Neuer Parkplatz in der Innenstadt
Die ehemalige Fläche der Starnberger Spielinsel an der Ludwigstraße soll zu einem Parkplatz umgebaut werden. Das hat der Mobilitätsausschuss des Stadtrats am Donnerstag beschlossen. Vorrangige Zielgruppe sollen die Mitarbeiter von Starnberger Gewerbetreibenden sein.
Das städtische Kinderhaus Spielinsel ist schon vor mehr als anderthalb Jahren umgezogen, die Container sind längst abgebaut, die Pläne des Landratsamtes für eine Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge an der Stelle haben sich zerschlagen. Nun hat die Stadt Starnberg anderes mit der Fläche an der Ludwigstraße kurz vor der Nepomukunterführung vor. Auf einer Größe von etwa 20 mal 45 Metern soll ein Parkplatz entstehen. Rund 28 Pkw-Stellplätze inklusive zwei Behindertenstellplätzen sind dort nach Berechnungen des Rathauses möglich. Der Stadtratsausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend die Überlegungen einstimmig begrüßt.
Dabei geht es um eine Übergangslösung. Bekanntlich spielt die Fläche in den Überlegungen für die Seeanbindung eine Rolle. Eine weitere Brache wollten aber weder Ausschuss noch Stadtverwaltung. Bei der Frage nach Art und Weise der Herstellung gingen die Meinungen jedoch auseinander. Die Verwaltung schlug vor, die Parkplatzfläche „aus Gründen der Dauerhaftigkeit und Verkehrssicherheit“ zu asphaltieren. Eine Befestigung mit Kies empfehle sich wegen des erhöhten Unterhaltungsaufwands, besonders nach der Winterdienstsaison, nicht, argumentierte das Rathaus. Erfahrungsgemäß sei der Betriebshof für solche nicht asphaltierten Flächen pro Jahr an zwei Tagen mit zwei Arbeitskräften plus Maschinen gebunden.
Der Ausschuss sprach sich hingegen für einen wasserdurchlässigen Belag aus. Schon jetzt laufe bei Starkregenereignissen die Unterführung voll, sagte Dr. Franz Sengl (Grüne) und warnte vor weiterer Flächenversiegelung. Die Kosten hatte die Stadt mit geschätzt etwa 60 000 Euro für die Asphalt-Lösung und 52 000 Euro für die Kies-Lösung angegeben, in deren Fall jährliche Unterhaltskosten von etwa 2500 Euro hinzukämen.
Der Baumbestand soll erhalten bleiben, eine Durchfahrmöglichkeit in Richtung Bahnhofplatz nicht geschaffen werden. Die Stadt will so keinen zusätzlichen Parksuchverkehr generieren. Der wird vielleicht noch aus einem weiteren Grund gering gehalten. Auf Antrag von Michael Mignoli (BLS) beschloss der Ausschuss nämlich auch, bei Starnberger Gewerbetreibenden den Bedarf nach Mitarbeiterparkplätzen abzufragen. Für manche Arbeitgeber in der Innenstadt seien die fehlenden Parkmöglichkeiten für Mitarbeiter ein Problem, sagte Mignoli, der selbst an der Moosstraße eine Kfz-Werkstatt betreibt. Den Mitarbeitern könnten dann „zu einem vernünftigen Preis“ auf der Fläche Dauerparkplätze angeboten werden. Ob dann überhaupt noch freie Parkplätze übrig bleiben und diese – wie von der Verwaltung vorgeschlagen – mit einem Parkscheinautomaten bewirtschaftet werden sollen, blieb in der Diskussion offen. Michael Landwehr (WPS) unterstützte Mignolis Vorschlag zwar, stellte sich aber auch die Frage: „Wenn die Plätze nur für Gewerbetreibende sind, haben wir dann am Wochenende dort eine leere Fläche?“ Gerade bei Ausflugswetter könnte das ein komisches Bild abgeben.
Noch einen Schritt weiter ging Rudolf Zirngibl (CSU). „Wir sollten überlegen, ob wir dort nicht ein Parkdeck errichten“, sagte er. Die Fläche an der Ludwigstraße sei die einzige Möglichkeit, wo in der Innenstadt zusätzliche Parkplätze geschaffen werden könnten. Vizebürgermeisterin Angelika Kammerl hielt davon jedoch wenig. „Es gibt einen Rahmenplan, und der sieht dort kein Parkdeck vor“, betonte sie. Wann der Umbau beginnen soll, steht noch nicht fest.