Gesprächsbedarf wegen Gymnasium: Poinger Gemeinderäte wollen mit Kreistagsfraktionen reden
Landrat Robert Niedergesäß hat auf die zweite Resolution des Gemeinderates Poing zum Gymnasium geantwortet. Bürgermeister Thomas Stark kündigt ein „informelles Gespräch“ mit Kreistagsfraktionen an.
Poing – Um den Mitgliedern des Kreistags zu erläutern, warum der Neubau eines Gymnasiums in Poing nicht nur für die Gemeinde, sondern auch für die Region wichtig ist, wollen sich die Sprecher der Gemeinderatsfraktionen mit Vertretern der Kreistagsfraktionen zu einem Gespräch treffen. Das kündigte Bürgermeister Thomas Stark (parteifrei) in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres an. „Ziel ist ein Gespräch im Januar.“ Derzeit sei man in der Terminfindung für dieses „informelle Gespräch“, wie Stark es nannte.
Zuvor hatte er die Antwort von Landrat Robert Niedergesäß (CSU) auf die zweite Resolution des Gemeinderates zum Gymnasium vorgelesen. Darin heißt es: „Die beiden Schulneubauten Gymnasium Poing und Berufsschulzentrum Ebersberg in Grafing-Bahnhof werden im Oktober 2024 vorbehaltlich der Sicherstellung der dauernden Leistungsfähigkeit des Kreishaushalts sowie der Haushalte der Städte, Märkte und Gemeinden des Landkreises Ebersberg zur Einplanung in den Kreishaushalt 2025ff von der Warteliste genommen.“ Vereinfacht gesagt: Nur, wenn der Landkreis ausreichend Geld hat, sollen beide Projekte von der Warteliste genommen und mit den Planungen begonnen werden.
Poing: Resolutionen und Demonstration
Die Zeit bis dahin soll laut Landrat „intensiv genutzt werden“. Ein Projektsteurer werde beauftragt mit dem Ziel, „den Bau des Gymnasiums deutlich günstiger zu realisieren“. Stichworte: einfach Bauen, modulare bzw. serielle Bauweise, Funktionalausschreibung. In seinem Antwortschreiben weist Robert Niedergesäß laut Stark darauf hin, dass aufgrund von vergaberechtlicher Auflagen und Vorlaufzeiten frühestens im Februar 2025 abschließende Ergebnisse erwartet werden. Allerdings gehe der Landrat davon aus, dass bereits im Oktober 2024 ein vorläufiger Grundbetrag vorliegt, um das Projekt (eventuell) von der Warteliste zu nehmen.
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Auf dieser steht der Neubau des Gymnasiums Poing seit einigen Jahren. Bereits 2018 hatte das Kultusministerium die notwendige Genehmigung erteilt. Für den Bau und die Finanzierung ist der Landkreis zuständig. Weil sich seit 2018 nichts tut, hat der Gemeinderat bislang zwei Resolutionen an den Landkreis und Kreistag Ebersberg verfasst. Die erste vor zwei Jahren, die zweite jetzt im Oktober. Zitat: „Der Gemeinderat Poing fordert mit dieser Resolution, dass der Kreistag die verbindliche Aufnahme der Planungs- und Baukosten des Gymnasiums in Poing in den Kreishaushalt 2025 ff. beschließt.“
Verschiedene Untersuchungen anhand der Einwohnerprognosen für Poing und den Landkreis kommen zu dem Ergebnis, dass ein Gymnasium dringend notwendig ist. Auch, um die bestehenden Gymnasien mit Blick auf das G9 zu entlasten. Anfang Oktober hatten auf dem Grundstück, auf dem das Gymnasium gebaut werden soll, rund 500 Menschen für den Bau demonstriert.
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