Kosten für den Führerschein: Studie zeigt, dass er in München am teuersten ist
Auf den Führerschein müssen die meisten eine Weile sparen. In manchen Städten ist er jedoch deutlich teurer als in anderen. Woran liegt das?
Ein Führerschein bedeutet noch immer ein Stück Freiheit – besonders auf dem Land, wo das ÖPNV-Netz meist deutlich dünner ist als in den großen Städten. Doch vor allem mit der Theorieprüfung tun sich viele ganz offensichtlich schwer: Die Durchfallquoten waren zuletzt hoch – außerdem versuchen immer mehr Anwärter in der Führerscheinprüfung zu betrügen. Vor allem aber kostet der „Lappen“, wie er umgangssprachlich noch oft genannt wird, eine Menge Geld – vor kurzem warnte ein Automobilclub, dass der Führerschein nicht zum Luxusgut werden dürfe. Wie viel der Führerschein in Deutschland kostet, zeigt nun ein Städte-Vergleich.
Preise für den Führerschein: Vergleich zeigt große Unterschiede
Das Camping-Portal Paul Camper hat die Preise für den Führerschein der Klasse B in 20 deutschen Städten verglichen. Dabei zeigte sich eine große Preisspanne: Zwischen 2.700 und 4.200 Euro kann ein Führerschein der Erhebung zufolge kosten. Natürlich kann ein Führerschein am Ende aber auch noch deutlich teurer werden, wenn man beispielsweise überdurchschnittlich viele Fahrstunden braucht oder die Prüfungen wiederholen muss. Die fünf teuersten Städte sind dem Ranking zufolge:
Stadt | Gesamtkosten |
---|---|
1. München | 4.202 Euro |
2. Leipzig | 3.948 Euro |
3. Potsdam | 3.653 Euro |
4. Wiesbaden | 3.504 Euro |
5. Bremen | 3.471 Euro |
Am günstigsten ist der „Lappen“ in folgenden fünf Städten:
Stadt | Gesamtkosten |
---|---|
1. Berlin | 2.718 Euro |
2. Hannover | 2.792 Euro |
3. Dortmund | 2.912 Euro |
4. Kiel | 2.946 Euro |
5. Saarbrücken | 3.049 Euro |
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Führerschein-Kostenvergleich: Unterschiedliche „Grundbeträge“, unterschiedliche Fahrstunden-Preise
Dabei unterscheiden sich beispielsweise die „Grundbeträge“ oft enorm (von etwa 160 bis zu mehr als 500 Euro), in denen in der Regel die theoretische Ausbildung enthalten ist. Aber auch die Fahrstunden unterscheiden sich deutlich: Wurden in Berlin im Schnitt 53 Euro für eine Fahrstunde (45 Minuten) fällig, so waren es in München 78 Euro. Für den Vergleich der Gesamtkosten wurden 25 reguläre Fahrstunden und zwölf Sonderfahrten angesetzt. In jeder Stadt wurden dafür die Preise von fünf zufällig ausgewählten Fahrschulen berücksichtigt.
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Der Studie zufolge liegen die großen Preisunterschiede aber nicht nur an den Lebenshaltungskosten, denn die seien in Berlin und München zumindest ähnlich. Stattdessen spielen wohl auch Faktoren wie der lokale Wettbewerb und die Qualität des Fuhrparks der Fahrschulen eine Rolle.
Kosten für den Führerschein, die nicht durch die Fahrschule entstehen
Berücksichtigt wurden in der Untersuchung des Campingportals aber nicht nur die von den Fahrschulen erhobenen Kosten, sondern auch weitere Posten wie:
- Amtliche Gebühren für Theorieprüfung (22,49 Euro) und praktische Prüfung (116,93 Euro)
- Kosten für einen Erste-Hilfe-Kurs (43 bis 65 Euro)
- Kosten für einen Sehtest (6,43 Euro)
- Kosten für ein Passbild (durchschnittlich rund 12 Euro)
- Amtliche Gebühr für den Führerscheinantrag (zwischen 40 und 50 Euro)
Wer es sich zum einen leisten kann und zum anderen dann auch die Prüfungen erfolgreich abgeschlossen hat, der erhält seinen Führerschein zunächst einmal auf Probe. Zwei Jahre lang gelten dann besonders strenge Regeln, durch die der Führerschein auch schnell wieder weg sein kann. Lässt man sich nichts zuschulden kommen, hat man den Führerschein auf Lebenszeit. Doch das könnte sich möglicherweise bald ändern: Derzeit ist die Einführung einer Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren in der Diskussion.