Rechtzeitig zum Beginn der Herbstferien: Eisstadion startet frühzeitig in Saison

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Der Countdown läuft: Am 26. Oktober, zu Beginn der Herbstferien, soll die Saison im Holzkirchner Eisstadion beginnen. Die Eisbereitung hat bereits begonnen, jetzt könnten kalte Nächte helfen. © THOMAS PLETTENBERG

Die Eiszeit in Holzkirchen bricht früher an als erwartet: Wie im Vorjahr öffnet das Kunsteisstadion an der Thanner Straße nicht erst zum offiziellen Saisonbeginn am 1. November, sondern bereits am Samstag, 26. Oktober. „Wir nehmen die Herbstferien mit“, kündigt Bürgermeister Christoph Schmid an.

Holzkirchen – Wintersport mitten in Holzkirchen, und das schon Ende Oktober: Das Eisstadion an Thanner Straße erwacht bereits mit Beginn der Herbstferien (Allerheiligen-Woche) aus seinem Sommerschlaf. Wobei „Sommerschlaf“ nicht ganz richtig ist, weil in der Arena in den vergangenen Wochen fleißig gewerkelt wurde (wir berichteten). Die Jugend- und die Damenkabine sind frisch renoviert, morsche Teile der Bande ausgewechselt, am Boden liegen neue Matten und über dem Rohrkanal neue Holzbohlen. „Es sieht alles wieder netter aus“, sagt Bürgermeister Christoph Schmid, der sich freut, dass auch der ESC Holzkirchen als einer der Hauptnutzer mithalf bei der Sommer-Renovierung.

Mittlerweile laufen auch die Vorbereitungen, um die Eisfläche zu gießen. Der anhaltende Föhn und die fast spätsommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage sind dafür allerdings nicht förderlich. „Selbst nachts wurde es zuletzt ja nicht mehr richtig frisch“, sagt Schmid. Die Gemeinde, die das Eisstadion als Eigenbetrieb führt, aber von ihren Gemeindewerken organisieren lässt, sei aber entschlossen, die Saison am 26. Oktober beginnen zu lassen. Schwierig könnte das werden, sollten stürmische Winde während der Eisbereitung Laub in die 59 mal 29 Meter große Arena tragen. „Hilfreich dagegen wären kalte Tage und Nächte“, sagt Schmid, „das würde der Gemeinde helfen, Energie beim Anfahren des Eisstadions zu sparen.“

Gut 200 000 Euro zahlt die Marktgemeinde in der Regel für die gut vier Monate lange Eiszeit. Zu diesen regulären Betriebskosten kommen – so wie oben beschrieben – jährliche „kleinere“ Instandhaltungs-Aufwendungen, die heuer rund 50 000 Euro ausmachen. Noch stärker ins Gewicht fallen Investitionen, um den technischen Betrieb der altehrwürdigen Sportstätte „betriebsfest“ zu halten. Der Bürgermeister stellte im Vorjahr ein millionenschweres Sanierungskonzept in Aussicht, das den Fortbestand zehn Jahre sichern soll. Die Pläne, eingefordert seit Jahren besonders vom Förderverein Eis- und Mehrzweckzentrum, am Ortsrand eine neue Arena zu bauen, gelten angesichts geschätzter Baukosten in Höhe von 30 Millionen Euro als illusorisch. Sie schlummern in Schubladen oder passender: Sie liegen auf Eis.

Auch die Ertüchtigung des alten Stadions wird im Haushalt der Marktgemeinde allerdings deutliche Spuren hinterlassen. Allein 500 000 Euro kostet die Lärmschutz-Einhausung der Kältemittel-Erzeugung auf der anderen Straßenseite neben den Parkplätzen. Die Gemeinde will damit die Belastung der umliegenden Wohnbebauung mindern; vor allem beim Aufbau der Eisfläche erzeugt die Maschine ein tieffrequentes Brummen. „Die Einhausung sollte eigentlich im Sommer erfolgen“, sagt Schmid, „das schaffte die Firma aber leider nicht.“ Gleich im Frühjahr werde dies nachgeholt. „Mir wurde erklärt, dass das nur in der eisfreien Zeit geht.“ Teuer ist die neue, jetzt auch nach oben geschlossene Metallhülle samt ihren Dämmplatten vor allem deswegen, weil sie so schwer ist und statisch abgefangen werden muss.

Noch größere Brocken warten im Stadion selbst. Der komplette Unterbau der Piste mit Verrohrung und Banden muss bald ausgetauscht werden. Albert Götz, Geschäftsführer der Gemeindewerke, kalkulierte dafür schon im Vorjahr mit rund zwei Millionen Euro. Wann die derzeit angespannten Finanzen der Marktgemeinde, die zuletzt mit gesunkenen Gewerbesteuer-Einnahmen zu kämpfen hatte, diese Investition stemmen können, wollte der Bürgermeister noch nicht konkret benennen: „In den nächsten Jahren steht das an.“ Aktuell aber überwiegt die Vorfreude auf den Saisonstart in gut einer Woche. Über 7000 Besucher drehen in jeder Saison beim Publikumslauf ihre Runden. Schulen und Vereine konkurrieren um Eiszeiten, die Wochenenden sind ab 16 Uhr für Eishockeyspiele reserviert.

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