Wetter im Ticker - München steht still: Schnee und Eis legen Bahnverkehr in Bayern lahm
Wie ein dpa-Reporter berichtete, musste in den frühen Morgenstunden ein Zug aus Stuttgart kommend am Ulmer Hauptbahnhof zum Übernachtungs-Zug umfunktioniert werden. Auch am Münchner Hauptbahnhof stellte die Deutsche Bahn einen Zug für gestrandete Fahrgäste bereit. Wie viele Züge ihre Fahrten vorerst abbrechen mussten, war laut einer Sprecherin der DB zunächst unklar.
Die Polizei im Freistaat berichtete von zahlreichen kleineren Unfällen auf den Straßen. In Oberbayern, Niederbayern, Mittelfranken und Schwaben blieb es jedoch vorwiegend bei Blechschäden und Leichtverletzten. Vor allem in Schwaben mussten Straßen wegen umgestürzter Bäume zunächst gesperrt werden. Auf der Autobahn 8 bei Weyarn (Landkreis Miesbach) stürzte aus bislang ungeklärter Ursache ein Lkw um.
Am Freitag waren bereits am Flughafen München mehr als 150 Starts und Landungen witterungsbedingt abgesagt worden. Gründe dafür seien Schneefall und niedrige Temperaturen am Flughafen, sagte ein Sprecher.
Bis zu 40 Zentimeter Neuschnee im Allgäu
Samstag, 02. Dezember, 06.15 Uhr: in Baden-Württemberg gab es viel Schneefall. Bei Stuttgart sorgte der Neuschnee dazu, dass Bäume umstürzten, wie die Polizei berichtete. In der Stadt Vaihingen bei Stuttgart fielen Teile eines Baumes auf eine Stromleitung. In den anderen Bundesländern war es zwar zumeist auch frostig kalt, Unfälle wurden jedoch nicht gemeldet. Hamburg meldete fünf Zentimeter Neuschnee. Die Räumfahrzeuge seien im Einsatz, hieß es.
Dem Deutschen Wetterdienst zufolge werden im Allgäu mit 30 bis 40 Zentimetern bis Samstagnachmittag die höchsten Neuschneemengen erwartet. In Sachsen seien Neuschneemengen von zehn Zentimeter möglich. Darüber hinaus werden an der Nord- und Ostseeküste sowie im angrenzenden Binnenland häufige Schneeschauer erwartet, die sich im Laufe des Tages bis zum nördlichen Mittelgebirgsraum ausbreiten. Tagsüber werde verbreitet leichter Dauerfrost erwartet. Nur entlang des Rheins und im Emsland sowie unmittelbar am Meer bleibe es vorübergehend an einigen Stellen frostfrei.
In der Nacht zum Sonntag müsse vor allem in Schleswig-Holstein und im südwestlichen Bergland mit strengem Frost mit Tiefstwerten zwischen minus 10 und minus 15 Grad gerechnet werden, hieß es weiter.
Schneefall immer stärker - allein am Samstag könnten 40 Zentimeter fallen
20.49 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt in seinem aktuellen Warnlagebericht vor Dauerfrost in der Nacht von Freitag auf Samstag. Zudem ist bis Samstag im Süden und Südosten mit teils kräftigem Schneefall zu rechnen. Die höchsten Neuschneemengen werden laut DWD vom Allgäu bis zur unteren Donau sowie südlich davon erwartet. Bis zu 40 Zentimeter Neuschnee können fallen.
Insgesamt warnt der DWD seit Freitagnachmittag vor 30 Stunden Dauerschneefall. Insgesamt werden lokal bis zu 60 Zentimeter Neuschnee erwartet - vor allem im südlichen Bayern, aber auch in Teilen von Baden-Württemberg.
Auch Norddeutschland ist weiterhin vom Schneewetter betroffen. Samstag ist an der Nord- und Ostseeküste sowie dem angrenzenden Binnenland mit Schneeschauern zu rechnen. Zum Wochenanfang könnte zudem auch Nordrhein-Westfalen vom Neuschnee überfallen werden.
Pfaffenhofen: Schneelast drückt Bastelzelt ein
20.36 Uhr: Auf dem unteren Hauptplatz auf dem Pfaffenhofener Christkindlmarkt musste am Freitagnachmittag die Feuerwehr anrücken. Unter dem Gewicht des herabgefallenen Schnees wurde ein Bastelzelt stark eingedrückt. Da der Markt zu dem Zeitpunkt noch nicht eröffnet war, befanden sich keine Kinder in dem Zelt.
Das beschädigte Zelt wurde von der Feuerwehr umgelegt. Dennoch muss an diesem Wochenende das Bastelangebot ausfallen. Montag soll für die kleinen Besucher jedoch ein neues Zelt aufgebaut werden.
Unfälle auf verschneiten Straßen
20.21 Uhr: Auf einer glatten Straße hat sich am Freitagnachmittag ein Mann mit seinem Auto zwischen Ulrichsgrün und Unterhütte (Landkreis Cham) überschlagen. Der 19-jährige Fahrer wurde vom Rettungsdienst untersucht, musste aber nicht ins Krankenhaus gebracht werden.
Ein weiterer Unfall ereignete sich auf der B20. Ein Mercedes verunglückte auf der B2ß bei Traitsching. Der Wagen geriet ins Schleudern und rutschte in einen Graben. Das Auto trug einen Blechschaden davon, die Insassen blieben unverletzt.
14-Jährige erfriert auf dem Schulweg
19.34 Uhr: In Polen herrscht Bestürzung über den Tod eines 14-jährigen Mädchens, das stundenlang draußen allein in der Kälte saß. Wie die Agentur PAP am Freitag berichtete, hatte sich das Kind am Dienstag auf den Weg zur Schule gemacht. Es habe seinen Vater angerufen und gesagt, dass es ihm nicht gut gehe - ohne zu sagen, wo es genau war. Dann habe es sich neben einem Supermarkt auf den Boden gesetzt und sei telefonisch nicht mehr zu erreichen gewesen.
Obwohl das Geschäft an einer Hauptstraße liege, habe stundenlang niemand die Schülerin bemerkt. Die Polizei habe mit einer Suchaktion begonnen. Als das Mädchen gegen 13.00 Uhr von einem Freund ihres Vaters gefunden worden sei, sei es bereits sehr stark unterkühlt gewesen. Der Teenager starb am Mittwochabend in einem Krankenhaus in Krakau (Krakow), wie PAP unter Berufung auf die Polizei berichtete.
„Wir sind alle schockiert“, sagte der Bürgermeister von Andrychow, Tomasz Zak. Die Stadt mit rund 20.000 Einwohnern liegt im Süden Polens in der Woiwodschaft Kleinpolen. Die Temperaturen liegen dort derzeit auch tagsüber unter dem Gefrierpunkt. Eine Obduktion soll Klarheit über die genauen Todesumstände bringen.
Schneefall behindert Bahnverkehr in Niederbayern
18.00 Uhr: Starker Schneefall hat den Bahnverkehr in Teilen Niederbayerns behindert. Nach den Einschränkungen im Waldbahn-Netz seien nun auch die Linien der Oberpfalzbahn - besonders rund um Cham - betroffen, teilte die Länderbahn am Freitagabend mit. Geplante Reisen sollten bis einschließlich Samstag unbedingt verschoben werden.
Am Freitagabend war den Angaben zufolge der Bahnverkehr auf der Linie RB 29 zwischen Cham und Waldmünchen und auf der Linie RB 28 zwischen Lam und Bad Kötzting vollständig eingestellt. „Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen kann nicht gewährleistet werden, da die unwetterartigen Schneefälle auch auf den Straßen zu massiven Einschränkungen führen“, hieß es. Von weiteren witterungsbedingten Einschränkungen sei auch in der Nacht und am Samstag auszugehen.
Noch mehr Flüge am Flughafen München gestrichen!
17.15 Uhr: Es werden immer mehr: Am Flughafen München wurden mittlerweile mehr als 150 Starts und Landungen witterungsbedingt abgesagt. Gründe dafür seien Schneefall und niedrige Temperaturen am Flughafen, so ein Sprecher am Freitag. Voraussichtlich etwa 160 Flüge werden nicht starten oder landen können. Mindestens eine Start- und Landebahn soll immer frei bleiben. Im Wechsel werden die Bahnen geräumt. Fluggäste werden gebeten, sich bei ihrer Airline über etwaige Ausfälle zu informieren.
Mehr als 100 Starts und Landungen am Flughafen München abgesagt
14.47 Uhr: Mehr als 100 Starts und Landungen sind am Flughafen München witterungsbedingt abgesagt worden. Gründe dafür seien Schneefall und niedrige Temperaturen am Flughafen, so ein Sprecher am Freitag. Nach aktuellem Stand können etwa 130 Flüge nicht starten oder landen. Mindestens eine Start- und Landebahn soll immer frei bleiben. Im Wechsel werden die Bahnen geräumt. Fluggäste werden gebeten, sich bei ihrer Airline über etwaige Ausfälle zu informieren. Da es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) bis zum Samstag dauerhaft schneien soll, rechnet der Flughafen mit weiteren Ausfällen.
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