Tragödie vor Jemens Küste: Flüchtlingsboot gekentert – mindestens 68 Menschen tot
Vor der Küste des Jemen ist ein Boot mit über 150 äthiopischen Flüchtenden gekentert. Mindestens 68 Menschen starben, zahlreiche weitere werden vermisst.
Frankfurt – Beim Untergang eines Flüchtlingsbootes vor der Küste des Jemen sind nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 68 Menschen ums Leben gekommen. Das meldet die Nachrichtenagentur AP am Sonntagabend. 74 weitere Personen galten demnach am Abend noch als vermisst. Die Suche nach den Vermissten dauere an.
Katastrophe vor Jemens Küste: Zahlreiche Tote bei Untergang von Flüchtlingsboot
Das Boot war nach Angaben aus Polizeikreisen auf dem Weg zur Küste der südlichen Provinz Abjan. An Bord des Schiffes sollen sich insgesamt 154 Menschen befunden haben. Lediglich zwölf Passagiere konnten bislang leben geborgen werden, berichtet AP weiter. Die Sicherheitsbehörden der Provinz leiteten nach eigenen Angaben einen großangelegten Sucheinsatz ein, „um die Leichen einer großen Zahl äthiopischer Migranten zu bergen“. An mehreren Stränden seien bereits Leichen angespült worden.
Der Jemen ist trotz eines seit 2014 andauernden Bürgerkriegs und einer verheerenden humanitären Lage Ziel vieler Migranten aus afrikanischen Ländern, die auf der Suche nach Arbeit auf der arabischen Halbinsel sind. Sie hoffen, vom Jemen aus nach Saudi-Arabien oder in andere reiche Ölstaaten zu gelangen. Viele Migranten stranden jedoch im Jemen.
Bei Flucht aus Äthiopien: Flüchtlingsboot auf gefährliche Migrationsroute gesunken
Die Migrationsroute durch die Meerenge Bab Al-Mandab zwischen Dschibuti am Horn von Afrika und dem Jemen gilt nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) als eine der gefährlichsten weltweit. Sie wird vor allem von Menschen aus Äthiopien genutzt, die vor Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen fliehen. Im vergangenen Jahr kamen laut der IOM mehr als 60.000 Migranten im Jemen an. (fdu mit afp)