Schandfleck in der Tölzer Altstadt: Ramm-Haus zerfällt und keine Änderung ist in Sicht
Nachdem auf dem Postareal an der Hindenburgstraße inzwischen alle Gebäude beseitigt wurden, ist der nahegelegene optische Schandfleck in der Nockhergasse, das sogenannte Ramm-Haus, in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt.
Bad Tölz – Das Gebäude in Bad Tölz an der Engstelle unmittelbar vor der Einmündung des Maierbräugasteigs verfällt seit Jahren, ohne dass der Eigentümer Anstalten trifft, es zu sanieren oder zu beseitigen. Auch ein Verkauf des Hauses, das Wohnungen und ein Immobilienbüro beherbergte, ist nicht angedacht.
Dies bestätigte auch Stadtsprecherin Birte Stahl auf Anfrage. Zuletzt hatte es Anregungen gegeben, die Stadt solle das Gebäude kaufen, um es vor dem weiteren Verfall zu retten. Dies sei jedoch, so Stahl gegenüber dem Tölzer Kurier, nicht möglich, da der aus Tegernsee stammende Eigentümer Hermann Elmering nicht verkaufen möchte.
Elmering hat zwar inzwischen andere Gebäude, die sich in seinem Besitz befanden, wie die Oberland-Passage, an die Aureus GmbH verkauft, auch das Postareal wurde an die einheimische Familie Worbs abgegeben.
Die Geschichte des Ramm-Hauses beschäftigt die Stadt schon seit langer Zeit. Bereits vor Jahrzehnten hatte vom damaligen Tölzer Stadtrat eine Ortsbegehung stattgefunden. Damals wollte man die Nockhergasse noch zweispurig ausbauen und an der Engstelle beim Ramm-Haus eine Fußgänger-Passage anlegen. Daraus wurde jedoch nichts.
Ebenso steht das einem Tölzer Geschäftsmann gehörende Irlbeck-Haus an der zweiten Engstelle weiter westlich immer noch unverändert da. Auch dort hatte es Pläne gegeben, den Gehweg als eine Art Bogengang ins Haus zu integrieren.
Das damaligen Vorhaben, die wichtige innerörtliche Verbindung zweispurig auszubauen, wurden zwischenzeitlich auf Eis gelegt. Dadurch wären auch, so die jüngsten Untersuchungen, wichtige Parkplätze entlang der Straße weggefallen, beispielsweise gegenüber vom Restaurant Amalfi.
Geplant ist aber weiterhin, den Kreuzungsbereich Hindenburg-/Wachterstraße zu einem Kreisverkehr umzugestalten. Dies muss jedoch in enger Abstimmung mit den Plänen für das neue Postareal stattfinden, da die Zufahrt für den dort geplanten Supermarkt neben dem Geschäftshaus Harrer erfolgen soll. Dabei muss der offen laufende Ellbach überquert werden. Karl Bock
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