Neuer Trump-Schlag gegen Ukraine: Waffenlieferungen an Kiew werden eingeschränkt
Die Trump-Regierung will der Ukraine weniger Luftabwehrraketen und Präzisionsmunition schicken. Die Nachricht erfolgt zu einem ungünstigen Zeitpunkt.
Washington, D.C. – Die USA haben die Waffenlieferungen bestimmter Luftabwehrraketen und anderer Präzisionsmunition an die Ukraine gestoppt. Das berichtete Politico unter Berufung auf drei namentlich nicht genannte Personen, die mit der Angelegenheit betraut sind.
Die Entscheidung habe Pentagonchef Elbridge Colby getroffen. Der Grund: Er befürchtete, dass die US-Waffenbestände – insbesondere Artilleriegeschosse, Luftabwehrraketen und Präzisionsmunition – zu gering geworden sind. Bei den betroffenen Waffen gehe es um Hilfen, die von der Vorgänger-Regierung unter Ex-Präsident Joe Biden getroffen worden. Colby habe sich für einen Lieferungsstopp bereits Anfang Juni entschieden.
Gestoppte US-Waffenlieferungen bereiten Ukraine große Sorgen
Die USA müssen weniger Waffen an die Ukraine liefern, um die eigenen nationalen Interessen in den Vordergrund zu stellen, sagte die stellvertretende Pressesprecherin des Weißen Hauses, Anna Kelly. Die zurückgezogenen Zusagen über Waffenlieferungen könnte der Ukraine in der Abwehr gegen das imperialistische Russland unter Präsident Wladimir Putin erheblich schaden. Erst am Wochenende hatten die russischen Streitkräfte einen der größten Angriffe auf das Nachbarland mit 477 Drohnen und 60 Raketen gestartet. Zudem hatte eine russische Besatzungsbehörde die vollständige Eroberung einer Ukraine-Region gemeldet.
Die Entscheidung des Pentagon, einen Teil der Lieferungen zu stoppen, schürte bei den ukrainischen Verbündeten im Kongress die Sorge, dass das Land für weitere russische Luftangriffe anfällig sein könnte. „US-Luftabwehrsysteme, einschließlich der Patriot-Raekten, sind das Herzstück der ukrainischen Verteidigung“, sagte der Abgeordnete Marcy Kaptur, berichtete Politico. Er fügte an: „Sie retten jeden Tag Leben. Wenn diese Berichte wahr sind, dann ergreift Herr Colby Maßnahemen, die mit Sicherheit den baldigen Tod vieler ukrainischer Soldaten und Zivilisten zur Folge haben werden.“
Weniger Waffen für Ukraine: Trumps USA setzen wohl zu viele Waffen im Jemen ein
Laut einer nicht genannten Quelle habe das Pentagon die betroffenen Waffen als kritisch eingestuft, da die US-Streitkräfte laut dem Verteidigungsministerium zu viele Luftabwehrwaffen im Jemen einsetzen. Dort bekämpft das Militär die Huthi-Rebellen, die immer wieder Raketen auf Israel abfeuern und in der Vergangenheit Handelsschiffe im Roten Meer attackiert hatten. Derweil ist der Ukraine offenbar ein Erfolg gegen Russlands Kampfjets gelungen.

Laut Tom Karako, Experte für Raketenabwehr am Center for Strategic and International Studies, wird die Entscheidung der US-Regierung unter Präsident Donald Trump die ukrainischen Streitkräfte im Ukraine-Krieg verwundbar machen. „Mit Luftabwehr kann man keinen Krieg gewinnen, aber ohne sie verliert man ihn schnell“, sagte der Wissenschaftler gegenüber Politico. (Jan-Frederik Wendt)