kritik.

Blinken: USA legen UN-Resolutionsentwurf mit Forderung nach „sofortiger Feuerpause“ im Gazastreifen vor

05.46 Uhr: Die USA haben dem UN-Sicherheitsrat nach Angaben von Außenminister Antony Blinken einen Resolutionsentwurf vorgelegt, in dem eine „sofortige Feuerpause“ im Gazastreifen gefordert wird. „Wir haben tatsächlich eine Resolution vorgelegt, die jetzt dem Sicherheitsrat vorliegt, die eine sofortige Feuerpause verbunden mit der Freilassung der Geiseln fordert“, sagte Blinken am Mittwochabend dem saudiarabischen Medium Al-Hadath. Blinkens Äußerungen erfolgten bei einem Aufenthalt in Saudi-Arabien zu Gesprächen über den Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen.

Pentagon: Israel soll Alternativen zu Rafah-Offensive prüfen

04.10 Uhr: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat seinen israelischen Amtskollegen Joav Galant aufgefordert, Alternativen zu einer Bodenoffensive in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens zu prüfen. Das Verteidigungsministerium in Washington teilte mit, Austin habe in einem Telefonat mit Galant am Mittwoch auf die Notwendigkeit hingewiesen, andere Handlungsoptionen als eine große Bodenoperation in Rafah zu erwägen. In dem Gespräch ging es den Angaben zufolge auch um dringenden Bedarf, mehr für den Schutz der Zivilbevölkerung zu tun und den Transport von Hilfsgütern in den Gazastreifen auf dem Landweg auszuweiten.

Blinken: Kommen Geisel-Deal immer näher - Hamas am Zug

01.51 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hält eine Einigung in den Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln für möglich. Man komme einem Deal „immer näher„, sagte Blinken in einem Interview mit einem saudischen Fernsehsender bei seinem Besuch in Dschiddah am Mittwoch. Die Differenzen zwischen den Verhandlungspartnern würden kleiner. “Ich denke, dass eine Einigung sehr gut möglich ist“, sagte Blinken.

Israels Militär fliegt weiteren Luftangriff im Westjordanland

Donnerstag, 21. März, 01.48 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben am Mittwoch einen weiteren Anti-Terror-Einsatz im besetzten Westjordanland durchgeführt. Ein Kampfflugzeug habe im Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarem zwei Bewaffnete angegriffen, „die eine unmittelbare Bedrohung für die Truppen darstellten„, teilte die israelische Armee am späten Abend mit. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden, auch gab es zunächst keine weiteren Einzelheiten. Es werde erwartet, dass der Einsatz mehrere Stunden dauern werde, meldete die “Times of Israel“. Es war der zweite Luftangriff der Israelis im Westjordanland an dem Tag. Zuvor hatte die Luftwaffe in der Stadt Dschenin ein palästinensisches Fahrzeug gezielt angegriffen. Der Angriff habe zwei ranghohen Mitgliedern der Terrororganisation Islamischer Dschihad gegolten, hatte die Armee gesagt.

Regierungskreise: Kanada stoppt Waffenlieferungen an Israel

05.15 Uhr: Kanada stoppt nach Angaben aus Regierungskreisen seine Waffenlieferungen an Israel. Die Situation vor Ort erlaube es dem nordamerikanischen Land nicht mehr, Waffen zu exportieren, hieß es am Dienstag aus Regierungskreisen. Die von Kanada seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor fünf Monaten erteilten Genehmigungen für den Verkauf von Waffen hätten nur die Ausfuhr nicht tödlicher Waffen betroffen. Seit Januar habe es keine Exporte mehr gegeben. In der Vergangenheit war Israel einer der Hauptempfänger kanadischer Waffenexporte.

Bericht: USA werden Israel Alternativen zu Rafah-Offensive aufzeigen

02.41 Uhr: Die USA werden Israel einem Medienbericht zufolge Alternativen zu einer Bodenoffensive in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens aufzeigen. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden wäge mehrere Optionen ab, die sie kommende Woche einer ranghohen israelischen Delegation in Washington vorschlagen werde, berichtete das Nachrichtenportal „Axios„ am Dienstag unter Berufung auf zwei US-Beamte. Eine Idee sei, eine Militäroperation in der an Ägypten grenzenden Stadt Rafah zu verschieben und sich auf die Stabilisierung der humanitären Lage im Norden des abgeriegelten Küstengebiets zu konzentrieren. Ein solcher Plan würde auch den Bau von Unterkünften für die aus Rafah zu evakuierende Zivilbevölkerung beinhalten, hieß es. Ziel sei, das Risiko zu verringern, dass es bei einer Invasion in Rafah zu massiv vielen Opfern kommt.

Blinken: Ganz Gaza von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen

Mittwoch, 20. März, 00.28 Uhr: Die gesamte Bevölkerung des umkämpften Gazastreifens ist nach Einschätzung von US-Außenminister Antony Blinken von akuter Ernährungsnot betroffen. Nach den anerkanntesten Bewertungen der Lage litten „100 Prozent der Bevölkerung in Gaza unter schwerwiegender akuter Ernährungsunsicherheit„, sagte Blinken am Dienstag zum Abschluss eines Besuchs auf den Philippinen. “Das ist das erste Mal, dass eine ganze Bevölkerung so eingestuft wurde“, fügte er hinzu. Israel müsse sich zwar verteidigen und dafür sorgen, dass von Gaza keine Gefahr mehr ausgehe. Zugleich müsse es aber der Versorgung jener, die dringend humanitäre Hilfe benötigten, “höchste Priorität“ einräumen.

Gespräche über Gaza-Feuerpause: US-Außenminister Blinken reist nach Saudi-Arabien und Ägypten

05.25 Uhr: In den Bemühungen um eine Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen und mehr humanitärer Hilfe reist US-Außenminister Antony Blinken in dieser Woche nach Saudi-Arabien und Ägypten. Blinken werde am Mittwoch Gespräche in Dschiddah mit Vertretern Saudi-Arabiens führen, ehe er am Donnerstag nach Kairo reisen werde, sagte US-Außenamtssprecher Matthew Miller am Dienstag. In Kairo sind demnach Gespräche mit Vertretern Ägyptens geplant.

Die USA und Ägypten sind neben Katar wichtige Vermittlerländer im Krieg zwischen Israel und der Hamas. Die Verhandlungen über eine Feuerpause und Geiselfreilassungen laufen seit Wochen. Auf dem Tisch liegt derzeit offenbar ein Vorschlag für eine sechswöchige Feuerpause und zu einem Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge.

USA warnen Israel mit Nachdruck vor Rafah-Offensive

Dienstag, 19. März, 01.22 Uhr: Die USA wollen im Gaza-Krieg Israel von der geplanten Bodenoffensive gegen die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Rafah abbringen. US-Präsident Joe Biden habe Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in einem Telefonat aufgefordert, in den nächsten Tagen ein Team aus Vertretern von Militär, Geheimdiensten und Spezialisten für humanitäre Hilfe nach Washington zu entsenden, sagte Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan am Montag. Es gebe andere Wege, die islamistische Hamas zu bekämpfen als ein Einmarsch in Rafah.

Nummer drei der Hamas bei gezielten Angriff auf Tunnel getötet

23.45 Uhr: Die Nummer drei der islamistischen Hamas, Marwan Issa, ist in der vergangenen Woche bei einem israelischen Militäreinsatz getötet worden. Das teilte der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Jake Sullivan, nach einem Telefonat von US-Präsident Joe Biden und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Montag mit.

Israel geht davon aus, dass Issa, der ranghöchste militante Kommandeur, eine zentrale Rolle bei den täglichen Militäroperationen der Hamas gespielt hat und bei der Planung des Angriffs am 7. Oktober mitgewirkt hat.

„Der Rest der Hamas-Spitze versteckt sich wahrscheinlich tief im Hamas-Tunnelnetzwerk“, sagte der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan am Montag gegenüber Reportern. „Und auch ihnen wird Gerechtigkeit widerfahren.“

Die „Jerusalem Post“ berichtet mit Berufung auf palästinensische Quellen, dass der Angriff in Nusirat im Zentrum von Gaza stattfand. Dort habe sich Issa in einem der Tunnel der Hamas versteckt. Demnach konnte der Körper nicht geborgen werden, sondern sei noch unter den Trümmern begraben. Dem Bericht zufolge wurde bei dem Angriff auch Razi Abu Tomeh, Kommandeur einer Hamas-Brigade, getötet.

Einem am Sonntag von „The Guardian“ veröffentlichten Bericht zufolge blieb die Kommunikation der Hamas nach dem Angriff 72 Stunden lang stumm.

Israel: 20 Hamas-Kämpfer in Al-Schifa-Krankenhaus getötet und 200 festgenommen

23.33 Uhr: Bei einem gegen ranghohe Hamas-Mitglieder gerichteten Militäreinsatz auf dem Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza hat die israelische Armee am Montag nach eigenen Angaben 20 militante Palästinenser getötet und mehr als 200 weitere festgenommen. Die Bevölkerung wurde zum Verlassen des Gebiets rund um das Krankenhaus aufgefordert.

„Wir haben mehr als 20 Terroristen innerhalb des Krankenhauskomplexes eliminiert“ und weitere 20 „in der Umgebung des Hospitals“, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari im Fernsehen. „Mehr als 200 mutmaßliche Terroristen“ seien während des Einsatzes festgenommen worden und würden nun verhört. Die israelischen Soldaten würden den Einsatz in dem Krankenhauskomplex in der Nacht fortsetzen. "Wir müssen andere Gebäude durchsuchen."

Unter den Getöteten war Faik al-Mabhuh, der laut Hagari „Chef für Spezialeinsätze innerhalb der Hamas-Organisation für innere Sicherheit“ war. Die Armee veröffentlichte ein Video, das im Al-Schifa-Krankenhaus sichergestellte Waffen und Geld zeigen soll. Beides sei von der Hamas und der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad genutzt worden.

Hagari sagte, der Komplex beherberge Hamas-Mitglieder, unter ihnen Kommandeure, die daraus „ein Kommandozentrum gemacht haben, von dem aus sie Terroroperationen abwickelten und Kämpfe organisierten“.

Augenzeugen berichteten der Nachrichtenagentur AFP von Luftangriffen, Schusswechseln und rund 45 Panzern und gepanzerten Fahrzeugen in dem Viertel. 

Ein AFP-Journalist beobachtete Luftangriffe auf Gebäude in der Umgebung des größten Krankenhauses des Gazastreifens. „Hunderte Menschen, vor allem Kinder, Frauen und Ältere, flüchten aus ihren Häusern“, berichtete er. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums hielten sich „zehntausende“ Menschen in dem Krankenhauskomplex auf. 

Alle Entwicklungen zum Angriffskrieg in Israel lesen Sie auf den nächsten Seiten