Ein Aubinger Landwirt bietet der Landeshauptstadt eine Fläche zur Nutzung für eine Flüchtlingsunterkunft an. Das Areal liegt am Germeringer Stadtrand.
Germering – Die Landeshauptstadt München will zwischen Gröbenzell und Lochhausen eine Unterkunft für Flüchtlinge errichten. Dagegen gibt es Widerstand. Der Aubinger Landwirt Johann Oberhauser, als Besitzer des benachbarten Grundstücks betroffen, lehnt die Pläne ab. Stattdessen bietet er München ein Ersatzgrundstück an – es befindet sich auf Münchner Flur in unmittelbarer Nähe zu Germering zwischen der Bodenseestraße und der Bahnlinie.
Das Vorhaben der Landeshauptstadt, an der Lochhauser Straße eine Flüchtlingsunterkunft für bis zu 250 Menschen zu errichten, stand vor kurzem auf der Tagesordnung des Sozialausschusses des Münchner Stadtrats. Die Behandlung wurde aber wegen noch offener Fragen vertagt.
Drittel des Areals gehört München
Unter anderem ging es um die fehlende Infrastruktur und die Tatsache, dass der direkt benachbarte Reiterhof in seiner Funktion beeinträchtigt sein könnte – in der Unterkunft müsste die ganze Nacht über Licht brennen, was die Pferde der Betreiberin des Pferdehofs zufolge stören könnte.
Das Areal des Pferdestalls gehört Johann Oberhauser. Und der machte der Landeshauptstadt jetzt einen Vorschlag, der auch Germering betrifft. Oberhauser bietet München landwirtschaftliche Flächen neben der Bodenseestraße zur Nutzung an, die ihm gehören. Es handelt sich um ein lang gestrecktes Areal gegenüber des Kieswerks, das schon zu einem Drittel im Besitz der Stadt ist, erklärt Oberhauser auf Nachfrage.
Größerer Abstand zur Wohnbebauung
Seiner Ansicht nach eignet sich diese Fläche viel besser für die Unterbringung von Flüchtlingen. Oberhauser: „Der Schulcampus von Freiham ist nahe. Und zum Bahnhof Harthaus ist es auch nicht weit.“ Der Abstand zur nächsten Wohnbebauung sei auch größer als in Lochhausen.
Privilegierung im Außenbereich
Die Tatsache, dass es sich um eine Fläche im Außenbereich handle, die nicht bebaut werden dürfe, sei ihm bewusst, so Oberhauser. Das sei in Lochhausen aber nicht anders gewesen. Die Landeshauptstadt habe sie für 15 Jahre aus der Bindung genommen. Diese Privilegierung könnte es auch mit der von ihm angebotenen Fläche geben. Die Möglichkeit dazu sei im Baugesetz gegeben.
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Ob die Landeshauptstadt auf sein Angebot eingeht, weiß Oberhauser nicht. Er habe bisher nichts gehört, erklärt er und meint: „Wir müssen jetzt abwarten, die München den neuen Standort beurteilt.“
Fehlende Anbindung als Problem?
Sebastian Kriesel (CSU), Vorsitzender des zuständigen Bezirksausschusses 22 der Landeshauptstadt, gibt sich eher skeptisch. Privilegierungen für Flüchtlingsunterkünfte seien nur möglich, wenn sie an ein Wohngebiet angebunden seien. Das sei bei der von Oberhauser vorgeschlagenen Fläche nicht gegeben: „Hier gibt es keinerlei Anbindungen.“
Darüberhinaus dürfe man laut Kriesel nicht vergessen, dass in Freiham die Flüchtlingsquote schon jetzt mehr als erfüllt ist: Auf 6000 Einwohner kämen 1000 Betten für Flüchtlinge. Kreisel geht deswegen davon aus, dass eine Lösung in Lochhausen gefunden werde.