Eichenkofens und Althams Landwirte fordern: Macht eure Hausaufgaben!
Fehlbach-Überflutungen: Landwirte, Ortssprecher und der CSU-Ortsverband schreiben ans Wasserwirtschaftsamt
Eichenkofen - Erst das Hochwasser im Juni, dann die überschwemmten Felder im September – allmählich platzt den Landwirten in Eichenkofen und Altham der Kragen. Denn Klimawandel hin und Starkregenereignis her – zumindest die Hausaufgaben sollten gemacht werden. Deshalb wenden sich nun neben dem CSU-Ortsverband Erding sowie Andreas Röslmair und Max Tauber (Ortssprecher für Altham/Eichenkofen und Langengeisling) und Josef Biller (Bürgerinitiative Hochwasserschutz) auch zahlreiche Landwirte an das Wasserwirtschaftsamt München (WWA).
Grundwasserpegel gefährlich hoch
In einem Brief an WWA-Leiter Stefan Homilius weisen die Landwirte auf die Ertragseinbußen hin. „Neben der Vernichtung von Ernteerträgen wurde nährstoffreicher Humus weggeschwemmt, dafür Schotter und Kies anliegender Feldstraßen auf die Grundstücke gespült.“ Dies sei auf die nachlässige Räumung des Fehlbachs durch das dafür zuständige Wasserwirtschaftsamts zurückzuführen.
„Wegen des eingeschränkten Abflusses und des flussaufwärts bereits frühzeitigen Ausuferns des Fehlbaches kann die bei Eitting mit viel Aufwand gebaute Flutmulde nicht im entsprechenden Maße überflutungsreduzierend zur Wirkung kommen“, heißt es in dem Schreiben weiter. Deshalb würden die Haslberger-Kiesweiher volllaufen sowie sich großflächige Wasserseen auf den Ackerflächen bilden. Hinzu komme, „dass sich ein großer Teil dieser Wassermassen über den dort vorherrschenden kiesigen Untergrund in das Grundwasser einstaut und für Altham und Eichenkofen einen bedrohlichen, mehrere Tage andauernden hohen Grundwasserpegel zur Folge hat“.
CSU-Vize Simon Biller erinnerte an die Gespräche mit dem Leiter des Wasserwirtschaftsamts im vergangenen Jahr. Ein Ergebnis sei gewesen, dass im Zuge des Raumordnungsverfahrens für die Nordumfahrung ED99 die Hochwassersituation im Erdinger Norden allgemein nachgebessert werden müsse. Konkret ging es darum, das ursprüngliche westliche Ausufern des Fehlbaches – „nach einer in den 60er Jahren unrechtmäßigen Uferaufschüttung“ – unmittelbar nach dem Kieswerk Kronthaler wiederherzustellen. Im Vordergrund, da sind sich CSU, Ortssprecher und Landwirte einig, sollte aber erst einmal stehen, den Fehlbach regelmäßig zu räumen.
Eine Ortsbesichtigung Ende Oktober mit Vertretern der Stadt Erding und des WWA habe ergeben, „dass die Ufersituation an der Fehlbachbrücke bei Altham eine besonders neuralgische Stelle darstellt“. Deshalb solle „zur Abflussertüchtigung das ursprüngliche, in gerader Richtung auf die Fehlbachbrücke zulaufende Flussbett für Hochwassersituationen wieder geöffnet werden“. Naturschutzfachlich würde sich an dieser Stelle eine reizvolle Insel ergeben. Gleichzeitig ließe sich der positive Effekt erzielen, die bereits bei kleinen Hochwässern einsetzende überbordende Ausuferung des Fehlbaches in Richtung Altham zu reduzieren oder gar zu verhindern.
Weg mit Ästen und Kiesbänken
Der CSU-Ortsverband und die Landwirte fordern deshalb, „die notwendigen finanziellen Mittel zur Ertüchtigung des alten Flusslaufes südlich der Althamer Fehlbachbrücke sowie die regelmäßige Beseitigung von in den Flusslauf gefallenen Bäumen, hereinhängenden Ästen sowie den Abfluss behindernden Kiesbänken in dem bezeichneten Gebiet bereitzustellen und den Auftrag für eine entsprechende Räumung zu erteilen“. Die Kosten für Baggerstunden, Transport von Material etc. will Biller nicht schätzen. „Das muss das WWA beziffern, nachdem sie die notwendigen Maßnahmen aus fachlicher Sicht beschrieben und/oder umgesetzt hat.“