Die Gemeinde Langenbach übernimmt die Trägerschaft für den Jugendtreff, dessen Räume noch immer geschlossen sind. Das hätte es zwar gar nicht gebraucht, aber man wollte ein Zeichen setzen.
Langenbach – Die Langenbacher Jugendarbeit stellt sich neu auf. Die Gemeinde übernimmt die Trägerschaft für den Jugendtreff. Der Gemeinderat stimmte dieser Rückübertragung zu – obwohl er das eigentlich gar nicht gemusst hätte.
Schon seit über 30 Jahren gibt es den Jugendtreff. 1993 wurde er von engagierten Eltern gegründet. Der eingetragene Verein bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, Kontakte mit Gleichaltrigen zu knüpfen und sich auszutauschen. Die eigentlich dafür vorgesehenen Räume unter dem Gemeindekindergarten Mooshäusl sind zur Zeit wegen eines Feuchtigkeitsproblems geschlossen. Die Treffen der Kinder und Jugendlichen finden deshalb aktuell im ehemaligen Lehrerwohnhaus an der Bahnhofstraße statt (wir berichteten).
„Das Team des Jugendtreffs leistet schon jahrelang einen hervorragenden Job“, lobte Bürgermeisterin Susanne Hoyer in der Gemeinderatssitzung am Dienstag. „Irgendwann kam aber der Moment, wo es den Ehrenamtlichen verständlicherweise zu viel wurde – alleine, was die Verantwortung angeht“, erklärte die Rathaus㈠chefin. Im Jahr 2017 entschied man sich deshalb dafür, einen Kooperationsvertrag mit dem Kreisjugendring einzugehen. Dieser kümmert sich seither beispielsweise um die personellen Angelegenheiten des Jugendtreffs.
Nun geht der Verein den nächsten Schritt in Richtung einer erfolgreichen Professionalisierung. Die Trägerschaft für den Jugendtreff übernimmt ab sofort die Gemeinde Langenbach. In der Mitgliederversammlung des Jugendtreffs am 11. Januar wurde dafür der Grundstein gelegt. Zum einen wurde eine Neufassung der Vereinssatzung beschlossen. Zum anderen wird sich der Verein aus dem operativen Geschäft komplett zurückziehen und seinen Zweck in einen Förderverein umwidmen. Der neue Name des „Jugendtreff Langenbach e.V.“ wird künftig „Förderverein Jugendtreff Langenbach e.V.“ lauten.
Die Beteiligten erhoffen sich davon, die Mitarbeiter der Einrichtung zu entlasten und den Jugendtreff auch künftig auf sichere Beine zu stellen. „Ich hoffe, wir als Gemeinde werden der Verantwortung gerecht. Wir lassen diesen Jugendtreff nicht untergehen“, versprach Hoyer und ergänzte: „Die Jugendarbeit ist unfassbar wichtig für unsere Gemeinde.“
Die Zustimmung der Gemeinderäte hätte es für die Übertragung der Trägerschaft streng genommen gar nicht gebraucht, viel mehr ist die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit die gesetzliche Pflicht der Gemeinde. „Wir möchten aber heute gerne trotzdem darüber abstimmen lassen, um ein Zeichen zu setzen. Damit können wir diesen entscheidenden Schritt auch für die Nachwelt protokollieren“, erklärte Geschäftsleiter Bernhard Götz in der Sitzung. Die Gemeinderäte waren schließlich einstimmig dafür.