Konfrontation im Pazifik: Taiwan vertreibt chinesische Schiffe aus umkämpften Gewässern

Taiwan hat drei chinesische Küstenwachschiffe aus den Gewässern um die Pratas-Insel im Südchinesischen Meer vertrieben. Die Insel, die in Taiwan als Dongsha-Insel bekannt ist, wird von Taipeh verwaltet, aber von Peking beansprucht. Laut "Newsweek" ereigneten sich die Vorfälle Ende September und Anfang Oktober.

Konfrontation auf hoher See

Am 30. September entdeckte Taiwans Küstenwache zwei chinesische Schiffe nahe der Insel. Diese drangen später in die von Taiwan als "verboten" bezeichneten Gewässer ein.

Ein taiwanisches Patrouillenboot beschattete die chinesischen Schiffe und forderte sie mehrfach zum Verlassen der Zone auf. Erst nach mehreren Stunden zogen sich die chinesischen Schiffe dann zurück, so der Bericht.

Taiwanesisches Boot vertreibt China-Schiffe

Ein drittes Schiff, die Dong Fang Hong 3, tauchte am 3. Oktober in der Region auf. Auch hier reagierte Taiwan schnell und schickte ein Patrouillenboot, das das Schiff überwachte und schließlich aus den Gewässern eskortierte.

China hat sich bisher nicht zu den Vorfällen geäußert. Taiwans Küstenwache hat seit Jahresbeginn bereits 159 chinesische Fischerboote aus der Region vertrieben und mehrere kleinere Schiffe festgesetzt, berichtet "Newsweek".

Das chinesische Forschungsschiff Dong Fang Hong 3 wurde vor der umstrittenen Insel entdeckt.
Das chinesische Forschungsschiff Dong Fang Hong 3 wurde vor der umstrittenen Insel entdeckt. picture alliance / Xinhua News Agency | Liang Xu

Taiwan kündigt Patrouillen an

Die taiwanische Küstenwache erklärte laut "Newsweek", dass chinesische Schiffe in letzter Zeit immer wieder in die Gewässer um die Dongsha-Inseln eindringen würden. Man werde weiterhin Patrouillen entsenden, um die Souveränität des Landes zu verteidigen.

Die Pratas-Insel liegt strategisch günstig im Südchinesischen Meer, einer Region, die von mehreren Ländern beansprucht wird. China betrachtet fast das gesamte Meer als sein Territorium, was regelmäßig zu Spannungen mit Nachbarstaaten führt.

Anhaltende Spannungen erwartet

Die jüngsten Vorfälle zeigen, wie angespannt die Lage zwischen Taiwan und China bleibt. Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und hat mehrfach angekündigt, die Insel notfalls mit Gewalt unter seine Kontrolle zu bringen. Die Präsenz chinesischer Schiffe in den umstrittenen Gewässern dürfte auch in Zukunft für Konflikte sorgen.