Nach Flugzeug-Unglück in Tokio: Aufnahme des Funkverkehrs im Wortlaut veröffentlicht
Die Flugzeug-Kollision am Flughafen Tokio schockiert weltweit. Eine Aufnahme des Funkverkehrs gibt nun Aufschluss über die Landeerlaubnis der Passagiermaschine.
Tokio – Nach der Flugzeugkollision am Flughafen Tokio-Haneda in Japan haben die Untersuchung der Unglücksursache begonnen. Als Teil der Ermittlungen hat die zuständige Behörde bereits Aufnahmen der Tower Anweisungen ausgewertet. Offenbar mit eindeutigem Ergebnis. Demnach hatte das Passagierflugzeug eine Landeerlaubnis. Das beweist der Funkverkehr zwischen Tower und Flugzeug. „Japan 516, setzen Sie Ihren Anflug fort“, heißt es deutlich in der Aufzeichnung. Diese wurde vom Flugverkehrsfunk auf einer Website veröffentlicht.
Ein Vertreter von Japan Airlines bestätigte bei einer Pressekonferenz, dass der Airbus A 350 eine Landeerlaubnis besaß: „Soweit wir wissen, wurde sie erteilt.“ Die Fluggesellschaft und das Verkehrsministerium lehnten es jedoch mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen ab, sich direkt zum Funkverkehr zwischen den beiden Flugzeugen und den Fluglotsen zu äußern. Was genau zu dem Unfall geführt hat, ist nach wie vor unklar. Das Japan Transport Safety Board, eine Regierungsbehörde, die für schwere Flugzeug-, Zug- und Schiffsunfälle zuständig ist, untersucht derzeit die Wrackteile. Ein Team der Firma Airbus soll sie dabei unterstützen. Das berichtet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.
Flugzeugkollision in Japan: Widersprüchliche Berichte zur Starterlaubnis
Über die Starterlaubnis des Küstenwachen-Flugzeugs, das mit dem Passagierflugzeug zusammenstieß, kursieren derzeit noch widersprüchliche Berichte. So berichtet der japanische Fernsehsender NHK mit Verweis auf eine Quelle im japanischen Verkehrsministerium, dass ein Fluglotse den Piloten der Küstenwachenmaschine angewiesen hatte, abseits der Start- und Landebahn zu warten. Ein Vertreter der Küstenwache behauptete allerdings, dass der überlebende Pilot unmittelbar nach dem Unfall bestätigt habe, eine Startgenehmigung zu haben.

Am Dienstag (2. Januar) war ein Passagierflugzeug nach der Landung auf dem Flughafen Tokio-Haneda mit einem Flugzeug der Küstenwache zusammengestoßen und ausgebrannt. Dabei konnten alle 379 Insassen der Passagiermaschine das Flugzeug unverletzt verlassen. Da das Flugzeug größtenteils aus modernen Materialien bestand, hatten die Menschen an Bord genügend Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Für fünf Besatzungsmitglieder an Bord des Küstenwache-Flugzeugs kam jede Hilfe zu spät. Nur der Pilot überlebte mit schweren Verletzungen. Es handelt sich um den bisher ersten größeren Unfälle, in die ein Airbus A 350 involviert ist.
Nur einen Tag vor der Katastrophe hatte ein schweres Erdbeben die Westküste Japans erschüttert und 62 Tote gefordert. (jus mit afp)