Annalena Hennig tanzt aufs Treppchen

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Ein super Team: Als Außenseiter landete die Mannschaft mit (v. l.) Christina Bifl, Ben Anton Roos, Arina Shamray, Anastasia Menzel, Mia Wilms, Annalena Hennig und Josue Hauser auf Rang zwei. © Privat

Großer Erfolg für die TSA Dance Gallery aus Eching - mit einer Eichenriederin im Team.

Eichenried – Die junge Tanztruppe landete bei den Weltmeisterschaften der International Dance Organization (IDO) im belgischen De Panne auf Platz zwei in der Kategorie Jazz Small Group. Mit im Team war auch die Eichenriederin Annalena Hennig.

Jede Woche trainiert die Tanzgruppe mit ihrer Trainerin Natalya Menzel in Eching in unterschiedlichen Locations, da sie kein eigenes Tanzstudio hat. Eine Besonderheit dieser Gruppe ist, dass es sich hier um eine Kooperation von Tänzern handelt, die aus verschiedenen Ländern und Orten kommen. „In unserer Gruppe kommen sie aus der Schweiz und der Ukraine, außerdem aus München und aus Norddeutschland“, erzählt Annalena Hennig. „Für mich ist es super, dass Eching bei uns gleich ums Eck ist.“

Mittwoch und Donnerstag wird jeweils vier Stunden trainiert, zusätzlich werden ein- bis zweimal im Monat sogenannte Trainingscamps am Wochenende (Freitag bis Sonntag) durchgeführt. „Am Samstag wird meistens zwölf Stunden trainiert“, sagt die Eichenriederin, die eine Ausbildung zur Staatlich geprüften Gymnastiklehrerin macht. Dabei werden auch sechs verschiedene Trainerscheine und Lizenzen erworben, „in allen möglichen Disziplinen, wie Yoga oder Pilates“.

Was sie bei TSA toll findet: „Unter der Woche haben wir immer mit Natalya Menzel trainiert, am Wochenende waren oft internationale Tänzer und Choreografen dabei – ich habe noch nie so viel gelernt wie in diesem Jahr.“

Auf die Europameisterschaften hatte die TSA-Mannschaft heuer verzichtet, „weil die Choreo noch nicht fertig war“, erklärt Hennig. „Andere haben ihre Choreo zum Teil schon seit einem Jahr, unsere war erst im Oktober fertig.“ Fünf Frauen und zwei Männer tanzen in der Formation Jazz Small Group. „Alle anderen, außer mir, gehen noch in die Schule, die Jüngste von uns ist 15, manchmal komme ich mir mit 21 Jahren wie die Oma vor“, sagt die Eichenriederin lachend.

In der Woche vor dem Wettkampf wurde jede Woche intensiv trainiert, und dann ging es nach Belgien zur WM. „Die Wettkämpfe fanden im Plopsaland statt, einem großen Vergnügungspark, sowas wie der Europapark“, erzählt sie und schwärmt: „Das war die schönste Bühne, die ich je in meinem Leben gesehen habe.“

Rund 60 Gruppen waren in der Kategorie am Start. In der ersten Runde qualifizierten sich 16 Teams fürs Halbfinale. „Ich hätte nie gedacht, dass wir es in die nächste Runde schaffen, noch dazu, weil unsere Trainerin die Darbietung als nicht so gut empfunden hatte“, gibt Hennig zu. „Und als wir es doch ins Halbfinale geschafft hatten, war die Freude schon riesig.“

In der nächsten Runde blieben nur noch sechs Mannschaften übrig. „Wir haben im Saal gewartet und gezittert, ob unsere Startnummer verkündet wird“, berichtet die 21-Jährige. „Und als wir dann unsere Nummer gehört haben und wir damit im Finale standen, haben wir geschrien wie noch nie und uns riesig gefreut.“ Was in diesem Zusammenhang noch interessant ist: „Am Anfang wusste keiner, wo du herkommst, damit die Schiedsrichter nicht eventuell voreingenommen sein könnten. Erst im Finale wurde das jeweilige Land angesagt.“

Freude pur: Annalena Hennig präsentiert stolz ihre Urkunde, die sie bei der WM erhalten hat.
Freude pur: Annalena Hennig präsentiert stolz ihre Urkunde, die sie bei der WM erhalten hat. © Privat

Ins Finale ging die TSA-Gruppe total entspannt, hatte man das gesteckte Ziel doch schon übertroffen. „Wir waren gut drauf und hatten richtig Spaß“, schwärmt die Eichenriederin. „Wir haben uns gedacht, dass wir eh Sechster werden.“ Mit der Deutschland-Fahne in der Hand wartete die Gruppe auf das Ergebnis, das von der Platzierung her von hinten nach vorne verkündet wurde. „Sechster waren wir nicht und Fünfter auch nicht, und da haben wir gesagt: ,Das gibt’s ja gar nicht’“, meint Hennig lachend. „Als wir dann auch nicht Vierter waren, haben die Ersten schon geweint, und als dann feststand, dass wir Zweiter sind, haben alle soooo geweint – das war echt krass.“ Natürlich wurde danach ausgiebig gefeiert.

Schon im Januar geht es mit dem Wettkampfstress weiter, es steht die Qualifikation für die Europameisterschaft an, außerdem dann die Quali für die sogenannte „kleine WM“ in Kroatien und für den Dance World Cup (DWC) im Juli. „Ich habe vorher immer nur solo getanzt“, sagt Hennig. „Aber in der Gruppe, und das auf so einem hohen Niveau, das macht so viel Spaß, und wir passen einfach gut zusammen.“ Demnächst will sie in einer noch größeren Formation tanzen und mit 25 Personen in der Kategorie Modern dabei sein.

Eine Episode aus Belgien ist ihr noch in besonderer Erinnerung geblieben, nämlich ihre Heimreise mit Hindernissen. Hennig wollte mit dem Zug zum Flughafen und danach mit dem Flugzeug heim. „Aber der Zug blieb schon an der dritten Haltestelle stehen, wir sind eine Stunde gestanden, kamen dann insgesamt eineinhalb Stunden zu spät, und prompt war der Anschlusszug weg“, erzählt sie. „Ich war dann völlig allein am Bahnhof – und völlig am Ende“, gibt sie zu. Doch dann sei sie von sechs schwedischen Mädels angesprochen worden, die auch zum Flughafen mussten „Das wären Tänzerinnen, die auch in De Panne am Start waren, und sie haben mich erkannt und Fan-Fotos mit mir gemacht. Das war so toll“, schwärmt die 21-Jährige. „Dann haben sie mich noch bis zum Flughafen begleitet.“ Und in München wartete dann schon die Familie, um die Vize-Weltmeisterin in Empfang zu nehmen.

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