Nach Attentat von Moskau: Neue Drohung des IS an „alle wilden Russen einschließlich Putin“
Propaganda-Kanäle der IS-Terrormiliz verbreiten ein Poster mit einer weiteren Drohung gegen Russland. Die Gruppe schwört Rache für die Gefangennahme ihrer „Brüder“.
Moskau – In Russland sitzt der Schock des Terrorangriffs in Moskau weiterhin tief. Die Ermittlungen dauern an, ebenso die Gerichtsprozesse der verhafteten Täter. Noch hat sich Russland von dem Anschlag im Crocus City Hall-Konzertsaal lange nicht erholt, doch die nächste Drohung der IS-Terrormiliz kam bereits. Die Organisation, die auch laut Kreml-Chef Wladimir Putin für den Anschlag verantwortlich ist, schwört Rache für die Festnahme der Täter des blutigen Terroranschlags.
Terroranschlag in Russland: Terrormiliz veröffentlicht neue Drohung
Stunden nach dem Anschlag, bei dem mindestens 137 Menschen getötet wurden, konnten russische Sicherheitskräfte die vier Angreifer in der Region Brjansk nach einer Verfolgungsjagd fassen. Die Männer aus Tadschikistan gehören der Terrormiliz ISIS-K an, dem Ableger der IS-Terrorgruppe in Zentralasien. Kaum ein anderer Ableger ist in den letzten Jahren so aktiv wie ISIS-K. Bei ihrer Festnahme wurden die Militanten dabei von russischen Sicherheitskräften zusammengeschlagen, wie Videos belegen. Außerdem weisen die Männer auf Fotos aus dem Gerichtssaal Spuren von starker Folter auf.

Dies nahm sich die Terrorgruppe zum Anlass, um über ihre Propaganda-Kanäle in sozialen Medien eine neue Drohung gegen Russland zu veröffentlichen. Dabei handelt es sich um ein Poster, auf dem ein maskierter Mann zu sehen ist, der mit einem Messer in der Hand posiert. „Vorsicht, an alle wilden Russen einschließlich Putin“, startet die Drohung der Terrormiliz. „Hört auf, Gefangene, die dem Islamischen Staat angehören, zu foltern“, heißt es weiter. Mit Verweis auf den Anschlag in Moskau warnt die Botschaft: „Denkt nicht, dass wir nicht die Gelegenheit haben, uns für unsere gefangenen Brüder zu rächen.“
Terrorgruppe droht Russland: „Tödliche, blutige und zerstörerische“ Angriffe
Auf dem Poster steht ferner, die Aufnahmen von Folter an den festgenommenen Terroristen erhöhe die „Blutrünstigkeit von Tausenden unserer Brüder“. Die Terrormiliz schwört, beim nächsten Anschlag werde man Russland „dermaßen hart gegen den Kopf treten, dass sich auch noch die zukünftigen Generationen daran erinnern werden und sogar eure jetzigen Schmerzen sowie Wunden vergessen werden“. Die Gruppe kündigte „tödliche, blutige und zerstörerische“ Angriffe an.
In einem der Videos von der Festnahme der Angreifer von Moskau ist zu sehen, wie russische Soldaten dem Mann das eigene Ohr abschneiden und ihn dazu zwingen, daran zu kauen. Gleichzeitig schlagen weitere Soldaten mit ihren Gewehren auf den Mann ein, der sich mit Schmerzen auf dem Boden herumwälzt, während Spürhunde auf ihn losgelassen werden. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow ließ Fragen zu den Aufnahmen und zu den Foltervorwürfen unbeantwortet.
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Die Drohung der Terrorgruppe sorgt jedenfalls nicht nur in Russland, sondern auch in Europa für Besorgnis. Der Chef des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow, betonte, dass die Terrorgefahr in Russland andauert. Gleichzeitig erhöhten auch die französischen und italienischen Regierungen die Alarmstufe in ihren Ländern. Der französische Staatschef Emmanuel Macron machte Putin sogar ein Angebot zur Zusammenarbeit. (bb)