Freie Fahrt auf der Luttensee-Piste
Die Unstimmigkeiten auf dem Mittenwalder Kranzberg sind – vorerst – behoben. Die fehlende Unterschrift eines Nachbarn ist unter den Vertrag gesetzt. Der Skibetrieb kann diesen Winter also scheinbar problemlos vonstattengehen – fehlt nur noch ausreichend Schnee.
Mittenwald – Die Sache soll am vergangenen Donnerstag über die Bühne gegangen sein. „Es hat sich eine Lösung ergeben in der Grundstücksangelegenheit“ – in der delikaten, sollte der Mittenwalder Bürgermeister Enrico Corongiu (SPD) eigentlich noch hinzufügen. Denn mehrere Wochen hielt die fehlende Unterschrift eines einzigen Grundstückseigentümers den Rathauschef, die neu gegründete Familienparadies-Kranzberg-GmbH und die Mittenwalder Öffentlichkeit in Atem (wir berichteten).
Jetzt also ist die Kuh vom Eis oder – wenn man so will – von der Piste. „Wir sind sehr froh darüber“, gibt Liftbetreiber Klaus Wurmer unumwunden zu. Denn das fragliche, nicht allzu große Grundstück, um das es letztlich geht, befindet sich am Luttensee-Lift in unmittelbarer Nähe zum Kassenhäuschen. Mit anderen Worten: Die Fläche hat einen strategisch nicht unerheblichen Wert für einen reibungslosen Ablauf auf und neben der Piste.
Doch wie kam es nun zu dem Sinneswandel? Kein Kommentar vom Grundstücksbesitzer, der damit seiner defensiven Linie treu bleibt. Bis auf Weiteres hat er seine Unterschrift unter den bis 31. März 2025 laufenden Kontrakt gesetzt. Und keinen Tag länger. Denn dem Vernehmen nach müssten die ursächlichen Probleme, die zu der Blockade-Haltung geführt haben, gelöst werden.
Es hat sich eine Lösung ergeben in der Grundstücks- angelegenheit.
Die Rede ist natürlich von einem handfesten Nachbarschaftsstreit, für den weder die Liftbetreiber noch die Gemeinde etwas dafür können – doch ob der verfahrenen Situation irgendwie von ihnen gelöst werden sollen. Ein schwieriges Unterfangen, wie der Bürgermeister aus leidvoller Erfahrung bestätigen kann. Schon mehrfach hat er sich in dieser Sache als Zwischeninstanz versucht – mehr oder weniger erfolglos.
Für diesen Winter jedenfalls kann der Skibetrieb auf dem Kranzberg in leicht abgespeckter Form auch dank eines Gönners aus Nordrhein-Westfalen über die Bühne gehen. Am Freitag startete Klaus Wurmer einen ersten Testlauf seiner Schneekanonen. Sollte diese Saison das Wetter mitspielen, planen die Wurmers auch einen Abendskilauf und sogenannte Hausfrauen-Skikurse, die sich früher einmal großer Beliebtheit erfreut hatten.
Falls es die Schneelage und die Personalsituation zulassen, möchte man zudem den Sonnenhang- und Korbinianlift in Betrieb nehmen. In diesem Zusammenhang bestätigt Wurmer den Besuch des Wirts der Korbinianhütte, der ihn gebeten haben soll, den für ihn wichtigen Korbinianlift so oder so heuer anzuwerfen. Was Wurmer definitiv nicht versprechen kann. Auf alle Fälle bleiben der Wildensee-und Gipfellift geschlossen. „Da müsste es schon extrem viel schneien.“ Somit ist 2024/2025 in vielerlei Hinsicht eine Versuchssaison.