„Geschenk für Kirche und Welt“: Bayern trauert um verstorbenen Papst – Söder ordnet Trauerbeflaggung an
Noch am Ostersonntag spendete Papst Franziskus den Segen Urbi et Orbi, am Ostermontag starb er. Die Trauer ist groß. Stimmen aus Bayern erinnern an den Verstorbenen.
München/Vatikanstadt - Nach dem Tod von Papst Franziskus hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Trauerbeflaggung aller Obersten Dienstbehörden in Bayern angeordnet. Am Tag der offiziellen Trauerfeier in Rom sollen die Dienstgebäude landesweit trauerbeflaggt werden, wie die Staatskanzlei mitteilte. Gemeinden, Landkreise und Bezirke sowie Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts seien an diesem Tag ebenfalls darum gebeten.

Papst Franziskus ist tot: Trauerbeflaggungen in vielen Kirchen in Bayern
Im Bistum Würzburg tragen viele kirchliche Gebäude bereits jetzt Trauerbeflaggung, im Erzbistum München und Freising soll das ab Mittwoch gelten, dem dritten Tag vor der für Samstag geplanten Beisetzung.
In vielen Kirchen liegen Kondolenzbücher aus, so im Münchner Dom, im Würzburger Kiliansdom sowie in Schweinfurt und Aschaffenburg. In München waren schon am Dienstag erste Bücher voll, wie ein Sprecher des Erzbistums erläuterte. Vielerorts sind Gedenkgottesdienste und Andachten dem Papst gewidmet.
Papst Franziskus gestorben: Impulsgeber für eine Erneuerung der Kirche
Kirchenvertreter und Politiker würdigten den gestorbenen Pontifex am Ostermontag als Impulsgeber für eine Erneuerung der Kirche, Kämpfer für globale Gerechtigkeit und Mahner zur Wahrung der Schöpfung. Als erster Papst aus Lateinamerika habe er dem globalen Süden eine Stimme in der Weltkirche gegeben, hieß es. Franziskus hatte stets einen bescheidenen Lebensstil gepflegt und sich stark für Geflüchtete, Arme und Ausgegrenzte engagiert.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx nannte Franziskus einen wegweisenden Papst, mutigen Denker und überzeugenden Botschafter Gottes. Er habe sehr wichtige Impulse für einen lebendigen Glauben und zur Erneuerung der Kirche gegeben. „Dieser Papst war ein großes Geschenk für die Kirche und die Welt“, sagte der Erzbischof von München und Freising. „Sein Vermächtnis wird bleiben und uns weiter herausfordern.“
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Am Ostermontag hatten sich weitere Vertreter von Politik und Kirche in Bayern zum Tod Franziskus‘ geäußert - darunter Ministerpräsident Söder, der Vorsitzende der CSU-Fraktion, Klaus Holetschek und Landtagspräsidentin Ilse Aigner.
Forderung der katholischen Reforminitiative: Reformkurs fortsetzen
Die katholische Reforminitiative „Wir sind Kirche“ verlangte: „Sein Reformkurs muss von seinem Nachfolger und von uns allen noch viel intensiver fortgeführt werden.“
Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche starb am Ostermontag im Alter von 88 Jahren. Noch am Ostersonntag hatte er vor Zehntausenden Gläubigen den Segen Urbi et Orbi gespendet. Dabei wirkte er bereits sehr geschwächt. (mara/dpa)