Unwetter-Alarm in Italien: Schlammlawinen verschütten Straßen – Sperrungen bis Montag
Schlammlawinen haben den bekannten Urlaubsort Livigno fest im Griff. Wichtige Verkehrsadern sind gesperrt und die Rettungskräfte im Dauereinsatz.
Livigno – Plötzlich bricht die Natur los: So haben Einheimische und Touristen die Feiertage rund um den gestrigen Ferragosto im Veltlin und um Livigno erlebt. Was als Erholungswochenende geplant gewesen sei, habe sich binnen Minuten in einen Ausnahmezustand entwickelt, so corriere.it: Heftige Gewitter, begleitet von Hagelstürmen und Starkregen, hätten die Flüsse anschwellen lassen und Schlammlawinen seien in reißender Geschwindigkeit ins Tal gedonnert.

Besonders Livigno in der Provinz Sondrio habe innerhalb kürzester Zeit unter Wasser und Schlamm gestanden. In den sozialen Netzwerken hätten sich schnell Aufnahmen verbreitet, die zeigten, wie die Natur binnen Sekunden eine Dorfstraße komplett verschlungen und die Verbindung zum Tunnel ins Federia-Tal gekappt habe.
Straße zum Passo del Gallo nach Schlammlawine gesperrt
Die Folgen seien laut suedtirolnews.it dramatisch gewesen: Die Straße zum Passo del Gallo sowie die Verbindung zum Federia-Tal seien durch mehrere Muren vollständig blockiert. Feuerwehr, Katastrophenschutz und Polizei seien bereits pausenlos ausgerückt – unzählige Keller, Wohnhäuser und Industriehallen hätten unter Wasser gestanden. Besonders groß sei die Gefahr für Autofahrer gewesen, weshalb die Straßenpolizei akuten Appell zur Vorsicht und zum Abstand gehalten habe.
Remo Galli, Bürgermeister von Livigno, sprach in einer Videoansprache, zu sehen auf ilgiorno.it, den Einsatzkräften ein seinen Dank für die schnelle Räumung um den Passo del Gallo aus. Es sei niemand zu Schaden gekommen. Nun stünden eine Begehung mit einem Geologen sowie die Neupositionierung aller Leitplanken an. Die gesamte Straße zwischen dem Ristorante Fopel und der Schweizer Grenze bleibe bis mindestens Montag, den 18. August, gesperrt. Rasche Maßnahmen könnten jedoch eine frühere Öffnung ermöglichen.
Rettungseinsätze auch am Comer-See
Auch am Comer See habe suedtrirolnews.it zufolge ein schweres Unwetter an Mariä Himmelfahrt für erhebliche Probleme gesorgt. Heftige Böen und intensiver Regen hätten zu gefährlichen Situationen auf dem Wasser geführt und zahlreiche Rettungseinsätze erforderlich gemacht. Insgesamt sein 19 Menschen aus Notlagen befreit worden, teils mithilfe von Feuerwehrbooten, Wasserrettungsfahrzeugen sowie Rettungshubschraubern. Unter ihnen hätten sich auch ein Vater und sein Sohn befunden, die bei Tremezzina ins Wasser gestürzt worden seien. Auch in Deutschland drohen an diesem Wochenende Unwetter. (jaka)