Bundesnetzagentur regelt Netzentgelte neu: Verbraucher in Bayern profitieren
Die Bundesnetzagentur gibt neue Regeln für die Netzentgelte bekannt, um die Kosten der Energiewende besser zu verteilen. Viele Verbraucher in Bayern werden entlastet.
München – Die Kosten für den nötigen Netzausbau im Zuge des Ausbaus der Erneuerbaren Energien sollen ab dem kommenden Jahr regional besser verteilt werden. Die Bundesnetzagentur in Bonn veröffentlichte am Freitag eine neue Regelung zur Entlastung von Regionen mit viel erneuerbarer Stromerzeugung, die demnach am 1. Januar in Kraft tritt. „Wir schaffen faire Netzentgelte für die Menschen und Unternehmen, die in Regionen mit einem starken Ausbau der Erneuerbaren leben und wirtschaften“, erklärte Behördenchef Klaus Müller.
Bundesnetzagentur will Kosten der Energiewende besser verteilen
In Regionen, die deutlich mehr erneuerbaren Strom erzeugen als sie verbrauchen, entstehen für den Umbau der Netze erhebliche Kosten, die auf die dortigen Verbraucherinnen und Verbraucher umgelegt werden. Aktuell sind die Netzentgelte in weiten Teilen Nord- und Nordostdeutschlands deshalb sehr viel höher als in anderen Regionen. Grund ist, dass Windenergieanlagen vorwiegend im Norden und großflächige Freiflächen-Photovoltaik in überwiegend ländlichen Regionen entstehen.
Künftig sollen diese Mehrkosten auf alle Stromverbraucher in Deutschland verteilt werden. „Der deutlichen Entlastung der betroffenen Regionen stehen damit überschaubare zusätzliche Kosten für alle Stromverbraucher gegenüber“, erklärte die Netzagentur. Zunächst würden nun die Netzbetreiber mit besonders hohen Kosten identifiziert, genauere Angaben soll es im Oktober geben.
Netzentgelte im Gebiet der Bayernwerke und Lechwerke sollen fallen
Die aktuellsten Schätzungen für Oberbayern sind vom Dezember 2023. Laut Bundesnetzagentur könnten die Netzentgelte für Verbraucher im Netzgebiet der Bayernwerk Netz GmbH von 8,62 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2023 auf 6,87 Cent sinken, ein Minus von 20 Prozent. Im Netzgebiet der Lechwerke sänken die Kosten von 9,1 Cent auf 6,27 Cent, ein Minus von über 30 Prozent.
Die Stadtwerke München können für ihr Netzgebiet noch keine Aussage treffen. Welcher Verteilnetzbetreiber zuständig ist, steht auf der Stromabrechnung. Die Netzentgelte machen im Schnitt ein Viertel des Strompreises aus.