Supernovae könnten abrupte Klimaveränderungen ausgelöst haben

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Neben Sonneneruptionen könnte es eine weitere Ursache für Klimaveränderungen geben. Diese Theorie wird mithilfe von Baumringen getestet.

Colorado – Supernovae, also Sternenexplosionen, könnte der Grund für Klimaveränderungen in der jüngeren Erdgeschichte sein. Das zeigt Robert Brakenridge von der University of Colorado Boulder in einer neuen Forschungsarbeit. In seiner Analyse hat Brakenridge modelliert, wie die Strahlungen einer Supernova mit der Erdatmosphäre kollidieren und deren Zusammensetzung verändern kann. In einer offiziellen Pressemitteilung der Universität heißt es, dass die Studie zeigt, dass das Verständnis von Klimaveränderungen bekannten Supernovae zugeordnet werden kann.

Der Vela-Supernovaüberrest, die Überreste einer Supernova-Explosion 800 Lichtjahre von der Erde entfernt im südlichen Sternbild Vela, aufgenommen von der Dark Energy Camera des Víctor M. Blanco-Teleskops am Cerro Tololo Inter-American Observatory.
Der Vela-Supernovaüberrest, die Überreste einer Supernova-Explosion 800 Lichtjahre von der Erde entfernt im südlichen Sternbild Vela, aufgenommen von der Dark Energy Camera des Víctor M. Blanco-Teleskops am Cerro Tololo Inter-American Observatory. © CTIO/NOIRLab/DOE/NSF/AURA

„Dramatische Auswirkungen auf die Menschheit“: selektives Tiersterben und globale Abkühlung

Eine Supernova ist eine gewaltige Explosion eines sterbenden Sterns, die hochenergetische Teilchen in den Weltraum schleudert. Diese energiereichen Partikel können Tausende von Lichtjahren durch den Kosmos reisen und dabei auf Planeten und ihre Atmosphären treffen.

„Wenn in Zukunft Supernovae in der Nähe auftreten, könnte die Strahlung dramatische Auswirkungen auf die Menschheit haben“, sagt Brakenridge. Sein Modell zeige, dass Strahlen der Supernova die Ozonschicht dünner machen und die Menge der ultravioletten Strahlen erhöhen würde. Außerdem würde so Methan in der Stratosphäre abgebaut, was den Treibhauseffekt und demnach die globale Erwärmung vermindere. Die Folgen: selektives Tiersterben, vermehrte Waldbrände und globale Abkühlung. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachjournal Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.

Baumringe als Beweise – dennoch sind weitere Untersuchungen nötig

Um seine Theorie zu beweisen, hat Brakenridge Baumringe untersucht, welche als natürliche Archive der atmosphärischen Bedingungen dienen. Diese nehmen, während sie wachsen, atmosphärischen Kohlenstoff in ihre Stämme auf. So habe der Forscher Baumringaufzeichnungen aus 15.000 Jahren untersucht und elf Spitzenwerte im radioaktiven Kohlenstoff identifiziert. Diese könnten wohl durch elf entsprechende Supernovae verursacht worden sein. Allerdings könnten auch Sonneneruptionen eine Erklärung dafür sein.

Brakenridge hofft nun, mittels weiterer Untersuchungen seine Hypothese verfeinern zu können. Denn ein besseres Verständnis dieser kosmischen Ereignisse könnte helfen, sich auf mögliche klimatische Veränderungen vorzubereiten. Ein Beispiel dafür sei der nahegelegene Stern Beteigeuze. Astronomen vermuten, dass dieser rote Überriese bald explodieren könnte, was potenziell Auswirkungen auf die Erde haben könnte.

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