An Bahnhof in Neu Delhi - Mindestens 15 Tote bei Massenpanik unter Pilgern für Hindu-Fest

Die im Gedränge bei der Abfahrt von Zügen zum Hindu-Fest Kumbh Mela verletzten Opfer starben im Krankenhaus, wie die stellvertretende Direktorin der Lok Nayak Klinik in der indischen Hauptstadt, Ritu Saxena, der Nachrichtenagentur AFP sagte. Die Todesursache sei vermutlich Sauerstoffmangel. Zudem habe es elf Verletzte gegeben, die größtenteils in stabilem Zustand seien und orthopädische Verletzungen erlitten hätten. 

Indiens Ministerpräsident Narendra Modi sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus. „Ich bete für die schnelle Genesung der Verletzten“, schrieb er zudem im Onlinedienst X. 

Der Gouverneur der Region Delhi, Vinai Kumar Saxena, teilte mit, dass Rettungskräfte und Krankenhäuser in Alarmbereitschaft versetzt wurden. Laut Eisenbahnminister Ashwini Vaishnaw wurden in Neu Delhi zusätzliche Sonderzüge für die Pilgerinnen und Pilger bereitgestellt. 

Im Zusammenhang mit dem Kumbh Mela, dem größten religiösen Fest der Welt, war es bereits Ende Januar zu einer Massenpanik mit mindestens 30 Toten gekommen. An einem der wichtigsten Tage des Festes waren am diesjährigen Austragungsort Prayagraj in Nordindien zudem rund 90 weitere Menschen verletzt worden. 

400 Millionen Pilgerinnen und Pilger erwartet

In Prayagraj, am Zusammenfluss des Ganges und des Yamuna, werden für den gesamten Zeitraum des Kumbh Mela in diesem Jahr 400 Millionen Pilgerinnen und Pilger erwartet. Das seit Jahrhunderten gefeierte Fest begann in diesem Jahr am 13. Januar und dauert bis zum 26. Februar. Der hinduistischen Mythologie zufolge kommt an dem Zusammenfluss noch ein dritter, unsichtbarer Fluss hinzu, der Saraswati.

Wegen des Risikos von tödlichen Unfällen in den Menschenmassen hat die Polizei in diesem Jahr unter anderem hunderte Kameras auf dem Festgelände sowie den Zufahrtswegen aufgestellt. 

Schon zuvor hatte es bei dem Hindu-Fest Unglücke gegeben: Im Jahr 1954 starben mehr als 400 Menschen an einem einzigen Tag des Fests. 36 Menschen wurden im Jahr 2013 zu Tode gequetscht, auch damals fand das Kumbh-Mela-Fest im nordindischen Prayagraj statt.