Tennis in Hallbergmoos: VfB begeistert Gemeinderäte mit Plänen für eine Traglufthalle

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Endlich ein Dach über dem Kopf: So wie auf dieser Foto-Montage könnte die künftige Traglufthalle der Hallbergmooser Tennisspieler aussehen. © Fotomontage: Oestereich

Im März sah es so aus, als müsste der VfB Hallbergmoos seine 13 Jahre lang verfolgten Pläne für eine Tennishalle begraben. Doch jetzt gibt es eine Wendung.

Hallbergmoos – Die Kommunalaufsicht im Landratsamt hatte bekanntlich eine Bürgschaftszusage der Kommune über 500 000 Euro sowie ein ungesichertes Darlehen nicht genehmigt. Aber: Der größte Sportverein der Gemeinde hat umgeplant. Und nun signalisierte der Gemeinderat seine Unterstützung für den Bau einer Traglufthalle. Die VfB-Verantwortlichen gaben das Versprechen ab, dass die Investitionskosten „unter einer Million Euro“ bleiben. Die Kämmerei sieht das Vorhaben weiterhin kritisch.

Aktuell gibt der VfB laut Abteilungsleiterin Jana Daniels fürs Wintertraining der 230 Tennisspieler, davon 40 Prozent Nachwuchs, in auswärtigen Hallen 30 000 Euro jährlich aus. „Mit einer eigenen Halle halten wir die Gelder im Verein und der Gemeinde.“ Und man könne noch zusätzliche Umsätze generieren.

Auch andere Veranstaltungen wären in der Halle möglich

Statt einer festen Dreifach-Halle mit Sandbelag (Investitionskosten von 2,3 Millionen Euro) möchte der VfB nun eine permanente Traglufthalle bauen. Sie sei, so Jana Daniels, nicht nur wesentlich kostengünstiger, sondern auch flexibel und für andere Sportarten oder Veranstaltungen nutzbar. Vom VfB selbst als zu teuer angesehen wird eine Polygon-Halle (rund 1,5 Mio. Euro).

Je nach Ausführung liegt der Kapitalbedarf für eine Traglufthalle zwischen 850 000 und 950 000 Euro. Der Verein verfügt bereits über private Kreditzusagen von 130 000 Euro. Die Zuschussrichtlinien sehen einen kommunalen Förderbetrag von 285 000 Euro (30 Prozent) vor. Für die Zwischenfinanzierung von Vorsteuer und – weggefallenem – BLSV-Kredit müsste die Kommune für zwei Jahre mit 135 000 bis 150 000 Euro aushelfen. Das benötigte Darlehen von Bank oder Kommune beläuft sich auf 460 000 bis 530 000 Euro. 

Mit Blick auf die verschlechterte Einnahmesituation und sinkende Gewerbesteuereinnahmen warnte Kämmerer Thomas Grüning: „Die Rechtsaufsicht hat sich schon in der Vergangenheit sehr kritisch zur Gewährung eines ungesicherten Darlehens an den VfB geäußert.“ Die Übernahme der freiwilligen Aufgabe für einen relativ kleinen Personenkreis sei, so Grüning, „weder wirtschaftlich noch finanzierbar“.

Kronner schlägt Ticketvorverkauf „wie bei der Welle“ vor

Anders sieht es der Rat, der das Vorhaben einstimmig unterstützt: Sportreferent Markus Streitberger (FW) sprach von einer „überschaubaren Summe“ und der Notwendigkeit der Halle. „Es wäre sonderbar, wenn wir jetzt nicht zustimmen, wo der VfB die Investitionssumme halbiert hat“, so Stefan Kronner (SPD). Er bat darum, die Schwächen im Business-Plan auszumerzen und regte einen Ticketvorverkauf „wie bei der Welle“ an: „Das würde zeigen, dass die Halle auf breiter Basis gewollt wird.“

Tanja Knieler (CSU) sprach sich dafür aus, dass die VfB-Vertreter „heute mit einem positiven Signal hier rausgehen – auch, um weitere Sponsoren zu finden“. Sie verwies darauf, dass alle anderen Sportstätten von der Kommune für die Vereine gebaut wurden. Christian Krätschmer (CSU) und Sabina Brosch (Grüne) waren sich einig, dass der VfB große Anstrengungen und Kompromissbereitschaft bewiesen habe. Vorbehaltlich der Genehmigung des Nachtragshaushalts wird die Kommune laut Beschluss den Bau der Traglufthalle entsprechend unterstützen.

Eva Oestereich

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